Newsletter-Ausgabe #300: Februar 2006

Themen: Jubiläum – der 300. Domain-Newsletter! | Jubiläum – der 300. Domain-Newsletter! | Protest brief to ICANN – Make what! | eMail – Google startet „Gmail for your domain“ | Domain-Dichte – Dänemark Europameister | Domain-Dichte – Dänemark Europameister | AdWords – Online-Werbung wird zum Risiko | Insel-Deal – EUR 20.000,- für energywatch.co.uk | Seminar in München – „Content mehrfach nutzen?“

Jubiläum – der 300. Domain-Newsletter!

Liebe Leser!

heute finden Sie die 300.ste Ausgabe dieses Newsletters in Ihrem elektronischen Postfach. Seit über sechs Jahren – zunächst monatlich, für kurze Zeit 14tägig und seit September 2000 wöchentlich – sind wir bemüht, Sie stets mit aktuellen und nützlichen Informationen rund um Domain-Namen zu versorgen. In einem Markt, in dem wie zuletzt bei .eu Bruchteile von Sekunden über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, blicken wir doch mit etwas Stolz auf diese Zeit zurück. Zum Ausruhen besteht freilich kein Anlass: Ob die Einführung neuer Top Level Domains, frische domain-rechtliche Urteile oder den florierenden Domain-Handel – auch in Zukunft ist für Spannung gesorgt!

Wir dürfen dieses kleine Jubiläum zum Anlass nehmen, uns für Ihre teils schon jahrelange Treue zu bedanken. Mehr als 35.000 Abonnenten machen diesen Newsletter zu einem der erfolgreichsten Informationsdienste dieser Art in seiner Branche. Und wir sind stolz auf unsere Leser, die nach Umfragen hochinnovativ und technikbegeistert sind, und das Medium Internet täglich etwa drei Stunden nutzen. Dies schließt die zahlreichen positiven Leserzuschriften ebenso ein wie kritische Anmerkungen; sachliche Kritik ist uns jederzeit willkommen. Mit welchen Leserzuschriften sich dagegen ICANN herumplagen muss, können wir mit dem „Protest brief to ICANN“ in diesem Newsletter weltexklusiv enthüllen. Und nein, wir meinen es ausnahmsweise nicht ganz ernst …

Bleiben Sie uns gewogen; auch in Zukunft werden wir nicht nachlassen und hoffen, Ihren Erwartungen weiterhin gerecht zu werden. Das Redaktionsteam freut sich mit Ihnen auf die nächsten 300 Ausgaben!

Ihr

Daniel Dingeldey
Florian Hitzelberger
Florian Huber

http://www.domain-recht.de

Jubiläum – der 300. Domain-Newsletter!

Viel Sonne, zuviel Schatten – rund drei Wochen nach dem Start von Phase II der Sunrise Period für die neue europäische Top Level Domain .eu (dotEU) fällt das erste Zwischenfazit überwiegend positiv aus. Als Quelle vieler Fehler erweist sich jedoch nach wie vor das Validierungsverfahren.

Mit bisher etwa 290.000 Anmeldungen für 210.000 Domains stösst das Sunrise-Verfahren bisher auf großen Zuspruch und beweist seine Notwendigkeit. Für etwa 140.000 Anmeldungen gingen bisher beim Validation Agent PWC in Brüssel die Nachweisdokumente ein und werden dort derzeit geprüft. Vor einem massenhaften Missbrauch warnt nun allerdings die Freiburger nicit IT-Solutions GmbH. Mit angeblichen Horrorzahlen wie „9 Registranten haben 75% aller 100 Top-Domains“ und „98% Markenfakes“ hat nicit unter eudomaindesaster.org eine Protest-Plattform online gestellt und ruft zur Unterschriftenaktion auf. Erbost zeigt man sich insbesondere über die Vielzahl an generischen Domain-Namen wie tickets.eu, hotels.eu oder casino.eu, die sämtlich bereits in Phase I vergeben wurden, obwohl ihre Eintragung als Marke in der Regel nur schwer möglich ist. Unterstützung lieferten Markenschnellanmeldungen in den Beneluxländern, wo Begriffe wie „boo K“ oder „Hote&L“ teils binnen weniger Tage angemeldet und eingetragen werden konnten. Hier wurden Lücken der Sunrise Rules, nach denen Leer- und Sonderzeichen ersetzt oder gestrichen werden können, offenbar gezielt ausgenutzt.

