Keine Woche ohne Abzocke: wie das Magazin domainnamewire.com berichtet, sind vergangene Woche eMails aufgetaucht, die zur Einholung von Domain-Gutachten verleiten soll. Betroffen ist auch die Domain-Handelsplattform Sedo.de.
Machten zuletzt Provider-eMails die Runde, mit denen dem Domain-Inhaber vorgegaukelt wurde, er müsse schnell reagieren und seine Domain verlängern, da sonst ihr Verlust droht, kehren nun Gutachten-Betrügereien zurück in die Domain-Welt. In den nun aufgetauchten englischsprachigen eMails wendet sich ein Interessent, der unter anderem als R. Thomas von DNR, Inc. auftritt, an Domain-Inhaber und teilt ihnen mit, dass er ihre Domain zu 65 Prozent des Marktwertes kaufen wolle. Im Rahmen der Bewertung akzeptiere man Gutachten von sedo.com, accura tedomains.com sowie einem Anbieter namens pozde.com. Sollte der Domain-Inhaber bereits ein Wertgutachten vorliegen haben, bittet man um Weiterleitung. Gerade durch die Nennung von Sedo erweckt die eMail den Anschein der Authenzität; in anderen Versionen dieser Mails wird mit Moniker.com ein weiterer renommierter Anbieter von Wertgutachten aufgeführt.
Doch der Schein trügt. Was den Kunden letztlich zur Wahl des unbekannten Anbieters Pozde verleiten soll, ist der Preis. Während Sedo Gutachten zum Preis von US$ 29,– anbietet und AccurateDomains, Inc. mit Preisen ab US$ 27,– wirbt, sind bei Pozde Wertgutachten bereits ab US$ 22,95 erhältlich. Angelockt von dem Versprechen, dass man 65 Prozent des Marktwertes als Kaufpreis für den eigenen Domain-Namen angeboten bekommt, soll dies dazu verleiten, bei Pozde ein vermeintlich günstiges Gutachten in Auftrag zu geben. Liegt das Gutachten erst einmal vor, will der Interessent von seinem Angebot aber meist gar nichts mehr wissen.
Das Security & Compliance Team von Sedo warnt daher alle Domain-Käufer und -Verkäufer, nicht zur Zielscheibe dieser Online-Betrüger zu werden. Auch nach den Kenntnissen von Sedo kontaktieren die Betrüger unter Vortäuschung falscher Tatsachen per eMail die Domain-Inhaber und gaukeln ein Kaufinteresse vor, sofern man ein Gutachten erhalten würde, das der Domain-Inhaber zahlt. Hat man Zweifel, ob das Angebot vielleicht doch ernst ist, sollte man dem Interessenten anbieten, dass er zunächst das Gutachten bezahlt und der Preis vom Kaufpreis der Domain abgezogen wird. Lehnt er dies ab oder reagiert nicht, sollte man von weiteren Verhandlungen Abstand nehmen.