Domain-Newsletter

Ausgabe #748 – 08. Januar 2015

Themen: ICANN – „WHOIS Pilot Study Report“ veröffentlicht | Statistik – die Gewinner und Verlierer 2014 | TLDs – Neues von .ir, .tour und .uk | UDRP – Porsche erstreitet porsches.com | Frankreich – Defizit-Studie bei der Markenpflege | yin.com – Drei-Zeichen-Domain für US$ 180.000,- | Januar – NamesCon 2015 in Las Vegas

ICANN – „WHOIS PILOT STUDY REPORT“ VERÖFFENTLICHT

Die Internet-Verwaltung ICANN hat Ende 2014 den „WHOIS Pilot Study Report“ veröffentlicht. Die Verpflichtung zu mehr Präzision bei den WHOIS-Daten erweist sich in der Praxis jedoch als schwierig; mit raschen Ergebnissen ist nicht zu rechnen.

Wer wissen will, wer Inhaber einer Domain ist, bei welchem Registrar sie angemeldet ist oder welche Nameserver-Einträge verzeichnet sind, wird in der Regel in der so genannten WHOIS-Datenbank fündig. Voraussetzung für einen funktionierenden WHOIS-Dienst ist, dass die eingetragenen Daten korrekt sind; doch zuletzt bemängelten unter anderem Rechteinhaber und Strafverfolgungsbehörden immer mehr Fehler. Im Jahr 2012 hat sich ICANN deshalb aktiv dazu verpflichtet, an der Optimierung des WHOIS-Systems zu arbeiten. Der jetzt vorgelegte, unter Federführung der University of Chicago in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie DigiCert Inc. oder Organisationen wie der Universal Postal Union (UPU) erstellte und 66 Seiten umfassende „WHOIS Pilot Study Report“ untersucht, wie erfolgreich diese Arbeit bisher war. Das im Zeitraum 12. bis 19. September 2014 gesammelte Datenmaterial an Adressen, eMails und Telefonnummern wurde hierfür ausgewertet und syntaktisch sowie aus operativer Sicht validiert. Im Mittelpunkt standen dabei etwa 100.000 Second Level Domains mit neuer generischer Domain-Endung; damit trägt ICANN dem Umstand Rechnung, dass für alle nTLDs das strengere Registrar Accreditation Agreement (RAA) 2014 und nicht das alte RAA 2009 gilt. Adressen mit Länderendung blendet ICANN mangels Zuständigkeit ohnehin aus.

Zu den wesentlichen Erkenntnissen zählt, dass trotz der Änderungen aus syntaktischer Sicht (also bezogen auf die Vollständigkeit und das Format von WHOIS-Informationen) weder bei Anschriften noch bei eMail oder Telefonnummern statistisch signifikante Besserungen eingetreten sind. Im operativen Bereich (also bezogen auf die praktische Brauchbarkeit) ist jedoch zumindest bei eMail-Adressen eine höhere Fehlerfreiheit festzustellen. Dabei hatten die Analysten mit ganz praktischen Problemen zu kämpfen: die Verarbeitung der Rohdaten für die Auswertung bedurfte erheblicher Zeit und darf nicht überstürzt werden. Ausserdem lassen sich die international unterschiedlichen Postanschriften nur schwer in ein einheitliches Format pressen, was die Validierung – anders als bei Telefonnummern und eMail-Adressen – erheblich erschwert. Wenn man bedenkt, dass eine falsche Validierung in letzter Konsequenz zum Verlust einer Domain führen kann, müssen Fehler in diesem Prozess jedoch auf ein Minimum reduziert werden.

Das sieht man offenbar auch bei ICANN so und hat die „Pilot Study“ bis vorerst 27. Februar 2015 zur öffentlichen Kommentierung ausgelegt. Welche Praktiken letztlich in das neu zu schaffende WHOIS Accuracy Reporting System (ARS) einfließen, wird erst die Zukunft zeigen. Auch die Registrare sollten befragt werden; angesichts der aktuellen Entwicklungen bei .uk, über die wir weiter unten berichten, ist das dringend angezeigt.