Alternativ macht sich die Protestaktion dafür stark, dass nur Inhaber älterer Rechte, deren Rechte vor der Veröffentlichung des .eu-Regelwerkes bereits bestanden haben, Domains anmelden können; im übrigen sollten häufig nachgefragte generische Begriffe verlost oder versteigert werden. Letztlich bleiben jedoch auch hier praktische Probleme, da sich häufig nachgefragte generische Begriffe nicht abschließend benennen lassen. Zuzugeben ist, dass eine Stichtagsregelung wie bei .info vorsätzlichem Grabbing viel Wind aus den Segeln genommen, allerdings aufgrund der Vielzahl von potentiellen früheren Rechten für die Praxis eine Vielzahl neuer Probleme (und Umgehungsmöglichkeiten) geschaffen hätte.

Offensichtlich unterschätzt werden nach wie vor die formalen Hürden der Anmeldung. So fällt auf, dass bei insgesamt derzeit etwa 25.000 erfolgreichen Anträgen bereits knapp 5.000 von PWC zurückgewiesen wurden, also etwa 20 Prozent aller Anmeldungen. Ob zusammengeheftete Unterlagen, zusätzliche Deckblätter mit Anschreiben, fehlende Seitenzahlen, ein schlecht ausgedrucktes Coversheet – die Fehlerquellen sind vielfältig. Besonderes Augenmerk sollte man deshalb Abschnitt 8, Ziffer 6 der Sunrise Rules schenken; versteckt und oft übersehen ist auch Ziffer 3 dieser Vorschrift, wonach der Nachweis zu paraphieren ist, also auf jeder Seite mit einem (handschriftlichen) Namenszeichen versehen werden muss. Hinzu kommen die materiellen Hürden, also der Nachweis der eigenen Rechte anhand geeigneter Dokumente wie etwa Markenurkunden oder Handelsregisterauszügen. Soweit EURid Auszüge aus offiziellen (!) Datenbanken zulässt, sollte diese Möglichkeit auch genutzt werden; sie gewährleisten im Gegensatz zur bloßen Kopie der Markenurkunde zum Beispiel bei seit langer Zeit eingetragenen Marken, dass das Recht aktuell noch besteht.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich spezialisierten Rates von Anwälten bedienen; oft genug verweist EURid gescheiterte Antragsteller auf die Möglichkeit, es doch einfach mit einer zweiten Anmeldung zu versuchen. Gerade bei den begehrten Domains mit einer ganzen Reihe von Interessenten bleibt diese theorethische Möglichkeit praktisch jedoch ohne Wert.

Anmeldung zur .eu Sunrise Period z. B. unter:
> http://www.united-domains.de/sunrise/

Die dotEU-Regeln findet man unter:
> http://www.eurid.eu/en/launch/index_html

Einen ausführlichen Überblick über die verschiedenen Nachweise findet man unter:
> http://www.united-domains.de/eu-domain/nachweise.html

Die Sunrise-Regeln findet man unter:
> http://short4u.de/43ea45c009a92

Quelle: eurid.eu, eudomaindesaster.org, netzkritik.de

Protest brief to ICANN – Make what!

Lovely ICANN!

Me belongs since three years a buyhouse in the internet. I have everything: to byplay toilet-bowls, gluepears, out-laying-ware and circle-saws (while we straight on it are: I can make you a total deep prize for far-lookers. But only when you don´t say it further – the concurrency sleeps not!). So, I´m no oncatcher and heavy on wire!

Domain names are the newest jewellerypiece in my offerings. But something makes me head breaking: so many domains are already away! Or someone wants much coal for it. And while the more-worth-tax will be onheaved next year (I can nothing for it, guilty are Angie and Münte), domains again become a very much higherer prize. My customers protest loudstark! I even looked under so comic endings like .im, .ly or .at after. But all is away! And you say nothing. Typic! This goes not so on, but I have the feel it goes you on your backpart foreby. Whole honest: this goes on no cowskin; I am stink sour and have the nose painted full. All what I search is passing domains.

I was – highest personally – part-taker by your last seating in Vancouver, to show you better-knowers and clevermountains in needle-stripe-at-trains my onlying and to speak a word under men. What you gave there to best was to sleep in, but no help. I have the feel you stand like the Ox before the hill. Shame you what!

