Ein Jahr ist es her, seit die ersten neuen Top Level Domains mit der Registrierung begonnen haben. Donuts Inc., Verwalterin von mittlerweile über 200 nTLDs, verrät mit ungewohnter Offenheit, wie viele Registrierungsverträge bisher verlängert wurden.
Es war ein historischer Tag, als die Öffentlichkeit nach Jahren der Vorbereitung am 5. Februar 2014 erstmals Domains unter einer neuen, nicht-internationalisierten Endung registrieren konnte. Zu den ersten erhältlichen Endungen zählten mit .bike, .clothing, .guru, .holdings, .plumbing, .singles und .ventures ausschließlich von Donuts verwaltete Domains. Dementsprechend gespannt blickt die Branche in diesen Tagen auf die Statistikseiten und die Berichte, wie viele Domain-Inhaber sich für eine Verlängerung ihres Registrierungsvertrages (»renewal quote«) für Domains mit einer dieser sieben Endungen entschieden. Richard Tindal, COO und Mitgründer von Donuts, entschied sich, dieses Thema offensiv anzugehen und im firmeneigenen Blog über die Entwicklungen zu berichten.
Danach wurden bis 20. März 2015 bei allen sieben nTLDs insgesamt 4.534 Verträge verlängert, eine Quote von 91,6 Prozent. Der Anteil der gelöschten Domains lag bei 8,4 Prozent. Tindal verriet jedoch nicht, wie sich diese Zahlen auf die einzelnen nTLDs verteilen. Dafür legte er schon am 21. März 2015 nach: einen Tag später war die »renewal quote« auf 85,3 Prozent gesunken, am dritten Tag sogar auf 74 Prozent. Als am vierten Tag die Quote dann auf 71,0 Prozent sank, war es Donuts wohl offenbar genug der Transparenz: am fünften Tag war zu lesen, dass die »renewal quote« bei 70,0 Prozent liegen würde, aber man davon ausgehe, dass sie sich bei diesem Wert stabilisieren werde. In Zukunft rechne man sogar mit einem Wert von um die 80 Prozent. Zum Vergleich: branchenüblich dürfte ein Wert zwischen 70 und 90 Prozent sein.
Allzu große Relevanz sollte man diesen Zahlen nicht zumessen, dazu sind die sieben Endungen zu wenig attraktiv. Zwar konnte .guru inzwischen etwa 85.000 Registrierungen einsammeln, aber bei .plumbing sind es nur 5.200. Klammert man Sunrise-Registrierungen und euphorisierte Domainer aus, bleiben bescheidene Zahlen übrig. Andererseits lagen die Registrierungsgebühren zum Teil über jenen von .com und .net, so dass die unmittelbare Vergleichbarkeit schon deshalb ausscheidet. Und in der Domain Name Industry bleibt ohnehin nichts ungenutzt: es ist gut möglich, dass die gelöschten Domains in wenigen Tagen schon wieder einen neuen Inhaber finden, der sein Glück versucht.