Den „WHOIS Pilot Study Report“ finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1070

Quelle: icann.org

STATISTIK – DIE GEWINNER UND VERLIERER 2014

Zum Auftakt des Jahres 2015 präsentieren wir Ihnen an dieser Stelle keine Monatsstatistik, sondern einen Rückblick auf die Entwicklung der vergangenen zwölf Monate. Der fällt allerdings bescheiden aus.

Letztes Jahr konnten wir noch festhalten, dass sich das Jahr 2013 unter dem Strich überwiegend als ein erfolgreiches Jahr für die Registries dieser Welt erwies. Das lässt sich zu 2014 nur sehr eingeschränkt sagen: zwar nimmt die Gesamtzahl weiterhin zu, doch einzelne TLDs mussten kräftig Federn lassen. Das gilt mit Einschränkungen sogar für .com, die auf ein Plus von 3,5 Millionen Domains kommt; verglichen mit 5,8 Millionen Domains im Jahr 2013 oder 6,7 Millionen Domains im Jahr 2012 flacht aber auch bei .com die Wachstumskurve deutlich ab. Damit steht .com indes nicht allein: bei .de geht es von 542.791 (2012) über 308.111 (2013) auf 221.427 Domains zurück. Dieser Gleichschritt der beiden zahlenmäßig stärksten Top Level Domains der Welt verrät, dass nicht allein die Zahl der freien Adressen die Nachfrage bestimmt, sondern der Markt insgesamt von Trends beeinflusst ist. Die Phase ungebrochenen Wachstums ist offenbar vorbei.

Vor allem .net, .info und .biz können von Zeiten dieses Wachstums nur noch träumen. Alle drei Endungen büßten in den letzten zwölf Monaten zum Teil erheblich an Domain-Registrierungen ein. So ist etwa .net bedrohlich nah an die Marke von 15 Millionen Domains abgerutscht und hat damit gegenüber .de erheblich an Platz verloren. Zur Erinnerung: vor nicht allzu langer Zeit schien es nur eine Frage von wenigen Wochen, bis .de von .net ein- und überholt wird. Dazu dürfte es wohl auch im Jahr 2015 nicht kommen. Doch hinter einem Minus steckt manchmal sogar ein Plus: .info hat 2012 insgesamt 780.660 Domains verloren, 2013 nochmals 1.514.114 Domains. Trotz des Verlusts von 417.456 Domains im Jahr 2014 hat .info so den freien Fall gestoppt. Für .biz ist ein Nettoverlust dagegen eine neue Erfahrung, da man sowohl 2012 als auch 2013 noch zum Teil deutlich zulegen konnte.

Die ab Februar 2014 neu eingeführten Top Level Domains blenden wir in dieser Statistik noch aus. Allerdings kann VeriSign mit einer interessanten Auswertung aufwarten: Von etwas über 3 Millionen Adressen mit neuer Endung sind 84 Prozent zugleich unter .com angemeldet; 521.834 Domains sind dagegen ausschließlich unter neuer Endung registriert. Dies könnte darauf hindeuten, dass es unter den neuen Endungen eine Vielzahl von defensiven Registrierungen gibt; allerdings könnte es sich auch nur um einen weiteren Beleg dafür handeln, dass bestimmte generische Begriffe besonders begehrt sind und daher sowohl unter .com als auch jeder anderen Top Level Domain rasch registriert wurden. Zudem hat VeriSign herausgefunden, dass fast 75 Prozent der Domains mit neuer Endung unter .com noch verfügbar sind. Die Zahlen und ihre Interpretation werden uns auch 2015 nicht ausgehen. Und letztlich soll man ohnehin keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 15.812.803 – (Vergleich zum Vorjahr: + 221.427)
.at – 1.243.608 – (Vergleich zum Vorjahr: + 27.564)
.com – 115.344.061 – (Vergleich zum Vorjahr: + 3.500.658)
.net – 15.003.679 – (Vergleich zum Vorjahr: – 161.626)
.org – 10.535.656 – (Vergleich zum Vorjahr: + 136.350)
.info – 5.516.540 – (Vergleich zum Vorjahr: – 417.456)
.biz – 2.397.130 – (Vergleich zum Vorjahr: – 252.272)
.us – 1.782.377 – (Vergleich zum Vorjahr: – 71.753)