Here is my costless idea: Make finally what and lead more domain endings in. Classy, or? Please, give more domain endings free before I´m ripe for the clapsmill!

Highattentionfull,

Ian Dom from Raining-Castle

PS: Sorry when my English is under all pig!

eMail – Google startet „Gmail for your domain“

Google, die wohl beliebteste Suchmaschine der Welt, will seinen Kunden für den Webmail-Service Gmail einen ganz speziellen Service bieten: statt wie bisher nur unter den Google-Domains können künftig auch andere Domain-Namen verwendet werden.

Hinter Gmail steckt ein kostenloser eMail-Dienst, den Google ähnlich den Angeboten von Freemailern wie GMX oder Web.de im Jahr 2004 gestartet hat. Derzeit ist ausserhalb der USA der Zugang allerdings nur auf eine Einladung hin möglich. Für besonderes Aufsehen sorgt dabei das Speicherangebot von einem Gigabyte je Benutzer, das andere Anbieter promt zwang, ihren Kunden ähnlich viel virtuellen Stauraum zur Verfügung zu stellen. Rechtlich nicht unumstritten ist jedoch das Finanzierungskonzept von Gmail; dabei blendet Google textbezogene Werbung ein, was technisch voraussetzt, dass der Inhalt einer eMail automatisiert ausgelesen wird – damit ist nach Auffassung von Datenschützern Tür und Tor geöffnet, auch sonstige Angaben in den teils privaten eMails zu Marketingzwecken zu nutzen.

Von all dem unberührt verfolgt Google seine Mail-Pläne nun mit einem neuen Service weiter. Mit dem Angebot namens „Gmail for your domain“ können Gmail-Accounts auch unter der eigenen Domain eingerichtet werden. Hierzu muss weder neue Hardware gekauft noch eine Software installiert werden. Aktuell befindet sich das Angebot zwar noch in der Beta-Phase; wer Interesse hat, kann sich aber – nach vorheriger Beantwortung einiger Fragen – bereits über die Homepage von Google als Tester bewerben. Jedem Nutzer steht auch hier mit zwei Gigabyte Speicher ausreichend Platz zur Verfügung. Ausserdem darf sich der Nutzer über eine Kontrolloberfläche zur Verwaltung der Nutzer-Konten, weitere Alias-Adressen und Mailing-Listen freuen.

Weitere Informationen finden Sie unter:
> https://www.google.com/hosted

Quelle: golem.de, derstandard.at, n24.de, eigene Recherche

Domain-Dichte – Dänemark Europameister

Mit einer Domain-Studie für Europa macht das schwedische Statistik-Unternehmen Ipwalk AB auf sich aufmerksam. Statt wie sonst üblich die Gesamtzahl der registrierten Domain-Namen zu zählen, zieht Ipwalk die Einwohnerzahl als Messgrösse mit heran. Domain-Europameister ist demnach nicht Deutschland, sondern das kleine Dänemark.

Allgemein bekannt ist, dass nach absoluten Zahlen in Deutschland mit derzeit etwa 9,5 Millionen mit deutlichem Abstand die meisten Domain-Namen registriert sind. Auf den Plätzen folgen Länder wie Großbritannien, die Niederlande und Italien, doch nicht einmal zusammengerechnet erreichen sie die Werte Deutschlands. Gleichwohl sind diese Zahlen verzerrt und geben die wahren Kräfteverhältnisse nicht wieder, da sie die Gesamtzahl der Bevölkerung ausser Acht lassen, was Ländern mit hoher Population zu Gute kommt. Die Statistiker von Ipwalk haben daher einen anderen Ansatz gewählt und stattdessen die Zahl der Domains je Einwohner ausgerechnet.

Das verblüffende Ergebnis: gemessen an der Bevölkerung führt Dänemark mit 170 Domains je 1.000 Bürger die europäische Domainrangliste an, deutlich vor Deutschland mit 160 und Holland mit 140. Dänemark sticht damit vor allem seine skandinavischen Nachbarn Finnland und Schweden klar aus; beide erreichen nur mäßige Mittelklassewerte mit nicht mehr als 60 Domains je 1.000 Einwohner. Auf mehr als 100 Domains kommen nur noch Großbritannien und Belgien. Nach wie vor abgeschlagen ist Frankreich, das gemessen an seiner Bevölkerungszahl zweitgrößte Land in der EU. Mit etwa 30 Domain-Namen auf 1.000 Einwohner wird .fr sogar von Luxemburg und Estland in die Schranken gewiesen. Schlusslichter sind Portugal und Litauen mit etwa 10 Domains je 1.000 Einwohner.

