Domain-Handel

Überlegungen zum Preis beim Kauf einer .io-Domain

Domain-Investor Ammar Kubba, Direktor bei DomainTools, verkündete kürzlich den Kauf der Domain xo.io zum stolzen Preis von US$ 18.888,– (ca. EUR 16.834,–). Dieser sehr beachtliche Preis für eine .io-Domain (Britisches Territorium im Indischen Ozean) lässt viele mit dem Kopf schütteln. Der Domain-Investor Josh Schoen hakte nach und wollte wissen, wie es zu einen solch hohen Preis für eine .io-Domain kam.

Kubba erwarb die Domain am 31. März 2019 über park.io, einen Domain-Registrar, der zugleich Domain-Catcher für auslaufende .io-Domains ist. Kubba bestätigte, dass der Preis für xo.io verhältnismäßig hoch sei, ließ sich aber auch nicht lange bitten und erklärte seine Kaufüberlegungen. Zunächst sei es eine Zwei-Zeichen-Domain. Die Endung .io sei, je nach dem, wen man frage, eine der – wenn nicht die – begehrtesten Endungen für Kryptowährungsprojekte. Er selbst sei sehr optimistisch, was Kryptowährungen betreffe; er investiere darin und sei Inhaber zahlreicher Krypto-Domains. Die .com-Variante seiner Domain, xo.com, sei entwickelt und werde höchstwahrscheinlich nie zum Verkauf stehen, doch wenn, würde sie mindestens US$ 1 Mio., eher US$ 2,5 Mio. und mehr bringen. Wenn man also annähme, xo .com sei mindestens US$ 2,5 Mio. wert, dann stellten die knapp US$ 20.000,-, die er für xo.io gezahlt habe, weniger als 1 Prozent von diesem Wert dar. Aber selbst wenn xo.com lediglich US$ 1 Mio. wert wäre, wäre der von ihm für xo.io gezahlte Preis immer noch nur 2 Prozent dessen. Letztlich sei es ein kalkuliertes Risiko und er sei zuversichtlich, auch wenn er den angepeilten Gewinn nicht erziele, dass er zumindest kein Geld verlieren werde. Seine Investitionskosten stellten das eigentliche Risiko dar.

Domain-Investor Elliot Silver fand die Abwägung Kubbas recht interessant und stellte sie zur Diskussion. Natürlich zeigten sich Domainer, die sich alleine .com-Domains auf die Fahnen geschrieben haben, entsetzt, da knapp US$ 20.000,- für eine .io-Domain viel zu viel sei, zumal viele andere xo-Domains weit günstiger zu registrieren seien, wie xo.today, xo.technology und andere. Es handele sich, so eine andere Einschätzung, um einen Endkundenpreis, womit Kubba jedenfalls keinen Gewinn an der Domain erzielen könne. Hinzu komme, dass „XO“ eine Marke von xo.com sei, ein Angebot von Verizon. Doch bei aller Kritik, die Überlegungen von Kubba sind durchaus nachvollziehbar und stichhaltig. Sie geben einen Hinweis, wie sich Domain-Preise unterschiedlicher Endungen auch berechnen lassen: man orientiert sich am möglichen Preis des .com-Pendants und bringt den üblichen „Handelswert“ der Endung, unter der man die Domain registriert, ins Verhältnis. Bei .net-Domains geht man oft von einem Zehntel des .com-Werts aus. Da liegt Kubba mit einem Hundertstel bis Fünfzigstel gar nicht schlecht für .io. Denn .io ist eine der meistgehandelten Länderendungen, die zudem internationale Bedeutung hat, anders als etwa die deutsche Endung .de.

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