(Stand 1. Januar 2015)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com

Quelle: verisigninc.com, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .IR, .TOUR UND .UK

Neues Jahr, alte Probleme: die gerichtliche Auseinandersetzung um .ir, die Länderendung des Irans, dauert 2015 an. Dagegen hat die neue Endung .tours ihre Registry gefunden, während .uk mit Validierungsproblemen kämpft – hier die Kurznews.

Der Streit um die Pfändbarkeit der country code Top Level Domains des Irans (.ir), Syriens (.sy) und Nord-Koreas (.kp) geht in eine neue Runde: mit Schriftsatz vom 12. Dezember 2014 haben die Kläger Berufung gegen das Urteil des US-Bundesgerichts im District of Columbia vom 12. November 2014 eingelegt. Mit diesem Urteil hatte Richter Royce Lamberth entschieden, dass nach dem Recht des District of Columbia eine Pfändung von ccTLDs ausgeschlossen ist. Über eine Pfändung hatten die Kläger, eine Gruppe von Terroropfern, zuvor versucht, Entschädigungsansprüche gegen die drei Staaten in Millionenhöhe durchzusetzen. Eine Begründung lässt sich der Berufung nicht entnehmen. Erik Syverson, einer der Klägeranwälte, zieht jedoch in einem Interview Parallelen zum Streit um sex.com, in dem der „Ninth Circuit“ Kaliforniens entschieden hatte, dass Second Level Domains gepfändet werden können. Zudem würden zahlreiche ccTLD-Manager hinter den Klägern stehen, da auch nach ihrer Ansicht eine ccTLD als Eigentum zu betrachten seien, jedenfalls mehr als lediglich die Aussicht auf Verlängerung eines Service-Vertrages. Wie Syverson weiter mitteilt, habe man keine Absicht, im Fall eines Erfolgs den Betrieb von .ir einzustellen; man denke eher an eine Versteigerung. Bis wann über die Berufung entschieden wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.

Sie wollen demnächst im Netz auf .tour gehen? Dann müssen Sie jetzt leider stark sein: diese neue Domain-Endung wird es zumindest vorerst nicht geben, die zu Google gehörende Charleston Road Registry Inc. hat ihre Bewerbung freiwillig zurückgezogen. Nutzniesser ist die Donuts-Tochter Sugar Station LLC, die sich um die Plural-Version .tours beworben und nun freie Fahrt hat. Entschieden wurde dies im Rahmen einer privaten Absprache, so dass Details nicht öffentlich wurden; klar ist lediglich, dass die für Januar 2015 von ICANN angesetzte „auction of last resort“ nun nicht mehr notwendig ist. In die Root Zone ist .tours bisher noch nicht eingetragen, auch die Starttermine für Sunrise- und Live-Phase stehen noch nicht fest.

Die zum Telekom-Konzern gehörende Strato AG, einer der grössten Domain-Registrare Europas, hat sich aus dem Geschäft mit der Registrierung von .uk-Domains vorerst zurückgezogen. Zur Begründung verwies Pressesprecherin Christina Witt auf Validierungsprobleme. Bei mehr als einem Drittel aller von Strato angemeldeten .uk-Domains sollen die Adressen oder Firmennamen nach Überprüfung der .uk-Registry Nominet nicht korrekt sein; dies beruht teils auf ungenauen Datenbanken von Straßenverzeichnissen oder Firmenregistern. Doch während andere Registries Strato hierüber informieren, damit die Adressen erneut überprüft werden können, hat Nominet im Jahr 2014 damit begonnen, betroffene Domains zu sperren und anschließend zu löschen. Dies führt zu Wut und Verwirrung bei den Kunden, da sie auf ihre Domains angewiesen sind und von Nominet meist noch nie gehört haben. Trotz intensiver Gespräche mit Nominet hat sich nichts geändert, weshalb Strato die Reißleine zieht und vorerst keine .uk-Domains mehr anmeldet. Von ähnlichen Problemen hat auch der irische Registrar Blacknight Solutions berichtet. Es liegt daher jetzt an Nominet, die Situation zu verbessern, da sonst .uk droht, erheblichen Schaden zu nehmen.