Berücksichtigt wurden in der Studie sowohl Länderendungen als auch generische Top Level Domains, so dass Effekte durch die unterschiedlich strengen Vergaberegeln trotz deren Auswirkung auf das Registrierungsverhalten zum Teil ausgeblendet wurden. Gerade Frankreich zeigt aber, dass die Struktur der Länderendung auf die Bereitschaft durchschlägt, überhaut Domains anzumelden.

Überblick über aktuelle europäische Domain-Zahlen
===================================================

.de (Deutschland) – 9.566.459
.uk (Großbritannien) – 4.698.065
.nl (Niederlande) – 1.811.771
.it (Italien) – 1.169.323
.be (Belgien) – 1.050.327
.ch (Schweiz) – 759.183
.dk (Dänemark) – 672.160
.at (Österreich) – 488.481
.fr (Frankreich) – 443.411
.se (Schweden) – 418.140
.pl (Polen) – 417.893
.es (Spanien) – 319.133
.no (Norwegen) – 263.251
.cz (Tschechische Republik) – 234.743
.fi (Finnland) – 120.540
.pt (Portugal) – 83.350
.ie (Irland) – 55.741
.li (Liechtenstein) – 24.925
.lu (Luxemburg) – 22.447

(Stand: Februar 2006)

Weitere Zahlen von ipwalk.com finden Sie unter:
> http://www.ipwalk.com/general/show_news/id/8

Quelle: webhostdir.com, ipwalk.com, eigene Recherche

Domain-Dichte – Dänemark Europameister

Mit einer Domain-Studie für Europa macht das schwedische Statistik-Unternehmen Ipwalk AB auf sich aufmerksam. Statt wie sonst üblich die Gesamtzahl der registrierten Domain-Namen zu zählen, zieht Ipwalk die Einwohnerzahl als Messgrösse mit heran. Domain-Europameister ist demnach nicht Deutschland, sondern das kleine Dänemark.

Allgemein bekannt ist, dass nach absoluten Zahlen in Deutschland mit derzeit etwa 9,5 Millionen mit deutlichem Abstand die meisten Domain-Namen registriert sind. Auf den Plätzen folgen Länder wie Großbritannien, die Niederlande und Italien, doch nicht einmal zusammengerechnet erreichen sie die Werte Deutschlands. Gleichwohl sind diese Zahlen verzerrt und geben die wahren Kräfteverhältnisse nicht wieder, da sie die Gesamtzahl der Bevölkerung ausser Acht lassen, was Ländern mit hoher Population zu Gute kommt. Die Statistiker von Ipwalk haben daher einen anderen Ansatz gewählt und stattdessen die Zahl der Domains je Einwohner ausgerechnet.

Das verblüffende Ergebnis: gemessen an der Bevölkerung führt Dänemark mit 170 Domains je 1.000 Bürger die europäische Domainrangliste an, deutlich vor Deutschland mit 160 und Holland mit 140. Dänemark sticht damit vor allem seine skandinavischen Nachbarn Finnland und Schweden klar aus; beide erreichen nur mäßige Mittelklassewerte mit nicht mehr als 60 Domains je 1.000 Einwohner. Auf mehr als 100 Domains kommen nur noch Großbritannien und Belgien. Nach wie vor abgeschlagen ist Frankreich, das gemessen an seiner Bevölkerungszahl zweitgrößte Land in der EU. Mit etwa 30 Domain-Namen auf 1.000 Einwohner wird .fr sogar von Luxemburg und Estland in die Schranken gewiesen. Schlusslichter sind Portugal und Litauen mit etwa 10 Domains je 1.000 Einwohner.

Berücksichtigt wurden in der Studie sowohl Länderendungen als auch generische Top Level Domains, so dass Effekte durch die unterschiedlich strengen Vergaberegeln trotz deren Auswirkung auf das Registrierungsverhalten zum Teil ausgeblendet wurden. Gerade Frankreich zeigt aber, dass die Struktur der Länderendung auf die Bereitschaft durchschlägt, überhaut Domains anzumelden.

