nTLDs

Wohin geht die Reise?

Die Informationsdichte zu neuen generischen Domain-Endungen (new gTLDs oder nTLDs) und Fragen zur Bewerbung um eine solche Endung wie auch die Chancen und Risiken für Betreiber zukünftiger neuer Endungen nimmt rapide zu. Wir haben uns aktuelle Informationen angeschaut und fassen zusammen:

Adrian Kinderis, CEO of AusRegistry International, und – an anderem Ort – Michael Twist, TLD-Spezialist bei AusRegistry International, geben bei domainnews.com und domainnamewire.com fünf, nein sechs wichtige Tipps für Bewerber um eine der new gTLDs. Im wesentlichen läuft es darauf hinaus, dass ein Bewerber kreativ sein sollte und jetzt handeln muss, und zwar unter Zuhilfenahme von Fachleuten wie zum Beispiel – die von AusRegistry International (wer hätte es gedacht).

Nicht so optimistisch sieht Andrew Alleman, auf seinem Blog domainnamewire.com, die Zukunft neuer Domain-Endungen. Er hat gleich neun sehr gute, bedenkenswerte Gründe, warum erfolgreiche Bewerber mit ihrer Domain-Endung scheitern können. Darunter findet sich die Frage nach dem richtigen Fokus der Endung hinsichtlich des Zielpublikums (.music wäre zu unspezifisch), die Frage des richtigen Preises für Domains (teuer bedeutet zu wenig Registrierungen, billig zieht Cybersquatter an), die richtigen Registrierungsbedingungen, der Kontakt zu den richtigen Registries und den korrekten Budgets für das Marketing.

Mit den neuen Domain-Endungen wird auch der Unternehmensname zusehend wichtiger, damit die Suche nach dem richtigen String, um den man sich bei ICANN bewerben will, auch zur erfolgreichen Endung führt. Penny Crosman bringt da in einem Artikel auf americanbanker.com das Problem einer ganzen Branche mit den new gTLDs aufs Tablett: die Finanzwirtschaft. Wie sie mitteilt, stellt Namensspezialist Naseem Javed fest, dass wegen der krummen Namen eigene Endungen für viele US-Banken nicht zuträglich sind. Wer will schon unter .bankofgalveston residieren, wo sich unter .bog niemand etwas vorstellen kann. Ein deutsches Beispiel hätte die .bankfuergemeinwirtschaft abgeben können, die allerdings auch gut unter dem Kürzel BfG etabliert war. Andererseits fürchtet die American Bank Association, dass der spätere Betreiber von .bank ordentlich Geld von den Kreditinstituten fordern wird, die eine Domain haben oder zumindest ihr Branding geschützt wissen wollen. Wir lernen: Banknamen taugen in der Regel nicht für Domain-Endungen.

Zuletzt macht sich Mark Jeftovic auf domainnamenews.com Gedanken darüber, wer letztlich Verlierer (Geschäftsinhaber, Kennzeichenrechteinhaber, Investoren, Techniker) und wer Gewinner (die Domain-Industry samt Juristen) bei der Einführung neuer Domain-Endungen sein wird, wofür er in den Kommentaren von Domainern Applaus erhält, aber auch bedenkenswerte Kritik.

All das sind streitbare Positionen. Im Wesentlichen wird aus ihnen deutlich, dass man sich ordentlich Gedanken über eine Strategie im Umgang mit den neuen Endungen erarbeiten muss, sei es als Bewerber, Betreiber oder als jemand, der lediglich seine Rechte schützen will. Im Hinblick darauf lohnt sich der Besuch der von united-domains AG, deren Projekt dieser Newsletter und domain-recht.de ist, initiierten und organisierten „Munich Conference On New TLDs„.

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