nTLDs

Rightside gewährt Einblick in ihre Renewalquoten

Die in Kirkland (US-Bundesstaat Washington) ansässige Rightside Group Ltd. hat einen exklusiven Einblick in ihre Geschäftsgeheimnisse gewährt: demnach erfreuen sich die von Rightside verwalteten nTLDs einer hohen »renewal quote«.

Eine Domain zu verkaufen, ist leicht, doch den Kunden langfristig zufriedenzustellen und zu binden, ist die Kunst. Domain-Registrare messen diese Kunst an der sogenannten »renewal quote«; sie besagt, wie hoch der Anteil der (meist automatischen) Vertragsverlängerungen bei einer Domain-Endung ist. Vereinfacht ausgedrückt gilt: je höher die »renewal quote«, desto zufriedener der Kunde und desto erfolgreicher zumeist auch die Domain-Endung. Bei .com- und .net-Domains, den beiden zahlenmäßig erfolgreichsten generischen Domain-Endungen, schwankte dieser Wert lange Jahre um die Marke von etwa 80 Prozent. Mit Spannung blickt die Branche daher nun auf die »renewal quote« für nTLDs, wo sich zwei Jahre nach dem Start der ersten Registrierungen im Februar 2014 die Fragen nach einer Vertragsverlängerung häufen. Rightside, selbst Registry für 40 neue Domain-Endungen, hat nun erstmals einen Blick in das eigene Zahlenwerk gewährt.

Demnach sind von den 40 Rightside-verwalteten nTLDs insgesamt sieben seit zwei Jahren erhältlich, nämlich .dance, .democrat, .ninja, .immobilien, .social, .reviews und .futbol. Sie kommen zusammen auf etwa 30.000 Registrierungen. Davon gingen rund 69 Prozent, also rund 21.000 Domains, in das zweite Jahr. Und von den rund 21.000 Domains gingen wiederum etwa 17.000, also etwa 81 Prozent, in ein drittes Jahr. Je nach nTLD schwankt die »renewal quote« allerdings; so kommt .dance im ersten Jahr auf 70 Prozent, im zweiten Jahr auf 83 Prozent. Als nTLD mit den treuesten Domain-Inhabern erweist sich .immobilien, die im ersten Jahr auf 83 Prozent und im zweiten Jahr sogar auf 87 Prozent Verlängerung kommt. Rightside zieht aus dieser Entwicklung die verschiedensten Schlüsse; zum einen scheinen Domain-Investoren eher auf den langfristigen Erfolg zu setzen als den schnellen Euro. Zum anderen besteht offenbar Anlass zur Hoffnung, dass die Domains tatsächlich genutzt und nicht nur gehortet werden. Schließlich sei dies als Frühindikator für den generellen Erfolg des nTLD-Programms von ICANN zu werten.

Allerdings lohnt sich ein zweiter Blick. So blendet Rightside den Umstand aus, dass bei nTLDs mit geringer Registrierungszahl in vielen Fällen der Anteil an defensiven Registrierungen durch Markeninhaber überdurchschnittlich hoch ist; sie sind also gezwungen, den Registrierungsvertrag Jahr für Jahr zu verlängern. Ausserdem dürften sich unter den frühzeitig registrierten Domains vergleichsweise viele attraktive Internetadressen befinden, so dass Domain-Investoren schon deshalb gewillt sind, eine Vertragsverlängerung mit zusätzlichen Kosten einzukalkulieren. Dennoch: dass Rightside auf Transparenz setzt, kann der gesamten Domain Name Industry nur gut tun. Es wäre zu wünschen, dass weitere Registries diesem Vorbild folgen.

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