US$ 60 Mio.

Millionenkredit für Oversee

Oversee.net, Mutterunternehmen des auf Domain-Parking spezialisierten US-Unternehmens DomainSponsor, beschafft sich frisches Geld: ein US$ 60 Mio. schwerer Kredit der Bank of America soll dem in Los Angeles ansässigen Unternehmen helfen, seine aggressiven Wachstumspläne weiter verfolgen zu können. Und eine Live-Auktion von Moniker.com gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die Investition tatsächlich lohnen könnte.

Mit über 500.000 Domains verfügt Oversee über eines der grössten Domain-Portfolios der Welt. Nach eigenen Angaben wirtschaftet man derzeit mit 2,5 Mio. Domains, und hat damit nach eigener Einschätzung einen einzigartigen Einblick in die Bewertung von Domain-Namen. Mit Hilfe des Millionenkredits will Oversee sein Domain-Engagement weiter ausbauen; dazu zählen auch der Erwerb neuer Domains. Zusammen mit anderen Domain-Giganten wie iREIT, Demand Media und Marchex wurden in den vergangenen Jahren bereits über US$ 100 Mio. in große Portfolios investiert. Für die Zukunft geht der Trend jedoch nach Einschätzung von Bob Martin, CEO von iREIT, weg vom Erwerb großer Domain-Pakete hin zur Entwicklung und Optimierung der eigenen Webangebote, um die Domain-Namen effektiver zu nutzen. Dabei verfolgt jeder der vier Branchenführer leicht unterschiedliche Strategien: Demand Media hat die Registrare eNom and Bulk Register übernommen und konzentriert sich auf so genannten „user-generated content“ für seine Domains. Marchex verfügt über das wohl grösste Portfolio, darunter viele Postleitzahlendomains, und setzt sie innerhalb eines eigenen Werbenetzwerks ein. iREIT dagegen setzt auf Google Adsense.

Dass sich auch mit dem Verkauf von Domain-Namen richtig gutes Geld verdienen lässt, zeigte sich bei einer Live-Auktion von Domains aus der Erwachsenenunterhaltung anlässlich der „Internext Expo“ in Las Vegas. Bei der von Moniker.com veranstalteten Versteigerung wechselten insgesamt 88 Domains zum Gesamtwert von über US$ 1,9 Mio. in nur drei Stunden die Inhaber. Zu den Bestsellern zählten shemale.com für US$ 520.000,– (umgerechnet ca. EUR 400.000,–) und bdsm.com zu US$ 295.000,– (ca. EUR 230.000,–). Lediglich porn.com fand für den aufgerufenen Mindestpreis von US$ 8 Mio. (ca. EUR 6,2 Mio.) keinen Käufer. Gleichwohl hatte Monte Cahn, einer der Mitgründer und derzeit CEO von Moniker.com, allen Anlass, Stolz zu sein: „Die heutige Auktion hat bewiesen, dass Investoren den Wert von Domain-Namen erkannt haben, und sie inzwischen als echte Vermögenswerte eines Unternehmens betrachten.

Wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten muten da Meldungen über Domain-Grabbing an. So versucht sich derzeit der bereits in Ruhestand befindliche US-Richter Tom Jacobs aus der Nähe von Phoenix damit, anlässlich der Präsidentenpläne von Hillary Clinton seinen bereits 1999 registrierten Domain-Namen hillary2008.org bei eBay zu versteigern – seine Mindestforderung lautet auf US$ 10.000,–. Bisher hat allerdings niemand geboten.

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