Die Berufungsschrift in Sachen .ir finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1071

Den Blogeintrag von Strato zu .uk finden Sie unter:
> http://blog.strato.de/bye-bye-uk-domains/

Quelle: theregister.co.uk icann.org, strato.de

UDRP – PORSCHE ERSTREITET PORSCHES.COM

Die Porsche AG brauchte 14 Jahre, ehe sie ein UDRP-Verfahren gegen den Inhaber der Domain porsches.com einleitete und erfolgreich gewann. Die Frage der Verwirkung scheiterte an dem Umstand, dass der Antragsgegner sie nicht erhob.

Antragstellerin ist die Porsche AG. Sie ist Inhaberin zahlreicher Marken, wobei die erste Marke 1954 angemeldet wurde. Sie wandte sich gegen den Inhaber der Domain porsches.com, der die Domain am 13. März 2000 registrierte. Von da an nutzte er sie in der Regel als Parking-Seite, die zuletzt seit 2014 „Pay-perClick“-Links beinhaltete, die alle den Begriff „Porsche“ zusammen mit generischen Begriffen, die mit Automobilen zu tun haben, enthalten und zu Drittanbieterseiten weiterleiten, die alle nicht mit Porsche verbunden sind, aber Produkte für Porschefahrzeuge anbieten. Als Domain-Inhaber eingetragen ist ein John Smith, was nach Recherchen von Porsche tatsächlich ein falscher Name sei. Dahinter stehe der Cybersquatter Damian Macafee, der aufgrund zahlreicher UDRP-Verfahren bekannt ist. Porsche versichert, man habe von der Domain erst kürzlich erfahren und niemals den Anschein gegeben, mit der Registrierung durch den Antragsgegner einverstanden zu sein, weshalb kein Grund bestehe, den Antrag wegen Verwirkung abzuweisen. Der Antragsgegner fragte per eMail bei der WIPO nach, wie er sich formal korrekt gegen den Vorwurf verteidigen könne und erhielt darauf Antwort, aber meldete sich nicht wieder.

Einzelpanelist Jordan S. Weinstein hatte leichtes Spiel und bestätigte den Antrag von Porsche auf Übertragung der Domain porsches.com (Decision D2014-1859). Domain und Marke sind sich zum Verwechseln ähnlich, wobei die Domain die Pluralform der Marke aufweist. Für ihn ergaben sich keine Hinweise, dass der Antragsgegner legitimiert war, den Begriff zu führen. Es gibt keine Anzeichen, dass er den Domain-Namen jemals für gutgläubige oder nichtkommerzielle Angebote nutzte. Zudem ist er nicht unter dem Namen Porsches bekannt. Auch hinsichtlich der Frage nach der Bösgläubigkeit (bad faith) des Domain-Inhabers sah es für ihn nicht gut aus: Aufgrund des Vortrags der Antragstellerin, wonach der Inhaber einen falschen Namen benutzt, machte der Panelist von der Möglichkeit Gebrauch, selbst zu recherchieren. Er kam dabei zu dem Ergebnis, dass der Vorwurf zutreffen muss, da in anderen Fällen die Adressdaten beider Personen identisch sind und im WHOIS der Domain ecay.com die Namensänderung Damian Macafee auf John Smith ohne Änderung der Anschrift nachzuvollziehen sei. Damian Macafee sei in der Tat in zahlreichen UDRP-Verfahren auffällig geworden, da er Domains registriert hat, die die Markenrechte Dritter verletzen. Weiter ergibt sich aus der Parking-Seite unter porsches.com, dass die Domain ausschließlich dafür genutzt wird, aus der Marke der Antragstellerin Gewinn zu schöpfen. Dabei geht Jordan S. Weinstein davon aus, dass dem Antragsgegner bewusst war, dass er die Marke der Antragstellerin verletzt, denn aus vorangegangenen gleichgearteten UDRP-Verfahren gegen ihn sind ihm solche Sachverhalte bekannt.