Überblick über aktuelle europäische Domain-Zahlen
===================================================

.de (Deutschland) – 9.566.459
.uk (Großbritannien) – 4.698.065
.nl (Niederlande) – 1.811.771
.it (Italien) – 1.169.323
.be (Belgien) – 1.050.327
.ch (Schweiz) – 759.183
.dk (Dänemark) – 672.160
.at (Österreich) – 488.481
.fr (Frankreich) – 443.411
.se (Schweden) – 418.140
.pl (Polen) – 417.893
.es (Spanien) – 319.133
.no (Norwegen) – 263.251
.cz (Tschechische Republik) – 234.743
.fi (Finnland) – 120.540
.pt (Portugal) – 83.350
.ie (Irland) – 55.741
.li (Liechtenstein) – 24.925
.lu (Luxemburg) – 22.447

(Stand: Februar 2006)

Weitere Zahlen von ipwalk.com finden Sie unter:
> http://www.ipwalk.com/general/show_news/id/8

Quelle: webhostdir.com, ipwalk.com, eigene Recherche

AdWords – Online-Werbung wird zum Risiko

Zwei Urteile zu Problemen mit Googles AdWords- bzw. Keyword-Werbung zeigen die Risiken von Werbung im Internet. Sowohl das OLG Köln (Beschluss vom 08.06.2004, Az.: 6 W 59/04) als auch das OLG Dresden (Urteil vom 30.08.2005, Az.: 14 U 498/05), zeigen in ihren Entscheidungen, dass Werbung auf Internetseiten Rechteinhaber in ihren Rechten verletzen können.

Beiden Entscheidungen liegen Werbesysteme von Google zugrunde: durch Werbeeinblendungen auf Internetseiten in Form von Google AdWords und durch Werbung auf Googls Suchseite, sahen sich Dritte in ihren Rechten verletzt. Während sich vor dem OLG Dresden ein Markeninhaber erfolglos mühte, war ein Konkurrent vor dem OLG Köln erfolgreich.

Die erfolglose Klägerin sah durch das vom Beklagten gebuchte AdWord „Plakat 24-Stunden-Lieferung“ einen Eingriff in den Schutzbereich ihrer Wort-/Bildmarke „Plakat 24“. Das OLG Dresden wies die Klage letztlich jedoch zurück, weil die Marke kaum Kennzeichnungskraft aufweist und deshalb ihr Schutzumfang sehr gering ist, in den das um fünf weitere Silben mit 16 Buchstaben erweiterte AdWord nicht eingreife. Marke und AdWord unterscheiden sich, so das Gericht, wesentlich. Hinzu kam, dass es sich lediglich um eine Wort-/Bildmarke handelt, die weder bildlich dargestellt, noch das AdWord markenmässig genutzt wurde. Nichtsdestotrotz können grundsätzlich Markenrechtsverletzungen über AdWords auftreten.

Dass darüber hinaus auch wettbewerbsrechtliche Ansprüche durch Keywords entstehen können, zeigt die etwas ältere Entscheidung des OLG Köln im Rahmen eines einstweiligen Verfügungsverfahrens. Hier hatte die Antragsgegnerin „Keyword-Advertising“ auf Google geschaltet und die Option „weitgehend passende Key-Words“ mitgebucht, eine Funktion, bei der auch den vom Werbenden vorgegebenen Begriffen ähnliche angezeigt werden. Letzteres führte dazu, dass sich ein Mitbewerber in seinen Rechten verletzt sah, da bei der Eingabe eines bestimmten Suchbegriffs, der dem Domain-Namen und der Wort-/Bildmarke der Antragstellerin entsprach, die Werbung der Gegnerin und ihre Internetdomain mit angezeigt wurde.

