Medistry LLC ist zurück im Rennen um .med: die Internet-Verwaltung ICANN hat am 21. Juni 2014 beschlossen, die vom »Independent Objector« Alain Pellet betriebene Community Objection aufzuheben.
Pellet hatte geltend gemacht, dass sich aus einem nennenswerten Teil jener Community, an die sich .med direkt oder indirekt wendet, erheblicher Widerstand ergeben hat. Dieser Ansicht schloss sich auch das Schiedsgericht der International Chamber of Commerce unter Leitung des Panelist Fabian von Schlabrendorff an. Dabei hatte sich das Gericht offenbar unter anderem auf eine von Pellet behauptete Stellungnahme der American Hospital Association (AHA) berufen, die sich gar nicht gegen Medistry gerichtet hatte. Obwohl ein Rechtsmittel grundsätzlich nicht vorgesehen ist, erhob Medistry ein »Request for Reconsideration«; darin machte man unter Verweis auf neu vorgelegte Schriftstücke geltend, dass Pellet außerhalb seiner Zuständigkeit gehandelt hatte, indem er eine Community Objection erhob, ohne dass ein Widerstand innerhalb der Community tatsächlich feststellbar war. Dem schloss sich nun auch ICANN an und hob das Urteil des Schiedsgerichts auf. Für Medistry ist dies jedoch allenfalls ein Etappensieg: Da die Community Objection gegen die zu Google gehörenden Charleston Road Registry Inc. bestehen bleibt, verbleibt mit Hexap SAS mindestens ein Wettstreiter im Bieten um .med. Die in Köln ansässige DocCheck AG hat sich bereits freiwillig zurückgezogen.
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