Nun stellte sich nur noch die Frage nach der Verwirkung. Immerhin hatte sich Porsche 14 Jahre Zeit gelassen, gegen die bereits 2000 registrierte Domain vorzugehen, ob sie nun davon wusste oder nicht. Für Weinstein erwies sich das als formale Angelegenheit: Grundsätzlich dient die UDRP, Ansprüche durchzusetzen, nicht aber um einen Naturalausgleich zwischen den Parteien herzustellen. Ein Hauptanliegen der UDRP sei es, bestehende oder zukünftige Irreführungen hinsichtlich der Quelle eines Angebots von Gütern und/oder Dienstleistungen zu beseitigen und zu vermeiden. Unter diesen Gesichtspunkten müsse der Antragsgegner den Einwand der Verwirkung von sich aus erheben. Da John Smith sich in der Sache nicht geäußert hat, lag auch kein Einwand vor. Um etwaige Irreführungen aus der Welt zu schaffen, so wie es in der UDRP angedacht ist, kam Weinstein zu dem Ergebnis, dass eine Verwirkung nicht greift. Das verspätete Verfahren der Antragstellerin schließe eine Entscheidung zu ihren Gunsten nicht aus. Damit entschied Weinstein auf Übertragung der Domain an die Antragstellerin.

Die UDRP-Entscheidung von Jordan S. Weinstein über die Domain porsches.com finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1072

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: wipo.int, thedomains.com

FRANKREICH – DEFIZIT-STUDIE BEI DER MARKENPFLEGE

Die weltweit operierende französische Lawfirm Fidal, mit 90 Niederlassungen allein in Frankreich, hat eine 38-seitige Studie veröffentlicht, in der sie untersuchte, wie französische Unternehmen ihr Branding und ihre Marken angesichts der Einführung neuer Domain-Endungen pflegen.

Die Untersuchung fand im Laufe des Jahres 2014 statt, indem die Lawfirm ihre französischen Mandanten befragte. 255 von ihnen reichten den mit 16 Fragen bestückten Fragebogen zurück. Die Antworten verarbeitete die Lawfirm zu einer 38-seitigen Studie, die sie im Dezember 2014 veröffentlichte. Die beteiligten Mandanten stammen zu 35 Prozent aus der Dienstleistungsbranche (überwiegend B2B), 19,1 Prozent aus dem Handel und zu 17,9 Prozent aus der Herstellungsindustrie. Der Schwerpunkt der Antworten kam aus dem Elsaß (20,2 %), der Ile-de-France (14,2 %) und der Region Nord-Pas-de-Calais (13,4 %). Die verbleibenden 52,2 Prozent verteilten sich auf die übrigen 19 europäischen Regionen Frankreichs. 55 Prozent der Unternehmen weisen weniger als 49 Mitarbeiter auf. Im einzelnen kommt die Studie zu folgenden Ergebnissen:

