Bereits am 13.12.2012 zog ICANN-CEO Fadi Chehadé den Schlussstrich unter die Verhandlungen um das Trademark Clearinghouse (TMCH). In einem Weblog-Eintrag teilte er mit, dass die Runde informeller Stakeholder-Treffen beendet sei und verkündete, dass der Vertrag mit Deloitte als Betreiber der Trademark Clearinghouse unterzeichnet ist und der mit IBM als Ingenieur der entsprechenden Datenbank bald unterzeichnet sein wird.
Chehadé führt in seinem Blogpost aus, dass der Vertrag mit Deloitte nicht exklusiv sei. ICANN will weitere, sobald sich das TMCH-System stabilisiert hat auch andere Provider akkreditieren. Den Vertrag mit Deloitte will ICANN in kürze veröffentlichen. Die Gebühren für den Eintrag in das TMCH belaufen sich zunächst auf US$ 150,- pro Marke und Jahr, es soll aber Mengenrabatte sowohl für die Anzahl von Marken als auch die von Jahren geben. Darüber hinaus will ICANN mit Deloitte Rücksprache hinsichtlich der laufenden Kosten halten, um die Gebühren gegebenenfalls anzupassen. Was die Entwicklung der TMCH-Datenbank und sich anschließende Systemeinheiten betrifft, verhandelt ICANN noch mit IBM. Die Datenbank wird von IBM dahin entwickelt, dass Markeneinträge binnen drei Stunden nach Beantragung Eingang in das System finden. IBM sorgt dafür, dass die Datenbank durchgehend (24/7) arbeitet und wird zugleich unmittelbar mit den Registries und Registraren, die während der Sunrise und Claim Phasen auf die Datenbank zugreifen, abrechnen.
Hinsichtlich des Strohmann-Modells für die Entwicklung und Implementierung des TMCH weist Chehadé auf einige Änderungen hin, die er an dem Modell gemacht hat und wartet auf die Stellungnahme der GNSO (ICANN Generic Names Supporting Organization), die das Thema am 20. Dezember besprochen hat. Weiter gibt Chehadé Hinweise hinsichtlich der Uniform Rapid Suspension (URS), dem Streitbeilegungsverfahren, das für Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem TMCH bereit gestellt werden soll: Man habe auf die allgemeine Bitte um Bewerbungen um Schiedsgerichte Rückmeldungen erhalten und die Bestätigung, dass man sich mit dem angestrebten Gebührenrahmen von US$ 300,- bis US$ 500,- auf Terrain bewegt, der für die Bewerber um eine Akkreditierung tragbar ist.
ICANN-CEO Chehadé schließt mit dem Hinweis, es bestünden derzeit keine Pläne für ein weiteren Treffen zu dem Thema, da man sich auf einem guten Weg befinde, die Entwicklung und Implementierung des TMCH abzuschließen.