Unbound 1.0

BIND-Konkurrent vorgestellt

Ein Konsortium aus der Registry VeriSign Inc., dem britischen Domain-Verwalter Nominet sowie den beiden Technologieunternehmen NLnet Labs und Kirei hat mit Unbound 1.0 eine Open Source Alternative zur führenden DNS-Software BIND vorgestellt. Gemeinsames Ziel: das Domain Name System soll schneller und sicherer werden.

Wer mit BIND, DNS und Open Source wenig anfangen kann, kann mit uns etwas in der Wikipedia kramen: Bevor es das Domain Name System (DNS) gab, erfolgte die Auflösung von Namen in IP-Adressen über zentrale Listen. Diese mussten auf jedem, an das Internet angeschlossenen Rechner enthalten sein, damit dieser wusste, an welche Adresse er auflösen musste. Je mehr Rechner aber an das Netz angeschlossen waren, desto schwieriger wurde es, diese Listen zu pflegen. Für Abhilfe sollte das DNS und eine eigene DNS-Software sorgen. In der Folge entwickelte sich eine von Studenten der Universität Berkley geschriebene und deshalb BIND (Berkeley Internet Name Domain) getaufte DNS-Software zum Standard. Es handelt sich um ein Open-Source (also quelloffenes) Softwarepaket, mit dem auf Rechnern mit Standard-Betriebssystemen wie Windows NT ein Domain-Name-System-Server implementiert werden kann. Dessen Version 9 bildet bis heute das Rückgrat des DNS.

Mit Unbound 1.0 steht nun eine Alternative zu BIND zur Verfügung. Nach Angaben der Entwickler wurde die Software geschrieben, um die Monokultur von BIND aufzubrechen, insbesondere jedoch, um ein sicherer und schnellerer Ersatz zu sein – mit anderen Worten ein Konkurrenzprodukt. „Unbound ist von Anfang der Entwicklung an darauf angelegt, schnell zu sein“, so Matt Larson von VeriSign. Darüber hinaus unterstützt Unbound die so genannten DNS Securiy Extensions (DNSSEC), über die Abfragen im DNS authentifiziert werden können. Bei VeriSign als Verwaltung der Top Level Domains .com und .net wird Unbound indes vorerst nicht zum Einsatz kommen; stattdessen soll im Rahmen des Open-Source Gedanken die Community Unbound testen und verbessern.

Mit einer raschen Ablösung von BIND durch Unbound ist derzeit also nicht zu rechnen. Das Potential wäre sicher riesig: laut einer Studie aus dem Jahr 2004 nutzen über 70 Prozent aller Domains BIND als Nameserver.

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