Bauchgefühl

Die Preissetzung bei Domains erweist sich als eine Kunstform

Der Domain-Investor alter Schule Elliot Silver hat sich selbst bei der Preisfindung seiner Domains beobachtet und konnte keine klaren Regeln erkennen. Er stellte für sich fest, dass sie eine Kunstform ist.

Silver ist einer der bekannten Domain-Investoren mit jahrelanger Erfahrung im Domain-Business. Er kauft und verkauft zahlreiche Domains, und er bloggt zu diesen Themen unter domaininvesting.com. In einem aktuellen Blogpost kommt er dabei zu dem Schluss: »Domain Name Pricing is an Art«: Domains mit einem Preis zu versehen, ist eine Kunst! – Wie kommt er darauf?

In seinem ersten College-Jahr hatte Silver einen Kurs in Finanzbuchhaltung belegt und erinnert sich an nichts mehr, außer dass der Professor an einer Stelle sinngemäß erklärt habe, Buchhaltung ist mehr Kunst als Wissenschaft. Diese Aussage passe auch auf die Bestimmung eines Domain-Preises auf dem Zweitmarkt. Jeder habe da eine eigene Strategie zur Preisbestimmung. Die einen orientieren sich an einer »festen« Formel für die Rendite auf ihre Domain-Investition, manche rechnen da mit dem 10-fachen des Einsatzes. Andere setzen einen himmelhohen Preis, um ja kein Geld auf dem Tisch liegen zu lassen, sollte der richtige Käufer zufällig vorbeikommen und zuschlagen. Wieder andere setzen auf Umsatz und preisen ihre Domains entsprechend ein, damit sie schnell einen Käufer finden. Weitere setzen niemals Sofort-Kauf-Preise an. Viele wenden, abhängig von der jeweiligen Domain, unterschiedliche Taktiken an. Dabei ist immer zu bedenken: Ist der Preis für eine Domain zu hoch angesetzt, könnte das potentielle Käufer abschrecken, da sie nicht wissen, dass man ein niedrigeres Angebot unterbreiten kann. Gegebenenfalls wissen sie auch nicht, wie sie ein Angebot machen können. Schlechtestenfalls wenden sie sich ab und suchen nach einer preislich attraktiveren Domain. Bietet man aber eine Domain zu günstig an, lässt man Geld auf dem Tisch liegen. Ironischerweise wird der Domain-Verkäufer in beiden Fällen nie wissen, ob er zuviel oder zuwenig verlangt hat, und ob sich die Sache mit einem anderen Preisschild nicht anders entwickelt hätte.

Silver hat keine wissenschaftliche Grundlage, dernach er seine Domains bepreist. Silver selbst orientiert sich danach, was er für die Domain gezahlt hat, was sein Bauch ihm sagt, wie schwierig es war, die Domain zu kaufen, zu welchem Preis er sie an den richtigen Käufer verkaufen würde, vergleichbare Domain-Verkäufe und sicherlich an zahlreichen weiteren Kriterien. Tatsächlich dauert es aber nur 10 Sekunden, um den Preis einer seiner Domains zu bestimmen, doch ändert er die Preise seiner Domains regelmäßig unter Einbeziehung anderer Faktoren. Werde er nach einer Anleitung oder Empfehlung hinsichtlich der Preisgestaltung bei Domains gefragt, so antworte er: »it’s more of an art than a science.«

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