Das Wirrwarr bei .wine und .vin geht weiter: die Internet-Verwaltung ICANN hat das Bewerbungsverfahren für beide Endungen für mindestens 60 Tage eingefroren.
Damit reagiert ICANN auf das Singapur-Kommuniqué des Regierungsbeirats Governmental Advisory Committee (GAC), in dem ein formaler Fehler reklamiert worden war. So würden die ICANN-Statuten vorsehen, dass das GAC vor jeder Entscheidung angehört werden müsse, sofern dabei externer Expertenrat eingeholt wurde. Allerdings verdeutlichte der ICANN-Vorstand, dass man diese Ansicht nicht teile, sondern lediglich mehr Zeit für Verhandlungen schaffen wolle. Die Europäische Kommission zeigte sich gleichwohl hocherfreut über diese Entscheidung. In einer eigenen Pressemitteilung forderte die Kommission erneut, dass geographische Herkunftsangaben („Geographical Indications“) künftig bei ICANN mehr Schutz genießen, als ihnen nach den Grundsätzen des internationalen Markenrechts zusteht. Weiter hob man hervor, dass es an ICANN liege, schon jetzt zu beweisen, dass man es mit dem »Multistakeholder-Modell« ernst nehme und daher den Bedenken der EU Rechnung trage. Wer jetzt noch glaubt, dass Domain-Namen kein Politikum sind, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
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