Suchmaschinenoptimierung gilt schon geraume Zeit als Geheimmittel, um auch kleinere, wenig bekannte und nicht so finanzkräftige Unternehmen im Online-Handel in die Liga der Branchengrössen zu katapultieren. Seit jeher umstritten ist dabei, ob generische Domains im Durchschnitt mehr Besucher anziehen als etwa Markennamen oder Eigenbegriffe. Neu ist die Frage, ob auch die Laufzeit des Registrierungsvertrages zu besseren Platzierungen verhilft.
Bill Hartzer vom texanischen IT-Unternehmen MarketNet hat sich die beliebte Suchmaschine Google herausgepickt und untersucht, ob ein längerer Registrierungsvertrag einen besseren Pagerank und damit eine höhere Platzierung verspricht. Anlass gab eine Patent-Anmeldung (.pdf) von Google vom September 2003; im US-Patent 60/507,617 geht Google vereinfacht davon aus, dass man zwischen „guten“ und „bösen“ Domains unterscheiden kann. Als Zeichen für eine „gute“ Domain nennt Google zum Beispiel, dass sie meist für mehrere Jahre im Voraus registriert werden, während die bösen „doorway domains“ nur für kurze Zeit angemeldet werden. Mit anderen Worten: je länger die Vertragsdauer, desto ernsthafter ist das Engagement hinter der Domain. Hartzer begrüsst diese These ausdrücklich, und verweist auf einen anonymen Suchmaschinenoptimierer. Für diese Klientel ist ein langfristiger Vertrag totes Kapital; viel lohnenswerter ist es, erfolgreiche Domains stets zu verlängern. Hartzer empfiehlt daher, die Registrierungsdaten der eigenen Konkurrenz näher unter die Lupe zu nehmen; Aufschluss geben die WHOIS-Daten aber nur bei generischen Domains wie .com, .info und .net. Bei sonst vergleichbaren Voraussetzungen kann ein langfristiger Vertrag den entscheidenden Vorteil verschaffen. Freuen dürfte sich über dieses Ergebnis Network Solutions, wo man gegen Zahlung von einmalig US$ 990,00 eine .com-Domain für 100 Jahre im Voraus registrieren kann.
Doch vor der Wahl des Registrierungszeitraums steht die Wahl der Domain. Hier empfiehlt Abe Cherian von NicheDomainNamesNow.com dringend, in qualitativ hochwertige generische Domains zu investieren. Wer keinen Werbeetat mit mehreren hunderttausend Euro zur Verfügung hat, der droht in der Masse von Online-Angeboten zu versinken. Einen Ausweg bieten dann attraktive generische Domains. Ein Beispiel: wer mit seiner Firma ABC Babyspielzeug im Internet verkauft, sollte nicht nur abc.com als Domain wählen, sondern vor allem Adressen wie TopBabyToys.com, JustBaby Toys.com oder AmericanBabyToys.com. Das spart regelmäßig die Kosten, um eine unbekannte Firma in das Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Leider verschweigt Abe Cherian, dass seine These nicht ganz unbekannt geblieben ist, und daher generische Domains regelmäßig in Domain-Börsen für Top-Preise den Inhaber wechseln. Wer aber sein Geld investieren will, kann mit generischen Webadressen wenig falsch machen.