Auch turbulente Zeiten bieten wirtschaftliche Chancen: der US-amerikanische Domain-Registrar NameSilo LLC bereitet den Start von Catch.Club, einer neuen Domain Backordering-Plattform vor. Vorerst wird nur .com unterstützt, weitere Top Level Domains sollen aber folgen.
Das Zauberwort »Backordering« lässt nicht nur Domainer aufhorchen, gilt es doch schon seit den Anfangstagen des Domain-Handels als nützliches Instrument, um an Domains mit auslaufenden Registrierungsverträgen zu kommen. Das Prinzip ist simpel: ein Dienstleister versucht, frei werdende oder gelöschte Domain-Namen, deren Inhaber sich zuvor gegen eine Verlängerung bestehender Registrierungsverträge entschieden haben, neu zu registrieren. Einer der Pioniere dieses Services ist Snapnames; mittlerweile tummeln sich aber zahlreiche andere Anbieter auf diesem Markt, der nach wie vor davon lebt, dass es keinen exakt zuvor berechnenden Zeitpunkt gibt, an dem eine gelöschte Domain wieder verfügbar wird. Und von diesem Kuchen will nun auch der in Phoenix (Arizona) ansässige Registrar Namesilo, mit mehr als drei Millionen verwalteten Domains einer der größten Registrare weltweit, ein Stück abhaben.
Das besondere an diesem »Catch.Club« getauften Dienst: er soll plattformenübergreifend arbeiten, also mehrere Anbieter gleichartiger Dienste erfassen. Oder, wie Namesilo in einer Mitteilung verspricht:
No more multiple logins and different control panels which can cause delays and cost you money and customers.
Welche Anbieter das im Einzelnen sind, lässt Namesilo noch offen. Aktuell ist lediglich eine Vorschau der künftigen Website verfügbar, über die man Meinungen der Kunden einholen möchte. Klar ist: unterstützt werden zu Beginn nur Domain-Namen unterhalb von .com, aber weitere nTLD und ccTLDs sollen folgen. Zudem sind die Kunden aufgerufen, für jede gewünschte Domain ein Gebot abzugeben; zugleich müssen sie aber jede Auktion selbst verfolgen und gegebenenfalls nachbessern, sollte ihr Gebot überboten werden. Hat man über Catch.Club Erfolg, wird die Domain 60 Tage lang dort verwaltet und erst dann weiterübertragen. Das WHOIS wird zudem nach 66 Tagen aktualisiert, erst dann also der Kunde als Domain-Inhaber eingetragen. Wer seine Domain für weniger als zwei Jahre behalten möchte, sollte aber aufpassen, denn diese Gebühren berechnet Namesilo im voraus. Liegt das erfolgreiche Gebot unter dem vom Kunden genannten Betrag, berechnet Namesilo diesen niedrigeren Betrag sowie eine 20-prozentige Service-Charge samt der Verlängerungskosten.
Wann der Dienst startet, ist unklar. Mehr als zehn größere sowie kleinere angeschlossene Plattformen versprechen grundsätzlich ein erhebliches Potential. Ob allerdings die verlangte Vergütung samt zweijähriger Registrierung am Ende nicht doch eher abschreckend wirkt, muss man abwarten. Den Nutzern bietet sich zumindest bis auf weiteres eine zusätzliche Alternative.