Die Antragsgegnerin erklärte, sie habe nicht gewusst, dass bei Eingabe des Begriffs die Werbung erscheine; bei der Erweiterung der Keywords aufgrund der Option handele es sich um einen dynamischen Prozess, auf den sie keinen Einfluss gehabt habe. Nach Kenntnisnahme von der Rechtsverletzung habe sie sofort beim Werbeanbieter dafür gesorgt, dass die Werbung nicht mehr auftauche. Die Antragstellerin meinte, mit der Wahl der Option habe die Antragsgegnerin die Rechtsverletzung veranlasst und müsse dafür haften. Letzterem stimmte das OLG Köln zu: Die angegriffene Werbemaßnahme sei sittenwidrig gemäß § 1 UWG (alte Fassung), da sie sowohl einem unzulässigen Anhängen an einen fremden guten Ruf als auch einer unzulässigen Kundenumleitung entspräche. Die eingeblendete Werbung sei so gestaltet, dass ein nicht unerheblicher Teil der Internetnutzer angenommen haben wird, die Antragsgegnerin sei zwar ein eigenständiges Unternehmen, das freilich mit der Antragstellerin zusammenarbeite. Diesen Irrtum der Nutzer habe die Antragstellerin mit ihrer freien Entscheidung zu dieser speziellen Werbeform überhaupt erst ermöglicht. Sie hätte darüber hinaus auch auf die Option „weitgehend passende Keywords“ verzichten können.

Man kann es drehen und wenden wie man will, solange ein Dritter im Internet einem die Werbung besorgt oder die eigene Werbung in andere Zusammenhänge fügt, besteht ein Risiko. Doch ähnliche Risiken bestehen auch in der wirklichen Welt.

Das Urteil des OLG Dresden findet man unter:
> http://www.aufrecht.de/4561.html

Das Urteil des OLG Köln findet man unter:
> http://www.aufrecht.de/4556.html

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: aufrecht.de, eigene Recherche

Insel-Deal – EUR 20.000,- für energywatch.co.uk

Die vergangene Domain-Handelswoche zeigte sich vergleichsweise ruhig. Die Preise sind kommod, die Domain-Namen nicht umwerfend, doch die teuerste Domain trägt eine überraschende Endung: mit energywatch.co.uk für EUR 20.000,- ist erstmals eine britische Domain ganz oben auf der Liste.

Energywatch.co.uk steht freilich nicht allein, weitere britische Domains wechselten zu aparten Preisen die Inhaber: ecoupons.co.uk zeigte sich zum Preis von GBP 6.495,- (ca. EUR 9.480,-) überaus stark, gefolgt von der Preisdublette travelres.co.uk und pokergenie.co.uk für jeweils GBP 5.000,- (ca. EUR 7.300,-). Auch andere Länderendungen zeigen sich agil. So überzeugte diesmal .de mit zahlreichen Domains, angefangen bei arbeitsmarkt.de für EUR 12.000,- und fitnessgeräte.de für EUR 4.500,- über die lange Webadresse werkzeugmaschinen.de für EUR 3.800,- und preisnachlass.de zu EUR 3.000,- bis hin zu domainnameshop.de EUR 2.500,-. Abgerundet wird dies mit protrain.de für EUR 1.000,-. Gut bepreist ist auch die österreichische Antwort auf Auto: kfz.at fuhr EUR 6.500,- ein. Das Geschäft flutschte auch in den USA mit out.us für US$ 2.225,- (ca. EUR 1.870,-), giggles.us für US$ 2.150,- (ca. EUR 1.805,-) und zoom.us für US$ 1.000,- (ca. EUR 840,-). Zwei exotische Verkäufe waren tv.vc (Saint Vincent) für US$ 2.000,- (ca. EUR 1.680,-) und bioesfera.es (Spanien) für EUR 800,-.

Die generischen Endungen wurden ebenfalls prächtig gehandelt, wobei .org beliebter war als alle anderen. So erzielte die Zwei-Zeichen-Domain bb.org ganze US$ 20.000,- (ca. EUR 16.790,-), gefolgt von apple.org für reichlich US$ 13.850,- (ca. EUR 11.628,-). Weiter geht’s mit einigen kurzen Drei- und Zwei-Zeichen-Domains wie tpw.org für US$ 8.650,- (ca. EUR 7.260,-), og.org für US$ 7.600,- (ca. EUR 6.380,-), mso.org zu US$ 4.000,- (EUR 3.360,-), glc.net für US$ 1.549,- (ca. EUR 1.300,-) und der nach Düsseldorf ausgerichteten kö.net mit EUR 850,-.

