Ein guter Domain-Name reicht für einen guten Domain-Deal nicht immer aus. Auch Beharrlichkeit ist nicht der Schlüssel zum Erfolg. Das musste nun auch der Unternehmer John Gott erfahren, der vergangenen August eine Option auf die Domain wiki.com abgegeben hatte, um sie später gegebenenfalls für US$ 2,8 Mio. zu kaufen.
John Gott, der mit der Domain adware.com, darüber vertriebener Antispyware und – wie es auf idahobusinessiq.com heisst – viel Beharrungsvermögen zu Geld gekommen war, wollte die prägnante Domain wiki.com von ihrem Inhaber binnen eines halben Jahres, solange stand die Option, kaufen. Der stolze Kaufpreis von US$ 2,8 Mio. hätte zu einem der Handvoll Superdeals in der Domain-Handelsbranche geführt. Das Geschäft, in das das Wiki-Software entwickelnde Unternehmen Mindtouch eingestiegen war, platzte jedoch aus noch nicht ganz erfindlichen Gründen. Gegenüber dem Online-Magazin heise.de erklärt Ken Liu, CEO von Mindtouch, man wisse lediglich, dass John Gott das Geschäft aufgegeben habe. Fehlte es ihm doch an Beharrungsvermögen?
Im August 2006 startete das wiki.com-Projekt. John Gott zahlte monatlich US$ 10.000,– an den Inhaber von wiki.com. Innerhalb der sechsmonatigen Optionsphase sollte wohl geprüft werden, ob die Zukunftsaussichten Erfolg versprechend sind. Die Anzahl registrierter kostenloser Wikis unter der Domain stieg zunächst sprunghaft an. Doch wird vermutet, dass sich das Modell letztlich nicht rechnet und man keinen Gewinn erwirtschaften kann.
Die Domain wiki.com ist mittlerweile nicht mehr erreichbar. Die aktiven Wikis hat Mindtouch auf die Domain wik.is migriert. So zerschellt ein Domain-Deal der Superlative an der Realität: Der Preis eines Domain-Namen wird sich zuletzt an den aus ihm erzielbaren Revenuen messen müssen. Der Name allein, sei er noch so kurz und prägnant, macht den Preis nicht. Und Beharrungsvermögen ist vielleicht nicht so wichtig wie Fingerspitzengefühl und gesunder Menschenverstand.