nTLDs

Minds+Machines sieht kaum Grabbinggefahr

Minds+Machines, eines der Unternehmen, das bei der Einführung neuer generischer Adressendungen im großen Stil mitmischen will, stellt eine Analyse zu den Wirkungen neuer gTLDs auf Inhaber von Marken vor. Danach können sich Markenrechtsinhaber beruhigen: es wird nicht schlimm und kostet auch fast nichts.

Die auf den 14. Februar 2010 datierende Studie trägt den Titel „An Analysis of Trademark Registration Data in New gTLDs„, umfasst 42 Seiten und beinhaltet eine Menge Listen. Untersucht wurde das Domain-Registrierungsverhalten von „Fortune 100“-Unternehmen in der Vergangenheit. Die Untersuchung nahm Mind+Machines, ein Anwärter auf zahlreiche neue Domain-Endungen wie .food, .wine, .nyc u.a., in Zusammenarbeit mit DomainTools vor. Die Kernaussage der Studie beläuft sich darauf, dass Unternehmen kaum Markendomains unter neueren generischen Top Level Domains registrieren. Seit 2001 sind acht neue, für jeden offene generische Endungen eingeführt worden; von den untersuchten 1.043 Marken waren unter den acht Domain-Endungen aber weniger als 30 Prozent registriert. Zugleich werde deutlich, dass auch keine Cybersquatter die entsprechenden Domains registriert haben.

Im Detail zeigte sich, dass Markenbegriffe der Unternehmen zu 87 Prozent unter den Endungen .com, .net und .org registriert sind, unter .info und .biz immer noch zu 67 Prozent und nur noch zu 29 Prozent unter .mobi, .asia, .cat, .jobs, .name, .pro, .tel und .travel. Die Macher der Studie rechnen allerdings damit, dass unter den neuen gTLDs Cybersquatter aktiver werden, da Registrierungen einfacher würden; doch Überhand werde das auch nicht nehmen. Resümee der Studien ist, dass nicht damit zu rechnen sei, dass Markeninhaber mit Einführung neuer generischer Endungen deutlich erhöhte Kosten haben, da sie die Möglichkeiten der Defensivregistrierung gar nicht erst nutzen. Da sie und unberechtigte Dritte bisher kaum Markendomains unter neuen Endungen registriert haben, steht auch nicht zu erwarten, dass sie oder Dritte es zukünftig in größerem Rahmen tun werden.

Die Studie ist con grano salis zu lesen, denn immerhin ist mit Minds+Machines eines der am stärksten in der nTLDs-Szene aktiven Unternehmen Macher der Analyse. Unter anderem sind einige der untersuchten Endungen wie beispielsweise .cat und .travel keineswegs so offen, wie dies in der Studie behauptet wird. Doch sprechen die Zahlen bei den gängigen Endungen für sich: zahlreiche der neuen Domain-Endungen weisen keine Markenregistrierungen der Rechteinhaber auf. Grund können nicht vorhandene oder eben durchdachte Markenstrategien sein. Vielfach dürften neue Endungen wie .jobs, .tel, .mobi aber auch einfach uninteressant für die Markeninhaber sein.

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