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Key-Systems und Knipp bieten »digital archery« an

Pool.com war der erste Anbieter, der auf das von ICANN initiierte Batching (»digital archery«) um die Reihenfolge der Bearbeitung aller Bewerber reagierte und seine technische Infrastruktur gegen Entgelt Dritten zum »digitial archery« anbot. Mittlerweile haben sich auch zwei Dienstleister aus Deutschland entschlossen, Bewerbern, unter zur Verfügungstellung der eigenen technischen Infrastruktur, den präziseren Schuss zu ermöglich.

Die deutschen Anbieter sind die in St. Ingbert im Saarland sitzende ksregistry.net (Key-Systems GmbH) [Kontakt via sales@key-systems.net] und die knipp Medien und Kommunikation GmbH mit Sitz in Dortmund. Beide nehmen dem Nutzer, der für das Batching bei ICANN mit dem Finger eigentlich seine Maus drücken müsste, genau diese fehleranfällige Arbeit ab und setzen auf ihre Technik. Der Mausklick wird von dem jeweiligen System zeitnah – die Rede ist von Millisekunden – automatisiert ausgeführt.

Bei Key-Systems kostet der digitale Schuss für Nicht-Kunden EUR 15.000,–. Der Betrag wird nur fällig, wenn der Nutzer des Systems auch wirklich in das erste Batch kommt. Aber nicht jeder kann sich diesen Schuss erlauben, denn Key-Systems behält sich das Recht vor, das »digitial archery« bei Konflikten mit Bewerbungen eigener Kunden abzulehnen.

Knipp bietet zunächst einen Frühbucherrabbat. Der Schuss ins erste Batch kostet lediglich USD 7.500,–, wenn man sich vor dem 20. Juni 2012 dazu entschließt, das Angebot von Knipp zu nutzen. Danach kostet der reguläre Schuss USD 12.500,–, immer nur soweit der Nutzer auch wirklich ins erste Batch kommt.

Dass von diesen Diensten Gebrauch gemacht werden wird, steht außer Frage. Bewerber äußern sich dazu positiv, denn man will ins erste Batch. Das ist auch nachvollziehbar, denn es geht ums Geld. Aber weniger um das, welches die Dienstleister mit ihrem Angebot verdienen, als um das der Bewerber um neue Domain-Endungen. Wer als Bewerber in das erste Batch kommt, kann sechs Monate, wenn nicht sogar eineinhalb Jahre früherer seine Domains dem Endkunden anbieten und Geld verdienen.

Interessant wird allerdings, wie ICANN die Sache managed, wenn mehr als 500 Bewerber auf »erster Potision« beim Batching liegen. Das ist aber nicht das einzige Problem: Nachdem ICANN Vizepräsident Kurt Pritz anlässlich der Presseveranstaltung am 13. Juni 2012 erklärt hat, das zunächst alle Mehrfachbewerbungen in das erste Batch kommen und dass das erste Batch sicher über 500 Teilnehmer haben wird, da bei Mehrfachbewerbungen für Domains alle Mitbewerber ins früheste Batch kommen, in das sich ein Mitbewerber geschossen hat [UpDate 18.06.2012, 11:54 Uhr], fragt sich, wo ICANN eine legitime Grenze ziehen will, wer nun zum ersten Batch dazu gehört und wer nicht. Wir sind gespannt.

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