Verantwortlich für die Markenpflege sind überwiegend Abteilungen innerhalb der Unternehmen (41 %), Patentanwälte (25,5 %) und Lawfirms (20 %). Die interne Pflege wird überwiegend von nicht spezialisierten Mitarbeitern ausgeführt. Bei den Domains liegt die Verantwortung für diese bei 57 Prozent im Unternehmen, und wird da überwiegend (35,3 %) auf der Managementebene betreut. An zweiter Position steht die Marketingabteilung (19,6 %) gefolgt von der IT-Abteilung (18,6 %) und der juristischen Abteilung (15,7 %). Der Überblick über Markenportfolio und Domain-Portfolio innerhalb der Unternehmen liegt beinahe gleichauf: 71,8 Prozent (Domains) und 76,2 Prozent (Marken) der Unternehmen erklärten, den exakten Status des jeweiligen Portfolios benennen zu können. Nicht davon umfasst sind allerdings die mit den Portfolien verbundenen Kosten. Auf Befragen erklärten 85 Prozent, sie nutzen Monitoring-Dienstleistungen, um ihre Marke zu schützen. Im Falle eines Markenmissbrauchs ziehen es 56,1 Prozent vor, zu einer friedlichen Übertragung der Domain zu kommen. 26,3 Prozent verlassen sich auf Streitbeilegungs- und gerichtliche Verfahren, wobei laut der Studie Frankreich gleich hinter den USA seit zehn Jahren an zweiter Stelle der Länder steht, die Streitbeilegungsverfahren am meisten nutzen. Lediglich 64,9 Prozent der befragten Unternehmen sind sich der Einführung der neuen Endungen überhaupt bewusst, was sie überwiegend (70,8 %) aus der Presse erfahren haben. 55,7 Prozent gaben an, Domains unter den neuen Endungen registrieren zu wollen. Aber ein vorausgehendes Audit über den Ist-Stand und eine mögliche Strategie haben lediglich 5 Prozent gemacht, was ein wenig im Widerspruch zum ganz überwiegend betriebenen Monitoring steht, das letztlich eine vorausgehende Prüfung der Gegebenheiten mit sich bringen müsste. 80,7 Prozent haben keine Marke ins Trademark Clearinghouse eingestellt. Sie arbeiten entweder immer noch an der Strategie (39,5 %), haben noch keine Entscheidung getroffen (30,3 %) oder sehen die Kosten als zu hoch an (9,2 %). 32,8 Prozent nannten andere Gründe, warum sie noch keine Marke zum TMCH angemeldet haben. Dabei sind sich lediglich 42,6 Prozent der Befragten überhaupt bewusst, dass mit Einführung der neuen Domain-Endungen Risiken für ihre Marken einhergehen, durch Cybersquatting. Wobei sich 58,8 Prozent der Beteiligten im Klaren darüber sind, wie sie ihre Rechte verteidigen können.

Die Studie zeigt einige Widersprüche beim Verständnis der befragten Unternehmen, was tatsächlich los ist. Das wird besonders deutlich, wenn es um die Frage nach dem Schutz der eigenen Marken geht. Anscheinend ist unklar, welche Schutzmethoden umgesetzt sind, ob lediglich Monitoring betrieben wird, oder auch Marken in das TMCH oder einem Registry-eigenen Schutzsystem eingetragen sind. Nach wie vor bedarf es der Aufklärung der potentiellen Kunden durch die Registries, Registrare und ICANN, um für die aktuelle Situation, die sich in 2015 und 2016 durch hunderte weitere nTLDs ausweitet, zu sensibilisieren. Es gibt da noch einiges zu tun, obgleich man davon ausgehen muss, dass sich die allgemeine Kenntnis von der Einführung der neuen Endungen allein aufgrund des Umstands, dass mittlerweile zahlreiche regionale Top Level Domains wie .berlin, .paris und .nrw aktiv sind, weit höher ist als sie noch zum Zeitpunkt der Befragung in der Studie gewesen sein dürfte.

Die Studie finden Sie unter:

> http://www.domain-recht.de/verweis/1073

Quelle: fidal.com, thedomains.com

YIN.COM – DREI-ZEICHEN-DOMAIN FÜR US$ 180.000,-

Der Domain-Handel bot bei den letzten Zahlen aus 2014 mit yin.com mit dem Preis von US$ 180.000,- (ca. EUR 144.000,-) nochmals einen kleinen Höhepunkt. Zudem glänzte abermals eine .tv-Domain.

