ICANN-Auktion

US$ 14,35 Mio. für drei nTLDs

Die Internet-Verwaltung ICANN hat den Zuschlag für drei weitere neue Top Level Domains erteilt: im Rahmen einer insgesamt US$ 14,35 Mio. schweren Auktion fanden .buy, .tech und .vip ihre künftige Registry.

Seit dem 4. Juni 2014 entscheidet in all jenen Fällen, in welchen mehr als ein Bewerber übrig geblieben ist, eine Auktion, wer eine neue TLD verwalten darf. Die Auktionen selbst führt das US-Unternehmen Power Auctions LLC online durch. Erster Gewinner einer solchen Auktion war die Beijing Tele-info Network Technology Co. Ltd., die sich gegen Zahlung von US$ 600.000,– im Wettbieten um eine internationalisierte chinesische Variante von .info gegen die .info-Registry Afilias Ltd. durchsetzen konnte. Doch es geht auch deutlich teurer: mit Bitter Sunset LLC, Amazon EU S.à r.l., dot Buy Limited und der Google-Tochter Charleston Road Registry Inc. waren am 17. September 2014 vier Kandidaten angetreten, um den Zuschlag für .buy zu erhalten. Durchgesetzt hat sich am Ende Amazon, musste dafür jedoch tief in die Tasche greifen: US$ 4.588.888,– (umgerechnet also ca. EUR 3.576.550,–) mussten nach sieben Bietrunden auf den Tisch des Hauses, um zu gewinnen. Für einen der Bieter war dagegen schon bei US$ 900.000,– Schluss, ein zweiter stieg bei US$ 1,5 Mio. aus.

Noch ein ganzes Stück teurer war .tech. Bei dieser Endung waren mit NU DOT CO LLC, Top Level Domain Holdings Limited, Dot Tech LLC, Uniregistry Corp., der Donuts-Tochter Lone Moon LLC sowie wiederum Charleston Road Registry Inc. gleich sechs Bewerber angetreten und bis zuletzt verblieben. Das große Interesse schlug sich im Preis nieder: erst ein Gebot von US$ 6,76 Mio. (ca. EUR 5.268.700,–) verhalf Dot Tech LLC nach neun Bietrunden zum Sieg. Bei US$ 3 Mio. waren bereits drei Mitbewerber ausgestiegen. Damit wird .tech die bisher teuerste neue Domain-Endung sein, auch wenn die Preise aus den privaten Auktionen nicht bekannt sind und durchaus noch höher liegen könnten. Schließlich fand auch .vip eine Heimat: aus dem Quintett John Corner LLC, Charleston Road Registry Inc., Top Level Domain Holdings Limited, I-Registry Ltd. und VIP Registry Pte. Ltd. ging Top Level Domain Holdings Limited als Sieger hervor, ist im Gegenzug aber nach sechs Bietrunden auch immerhin um US$ 3.000.888,– (ca. EUR 2.338.870,–) ärmer. Die deutsche Bewerberin Vipspace Enterprises LLC war bereits vor einem Jahr freiwillig ausgestiegen; die Annahme ihres CEO Herbert Scheuerer, dass Beträge von über US$ 2,5 Mio. realistisch sind, hat sich damit letztlich bestätigt.

Auffällig ist, dass Google in allen drei Auktionen den Kürzeren gezogen hat. Offenbar gab es für jede Endung ein fixes Budget, das man nicht überschreiten wollte – auch wenn man wirtschaftlich sicher hätte mithalten können und wohl bei noch anstehenden Auktionen gut investieren wird. Bitter wird es dagegen für viele andere Bewerber, die leer ausgegangen sind: sie bleiben auf sämtlichen Kosten des Bewerbungsverfahrens sitzen, ohne Chance, sie durch den Betrieb einer Domain-Verwaltung zu refinzanzieren. Was ICANN dagegen mit den Auktionserlösen anstellt, ist nach wie vor unklar; Akram Atallah, President der Global Domains Division, gab an, die Einnahmen separieren zu wollen, bis die Community über ihre Verwendung endgültig entschieden hat.

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