Eine Studie der Corporation Service Company (CSC) stellt fest, dass die am meisten genutzten zusätzlichen Bestandteile von Domain-Namen „www“ und „online“ sind. Sie befinden sich in der Regel aber nicht in den Händen von Markeninhabern, sondern führen zu Angeboten Dritter.
Die bereits 1899 gegründete Unternehmung CSC mit Sitz in Delaware (USA), die sich dem Schutz von Kennzeichenrechten verschrieben hat und Juristen berät, analysierte mehr als 445.000 Domain-Namen, um die populärsten Zeichen festzustellen, die jeweils vor oder nach einer Marke in der Domain auftauchen. Dazu wählte man blindlings 100 Kennzeichen sowie alle Domains, die in UDRP-Verfahren involviert waren, aus. Das Ergebnis überrascht nicht: an erster Stelle unter den Präfixen fand sich „www“, bei den Suffixen war „online“ am meisten vertreten, also „wwwdomain.com“ und „domainonline.com“. An zweiter Stelle zeigten sich „my“ und „usa“, an dritter „buy“ und „store“, an vierter „e“ und „shop“ und an fünfter Position „the“ und „com“.
Wie die weitere Untersuchung ergab, sind 64 Prozent der Firmen-Domain-Inhaber nicht im Besitz von Varianten ihrer Adressen mit dem Präfix „www“ und dem Suffix „online“. Darüber hinaus zeigte sich, dass die unberechtigten Nutzer solcher Domains es besser verstehen, aus diesen Revenuen zu ziehen: 80 Prozent der Domains waren geparkt, wohingegen bei berechtigten Domain-Inhabern 67 Prozent der Domains auf gar keine Inhalte verwiesen. Damit liegt nicht nur ein hoher Missbrauch solcher Domains vor, der sich negativ für die Berechtigten auswirkt, sondern die im allgemeinen zu konstatierende, fehlende aktive Nutzung der Berechtigten führt zu weiteren Schäden. CSC prüfte die potentiellen Einbußen anhand ihrer eigenen Domains: so sorgt etwa „wwwcscglobal.com“ für ein Prozent Traffic auf dem eigentlichen Webangebot „cscglobal.com“. Bei einer Seite mit sehr hohem Traffic macht sich dieses eine Prozent innerhalb eines Jahres sehr stark bemerkbar, bei täglich 100.000 Besuchern auf einer Seite gehen einem über das Jahr 365.000 Besucher verloren.
Sicher, diese Studie dient dem Marketing des Dienstleisters CSC; die Studie selbst lag zur Einsichtnahme nicht bereit. Doch ein kurzer Blick auf Domains wie wwwporsche.com, siemensonline.com, buyapple.com und so weiter zeigt, dass einiges im Argen liegt. Es lassen sich auch nicht alle Vertipper-Domains und Varianten einer Marke unter allen Endungen registrieren, doch ergeben sich – nicht zuletzt aufgrund der Studie – gewisse Muster, die Grundlage für die Korrektur der Domain-Strategie werden können.