nTLD

»name collision«-Domains sind frei

Im August hatten wir berichtet, dass ICANN eine Lösung für das „name collison“-Problem gefunden hat, mit der Folge, dass zahlreiche Domains nach einer 90tägigen Frist, die so genannte „controlled interruption“, frei werden. Die Frist ist aktuell für viele Domains abgelaufen.

Die 90tägige »controlled interruption« nähert sich dieser Tage für zahlreiche Domains dem Ende. Gut 180.000 ehemals blockierte Domains werden frei und können über Registrare registriert werden. Der weit überwiegende Teil dieser Adressen ist sicherlich Domain-Müll, wie 02yk.audio oder dhqjhleits.ink. Aber in der Liste der jetzt freiwerdenden Domains finden sich zum Beispiel auch absinthe.bar, abbeyroad.bar, sussex.college, realestate.link, labour.nyc, more.press, rhein.ruhr, apothekerkammer.saarland, schulferien.saarland, endless.space, veranstaltungen.wien, wohnen.wien und viele tausende brauchbarer und guter Domains mehr. Solche freiwerdenden Domains sind ein Fest nicht nur für Domain-Investoren; auch der ein oder andere normale Endnutzer findet sicher seine Wunschdomain. Wie üblich in solchen Fällen, muss man schnell agieren und die von ICANN zur Verfügung gestellte Liste prüfen. Die Datei mit freiwerdenden Domains zeigt zunächst die jeweilige nTLD und in der zweiten Spalte die Domain darunter an, also »wien«, »veranstaltungen«. Es folgen das Datum, zu dem die Domain in die Liste der »controlled interruption« eingetragen wurde, und das Datum, wann sie – nach 90 Tagen – für die Registrierung freigegeben wird. Dies ist ein laufender Prozess, die Liste wird regelmäßig gefüllt und täglich werden neue Domains frei.

Hintergrund für die Aktion ist die »name collision«, bei der rund 6,8 Mio. Domains unter den nTLDs und einige nTLDs selbst gesperrt wurden. Für diese bestand das Problem, dass es zu Konflikten zwischen ihnen und solchen Domains kommen könnte, die inoffiziell in lokalen, privaten Netzwerken verwendet werden, beispielsweise .corp oder .home und unter diesen Domains wie postbox.corp und mail.home. Ende Juli 2014 verabschiedete das New gTLD Program Committee (NGPC) von ICANN das »Name Collision Occurrence Management Framework«, einen Maßnahmenplan, wie die Domains trotz Kollisionrisiko freigeschaltet werden können – indem man sie beobachtet. Das erfolgt in der 90tägigen Phase der »controlled interruption«. Dabei lösen die Domains auf die speziell für sie zur Verfügung gestellte IPv4-Adresse 127.0.53.53 auf, über die Netzwerkadministratoren beobachten können, ob Daten aus privaten Namensräumen in das öffentliche Domain Name System gelangen. Soweit nach 90 Tagen keine Verletzung des Namensraumes feststellbar ist, werden die Domains zur Registrierung frei gegeben.

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