Einen aktuellen Domain-Report über den Einsatz von generischen Domain-Namen durch Pharmaunternehmen hat die Berliner Diplom-Ökonomin Katrin Ohlmer veröffentlicht. Trotz der vergleichsweise geringen Kosten nutzen nach Angaben von Ohlmer erstaunlicherweise nur wenige der weltweit führenden Pharmaunternehmen allgemeinbeschreibende Webadressen, um gezielt Kunden anzusprechen.
Der englischsprachige Report untersucht anhand von insgesamt über 1.600 Webadressen, wer allgemeinbeschreibende Begriffe aus dem medizinischen Bereich wie Asthma, Alzheimer oder Arthritis als Domain-Namen unter den weltweit verbreitetsten Top Level Domains wie .com, .net, .org, .info und .biz registriert hat. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass generische Domains im Vergleich ein sehr preisgünstiges Mittel sind, um die gewünschte Zielgruppe anzusprechen. 86 Prozent der untersuchten allgemeinbeschreibenden Domains wie depression.com oder diabetes.org zählen bei den beliebten Suchmaschinen wie Google stets zu den Top 20 der Trefferlisten, und erreichen spätestens so jene User, die ein Internetangebot auf dem Umweg über Suchmaschinen erreichen wollen. Damit haben laut Ohlmer generische Domains mehr Einfluss auf den Erfolg eines pharmazeutischen Internetangebots als alle anderen Faktoren.
Dennoch nutzen gerade eine Handvoll der führenden Pharmaunternehmen wie der britische Konzern Glaxo-SmithKline, die schweizer Novartis oder der US-Konzern Johnson&Johnson mit Domains wie asthma.com oder alzheimer.info die Vorteile generischer Begriffe für ihr Webangebot. Der Grund liegt auf der Hand: Etwa zwei Drittel aller generischer Domains wie acidreflux.net befinden sich in den Händen von Spekulanten, die mit einem Verkauf auf das Geschäft ihres Lebens hoffen. Und das nicht zu Unrecht: über 90 Prozent der Verbraucher versuchen ihr Glück entweder über die Direkteingabe generischer Begriffe als Domain oder eben über Suchmaschinen; gezielt nach den Angeboten von Markenherstellern anhand deren Namen wird dagegen kaum gesucht. Ohlmer empfiehlt daher den Pharma-Firmen, gute und geeignete Domains so schnell wie möglich zu erwerben, da diese nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung stehen.
Den vollständigen Report kann man in einer digitalen Version zum Preis von umgerechnet etwa € 660, käuflich erwerben; im Paket mit der gedruckten Fassung kostet der Report umgerechnet etwa € 740,. Eine etwas ältere, dafür deutschsprachige und kostenlose Studie mit dem Titel »Who is Who der medizinischen Domains« vom Februar 2003 hat der Berliner Dirk Krischenowski auf seiner Website veröffentlicht. Auch hier finden sich interessante Informationen über den Einsatz und die Bewertung allgemeinbeschreibender Begriffe als Domains. Zu Risiken und Nebenwirkungen wenden Sie sich an die bekannten Domain-Börsen oder den Domain-Registrars Ihres Vertrauens.