Weitere generische Domain-Käufe waren:

fmbank.net – US$ 8.100,- (ca. EUR 6.800,-)
payperclick.net – US$ 5.001,- (ca. EUR 4.200,-)
civildefense.org – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.200,-)
vidoes.net – US$ 3.500,- (ca. EUR 2.940,-)
mecu.org – US$ 3.436,- (ca. EUR 2.885,-)
recyclage.org – EUR 1.990,-
goldenvegas.net – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.680,-)
thien.netv – US$ 1.850,- (ca. EUR 1.555,-)
marriagerecords.org – US$ 1.667,- (ca. EUR 1.400,-)
kidz.net – US$ 1.550,- (ca. EUR 1.300,-)
earthworm.net – US$ 1.507,- (ca. EUR 1.265,-)
fbcnewton.org – US$ 1.400,- (ca. EUR 1.175,-)
bestpractice.org – US$ 1.400,- (ca. EUR 1.175,-)
airhead.org – US$ 1.261,- (ca. EUR 1.060,-)
teddies.org – US$ 1.251,- (ca. EUR 1.050,-)
webdev.net – US$ 1.250,- (ca. EUR 1.050,-)
pierced.net – US$ 1.151,- (ca. EUR 965,-)
bibliotheque-sonore.org – US$ 1.150,- (ca. EUR 965,-)
dongdat.net – US$ 1.100,- (ca. EUR 925,-)
cheapplaneticket.net – US$ 1.074,- (ca. EUR 900,-)
spanisch.net – EUR 700,-

Die neuen generischen Domain-Endungen glänzten wieder mit Zurückhaltung. Das hostingproject.info für US$ 3.325,- (ca. EUR 2.790,-) erwies sich als Einäugiges unter sonst Blinden, wie terrorism.biz für EUR 1.500,- und die hier passgenaue civilde fense.info für US$ 1.499,- (ca. EUR 1.260,-). Für rbkc.info zahlte jemand in Britischen Pfund: GBP 650,- (ca. EUR 950,-). Ganz ohne Splitter blieb lignin.info (holzfreies Papier) für US $ 1.100,- (ca. EUR 925,-) kleben. Eine Apotheker-Domain übergehen wir und schlagen den Absatz mit booklets.biz für EUR 750,- zu.

Die .com zeigte sich nicht gerade von der besten Seite. Den besten Preis erzielte manufacture.com mit US$ 20.000,- (ca. EUR 16.790,-), gefolgt von der spanischsprachigen reloj.com für US$ 14.250,- (ca. EUR 11.965,-), auf deren Webseiten man selbstverständlich keine Uhren findet. Einen schwachen Preis erzielte webblog.com mit lediglich EUR 11.800,-, darüber kann auch babyfaces.com für US$ 12.500,- (ca. EUR 10.495,-) nicht lachen. Und die paar noch erwähnenswerten .com-Käufe erweisen sich auch nicht als prägnant:

kartracing.com – US$ 9.333,- (ca. EUR 7.835,-)
methane.com – US$ 8.500,- (ca. EUR 7.135,-)
chesstips.com – US$ 8.088,- (ca. EUR 6.790,-)
charlesschwabb.com – US$ 7.600,- (ca. EUR 6.380,-)
nfljersey.com – US$ 6.721,- (ca. EUR 5.640,-)

Weitere getätigte Domain-Verkäufe finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, eigene Recherche

Seminar in München – „Content mehrfach nutzen?“

Die Medien- und Journalistenakademie in München lädt für den 25. April 2006 zum Seminar „Content mehrfach nutzen?“ für Online-Journalisten.

Im Seminar werden die Teilnehmer von Rechtsanwalt Arnold Mainka in das Urheber- und Medienrecht eingeführt. Herr Mainka wird klären, inwieweit man Fotos, Texte und Gestaltungsideen von anderen Homepages nutzen und wer wie zu anderen oder von der eigenen Homepage verlinken darf. Weiter geht er auf das Domain-Recht ein, die Wahl der richtigen Domain und wie man den Firmennamen online „reserviert“. Anschaulich wird anhand von Fallbeispielen im Seminar die Rechtslage erläutert.

Das Seminar findet am 25. April 2006 von 10 Uhr bis 17 Uhr in München im Medienladen in der Arnulfstraße statt, und kostet EUR 149,-.

Weitere Informationen unter:
> http://www.journalistenakademie.de

Quelle: journalistenakademie

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Episerver GmbH, Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top