kredit.de

warum sind einige so Domains teuer?

In einem Gastbeitrag auf dowjones.de erklärt Tim Schumacher, CEO und Gründer der in Köln ansässigen Domain-Handelsbörse Sedo GmbH, nachvollziehbar, warum gute Domains ihren exorbitant anmutenden Preis haben. Warum nur kostet kredit.de fast eine Million Euro?

Die Domain kredit.de ist einmalig – wie alle Domains. Aber sie ist besser als die meisten, denn sie ist ein kurzer, allgemein beschreibender Begriff, der von hoher Relevanz ist. Ende 2008 erzielte die Domain kredit.de inmitten der Bankenkrise einen Preis von EUR 892.500,–. Dies war der höchste öffentlich gewordene Betrag, für den eine .de-Domain bis dahin je gehandelt wurde. Warum ist eine solche Domain, die man für wenige Euro registrieren kann, fast eine Million Euro wert?

Tim Schumacher zieht den altbekannten Vergleich mit Grundstük- ken. Domain-Namen, die Grundstücke des Internets: ein mittlerweile platter, weil immer und immer wiederholter Vergleich, aber doch der einzige, der Domains und ihren Wert angemessen beschreibt. Für kredit.de, auf die Schumacher genauer eingeht, gilt: die Domain hatte zum Zeitpunkt des Kaufs monatlich etwa 5.000 zielgerichtete Besucher, die nach Kreditdienstleistungen suchten. Bei Pay-per-Click Raten von EUR 4,50 sind das im Monat EUR 22.500,–, die sich im Jahr auf EUR 270.000,– hochrechnen und alleine den vermeintlich hohen Preis von EUR 892.500,– in gut dreieinviertel Jahren amortisierten.

Ganz anders sähe die Rechnung eines Kreditdienstleisters aus, wenn er Inhaber dieser Domain wäre. Er sparte nicht nur monatliche Werbung im Wert von EUR 22.500,–, sondern er macht auch noch Abschlüsse über sein Angebot kredit.de. Wo zuvor auf der geparkten kredit.de potentielle Kunden auch zur Konkurrenz, die dort Werbung schalten konnte, abgewandert wären, sähen sie sich nun nur einem Kreditdienstleister gegenüber. Auf Grundlage dessen wäre der Preis sogar als Schnäppchen zu betrachten, denn eine Domain bleibt. Zudem steigt die Anzahl der Internetnutzer, weshalb damit zu rechnen ist, dass immer mehr Nutzer die Seite besuchen werden. Doch der aktuelle Inhaber der Domain bietet derzeit ein Portal für Kreditdienstleistungen an, die er mehr oder weniger vermittelt, und wird so seine helle Freude an seiner Domain haben.

Tim Schumacher gibt auch einen Überblick über die Lage des Domain-Handels: Die aktuelle Krise ist nicht spurlos am Domain-Markt vorbeigegangen. Die Durchschnittspreise des Zweitmarktes sinken, doch werden immer mehr Domains gehandelt. Lag der Preis einer .de-Domain im Jahr 2008 durchschnittlich bei EUR 1.200,–, so kosten .de-Domains zur Zeit im Schnitt EUR 800,–. Alles in allem ist das erfreulich für Domainer, und ihre Kunden.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, oder weitergegeben.
Bitte füllen Sie die gekennzeichneten Felder aus.*

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Optimizly GmbH (vormals Episerver GmbH), Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top