Die teuersten Domains einer der letzten Handelswochen von 2014 weisen nochmals darauf hin, dass der asiatische Raum jetzt in das Domain-Geschäft voll eingestiegen ist: yin.com erzielte US$ 180.000,- (ca. EUR 144.000,-), und war somit die teuerste Domain der Woche. Ihr folgte die Adresse xiao.com zum Preis von US$ 97.857,- (ca. EUR 78.286,-). Dagegen nehmen sich die sonstigen generischen Domain-Endungen gemütlich aus. Unten ihnen stand ovn.org mit US$ 9.888,- (ca. EUR 7.910,-) an erster Stelle. Immerhin meldete sich die eher selten gehandelte Endung .pro mit photographers.pro für EUR 1.525,- zu Wort.

Den Länderendungen erwies .tv wieder die Ehre und setzte sich mit sc.tv mit dem Preis von US$ 40.000,- (ca. EUR 32.000,-) an die Spitze. Es folgen zwei schweizer Domains, und erst bei EUR 4.500,- meldete sich .de mit ferienhausschweden.de. Die neuen Endungen vertraten diesmal .limo mit zwei veritablen Verkäufen zu jeweils US$ 4.400,- und email.bayern, die EUR 1.100,- erzielte. Die Domain-Handelswoche war nicht herausragend, aber völlig in Ordnung. Die letzten Verkäufe des Jahres 2014 listen wir in der nächsten Ausgabe.

Länderendungen
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sc.tv – US$ 40.000,- (ca. EUR 32.000,-)
easyhotel.ch – US$ 21.800,- (ca. EUR 17.440,-)
medisave.ch – EUR 4.799,-
ferienhausschweden.de – EUR 4.500,-
coursadistance.fr – EUR 4.000,-
hello.us – EUR 3.125,-
gtc.co.uk – GBP 2.400,- (ca. EUR 3.064,-)
roboform.de – EUR 2.772,-
rolltore.de – EUR 2.700,-
financeapp.co.uk – EUR 2.500,-
leuchtkästen.de – EUR 2.500,-
relx.ru – EUR 2.500,-
stadtreporter.de – EUR 2.500,-
revolve.eu – EUR 2.499,-
barrier.in – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.400,-)
emag.tv – US$ 2.750,- (ca. EUR 2.200,-)
bo.ca – US$ 2.599,- (ca. EUR 2.079,-)
rec.de – EUR 2.050,-
kaffeeweisser.de – EUR 1.800,-
kortkortonline.se – EUR 1.800,-
myflair.de – EUR 1.800,-

Neue Endungen
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atlanta.limo – US$ 4.400,- (ca. EUR 3.520,-)
lasvegas.limo – US$ 4.400,- (ca. EUR 3.520,-)
camper.club – US$ 1.500,- (ca. EUR 1.200,-)
email.bayern – EUR 1.100,-
dubai.rentals – US$ 1.000,- (ca. EUR 800,-)

Generische Endungen
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photographers.pro – EUR 1.525,-

ovn.org – US$ 9.888,- (ca. EUR 7.910,-)
after.org – EUR 4.000,-
snowflakedb.net – US$ 4.000,- (ca. EUR 3.200,-)
telegra.net – EUR 2.000,-
blox.org – US$ 2.300,- (ca. EUR 1.840,-)
motorcycleparts.net – US$ 1.650,- (ca. EUR 1.320,-)
changemoney.org – US$ 1.500,- (ca. EUR 1.200,-)
101010.net – US$ 1.250,- (ca. EUR 1.000,-)
travelapp.net – US$ 1.000,- (ca. EUR 800,-)

