Vision

Haben Sie eine Domain-Strategie?

In vielen Bereichen wird noch immer der Wert von Domain-Namen unterschätzt. Gerade das jetzt anlaufende Weihnachtsgeschäft und der Umstand, dass nach aktuellen Zeitungsberichten 10 Millionen Kunden Weihnachtsgeschenke online kaufen wollen, zeigt, welches Potential mittlerweile der Online-Markt erreicht hat, aber auch, dass er zukünftig weiter steigen wird. Ohne eine angemessene Domain-Strategie wird man als Unternehmen der Zukunft nicht gewachsen sein. Was bei einer Domain-Strategie zu beachten ist, lesen Sie hier:

Priorität innerhalb einer Domain-Strategie sollte der Schutz der eigenen Markenrechte vor Domain-Namensmissbrauch haben: Domain-Namen, die eigenen Kennzeichen entsprechen und die man daher selbst registriert hält, können nicht durch Dritte missbraucht werden. Diese Schutzfunktion eröffnet zugleich eine Marketingfunktion: Oft suchen Konsumenten nach einem Produkt, einer Dienstleistung, einem Geschäft oder einer Marke, indem sie einfach diesen Begriff in die Adresszeile des Browsers eingeben. Gut beraten ist, wer dann die entsprechende Domain in seinem Portfolio hat.

Für Unternehmungen von Interesse sind daneben generische und beschreibende Domains, die Begriffe aus dem Geschäftsfeld umfassen. Dieses „Mehr“ an Domains zahlt sich aus, weil Verbraucher auf der Suche nach entsprechenden Produkten so eher auf das eigene Angebot stoßen.

Ein wesentliches Element der Domain-Strategie ist die Defensivregistrierung. Unternehmen unterliegen immer öfter dem Zwang, bei Neueinführung von Domain-Endungen die unternehmensrelevanten Domains bereits in der mit einer Neueinführung einhergehenden Sunrise Phase zu registrieren, um Cybersquattern zu entgehen. Aber das ist nur ein Teil der Defensivstrategie (die immer parallel zur Aktivstrategie verlaufen muss): Auch Vertipper- und „Sucks“-Domains sollten in gewissem Rahmen registriert werden. Diese Domain-Registrierungen sollten mit Bedacht und nach vorheriger Prüfung erfolgen, da sonst die Registrierung von Domains ausufern könnte.

Hat man erstmal alle Domains im Portfolio, beginnt ein wesentlicher weiterer Aspekt der Domain-Strategie: das Monitoring. Als Unternehmen kommt man nicht umhin, immer wieder zu prüfen, ob nicht ein Dritter Vertipper- oder sonstige, die eigenen Rechte verletzenden Domains registriert hat. Das mag auf den ersten Blick aufwändig erscheinen, zahlt sich jedoch aus. Man sollte es freilich unterlassen, „gerettete“ Vertipperdomains wieder auf freien Fuß zu setzen, da diese sofort von Cybersquattern registriert werden.

Schließlich ist es im Rahmen der Domain-Strategie sinnvoll, klar zu regeln, wie man im Falle einer Rechtsverletzung vorgeht: es ist zu klären, wie man den Domain-Inhaber anspricht, wann man einen Spezialisten beauftragt, und in welchen Fällen man ein UDRP-Verfahren und wann ein zivilrechtliches Verfahren einleitet. Voraussetzung dafür ist unter anderem, rechtliches Hintergrundwissen, das man am besten vom Fachmann erhält.

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