.com
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yin.com – US$ 180.000,- (ca. EUR 144.000,-)
xiao.com – US$ 97.857,- (ca. EUR 78.286,-)
hacked.com – US$ 50.000,- (ca. EUR 40.000,-)
sc.tv – US$ 40.000,- (ca. EUR 32.000,-)
competitiveintelligence.com – US$ 35.477,- (ca. EUR 28.382,-)
hueston.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 20.000,-)
easyhotel.ch – US$ 21.800,- (ca. EUR 17.440,-)
travelnepal.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 12.000,-)
foodline.com – US$ 14.000,- (ca. EUR 11.200,-)
happyfresh.com – US$ 13.500,- (ca. EUR 10.800,-)
spaworld.com – US$ 13.500,- (ca. EUR 10.800,-)
hasegawa.com – US$ 11.500,- (ca. EUR 9.200,-)
kingfashion.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.000,-)
poolloans.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.000,-)
quickthink.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.000,-)
spasupplies.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.000,-)
pasionbeisbol.com – US$ 9.500,- (ca. EUR 7.600,-)
vadacom.com – US$ 8.000,- (ca. EUR 6.400,-)
earthsense.com – US$ 7.500,- (ca. EUR 6.000,-)
entrepreneurnetwork.com – US$ 7.500,- (ca. EUR 6.000,-)
iamprotective.com – US$ 7.500,- (ca. EUR 6.000,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

JANUAR – NAMESCON 2015 IN LAS VEGAS

In wenigen Tagen startet in Las Vegas die „NamesCon 2015“. DomainFest ist nun Teil dieser Technologiekonferenz, die so das Thema Domain-Namen als Bestandteil unterstreicht.

Die „NamesCon“ findet 2015 zum zweiten Male statt. Bereits im Januar 2014 war sie unter Kennern ein großer Erfolg. Diesmal treffen sich die Fachleute der Domain-Industrie wieder in Las Vegas, vom 11. bis zum 14. Januar 2015, zwischen der CES International vom 06. bis zum 09. Januar 2015 und der Affiliate Summit vom 18. bis zum 20. Januar 2015, die beide ebenfalls in Las Vegas stattfinden. Offiziell führt NamesCon nun auch den Namen DomainFest fort, der eine der ältesten Veranstaltungen der Domain Name Industry bezeichnet. DomainFest startete, wie Frank Michlick auf domainnamenews.com berichtet, unabhängig als kleines informelles Domainer-Treffen in 2002. Nach Übergabe der Domain domainfest.com an Oversee.net in 2006 entwickelte sich die Veranstaltung schnell zu einem der wichtigsten Treffen der Domain-Industrie. Nun reichte Oversee.net das Staffelholz an NamesCon weiter. Richard Lau, Mitbegründer der NamesCon, verkündet auf domainfest.com, dass zukünftig das Label für regionale Veranstaltungen genutzt werden wird.

Die NamesCon beginnt am Sonntag, den 11. Januar 2015, und bietet durchgehend vier parallel laufende Tracks mit Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden, von denen am ersten Tag die überwiegende Anzahl das Label DomainFest tragen. Am zweiten Tag werden unter anderem Fragen zum „nTLD Claims-Service“ und dem Verkauf von Domains gestellt, aber auch DNSSEC erläutert. Am Dienstag, dem dritten Tag der NamesCon, stehen unter anderem ccTLDs und nTLDs auf der Agenda, und Frank Schilling hält eine der zahlreichen Keynotes auf der Konferenz. Schließlich gibt es auch eine Domain-Auktion von „The RightoftheDot“. Auch am vierten Tag der Konferenz ist volles Programm unter anderem mit einem Workshop „Ich werde verklagt, Was mache ich jetzt?“ geboten.

Die NamesCon 2015 findet vom 11. bis 14. Januar 2015 in Las Vegas (Nevada, USA) im The Tropicana Las Vegas, 3801 Las Vegas Blvd. South, Las Vegas, NV 89109, statt. Die Teilnahmekosten belaufen sich auf US$ 799,-, nebst US$ 33,92 Gebühr. Vor Ort wird die Teilnahme US$ 849,–, nebst US$ 35,42 Gebühr kosten.

Weitere Informationen und Registrierung unter:
> http://namescon.vegas

Quelle: namescom.vegas, domainfest.com, domainnamenews.com

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