Kurznews

Jahreswende für Domainer

Viele Neuigkeiten ergeben sich mit der Jahreswende. Wir haben daher diesmal einige kurz zusammengefasst, damit Domainer auf dem Laufenden bleiben. Sie reichen von zwei Superdomain-Deals im Millionenbereich über Gründe, in .mx-Domains zu investieren, bis hin zu den Folgen der Rezession.

Bei Sedo erklärt Luisa Fernanda Villa y Battenberg von AMIPCI, der mexikanischen Internet-Vereinigung, warum man unbedingt in .mx-Domains investieren müsse: Die mexikanische Endung sei mit lediglich 278.402 registrierten Domains unter .com.mx (Stand Dezember 08) ein noch unbestelltes Feld, das in Zeiten der Rezession mit niedrigen Investitionen beackert werden kann. In der Vergangenheit expandierte die Internetnutzung in Mexiko von 2,7 Prozent der Bevölkerung in 2000 zu 21,6 Prozent im Mai 2007; die Anzahl der Internetnutzer wird in Zukunft stark ansteigen, was den Markt für Domain-Namen vergrößert. Gleiches gilt bei Investitionen in Online-Werbung, die von 2005 auf 2006 um 62 Prozent und in 2007 um 96 Prozent anstiegen. Oscar Robles, CEO der mexikanischen Domain-Verwaltung Nic.mx, verkündete zudem, dass man noch dieses Jahr auch Second Level Domains unter .mx anbieten werde.

Noch Ende letzten Jahres machte der Megadeal yp.com die Runde: LiveDeal.com verkaufte die Domain für US$ 3,85 Mio. (knapp EUR drei Mio.) an YelloPages.com LLC in Glendale, Kalifornien (USA). Der Betrag wurde allein für die Domain gezahlt, doch er soll wohl aufgrund des Traffics binnen vier Monaten wieder amortisiert sein, meint Troy Browning auf domainnamenews.com. Am 13. Januar 2009 erklärte travel411 in einer Pressemitteilung, man habe die Domain answers.travel für US$ 3,3 Mio gekauft, berichtet businesswire.com. Im WHOIS-Verzeichnis findet man zurzeit, nach einer Änderung der WHOIS-Daten am 19. Januar 2009, den Registrar EnCirca Inc. als Inhaber der Domain eingetragen. Inhaber von travel411.com, der Präsenz des Käufers, ist ein Jay Taylor. Ob wir es hier mit einem Werbecoup der Domain-Verwaltung The Tralliance Corporation zu tun haben, kann so derzeit nicht ausgeschlossen werden. Der Betrag für eine Domain unter einer im Publikumsverkehr gänzlich unbekannten Domain-Endung scheint indes ganz und gar überzogen.

Während andernorts unerwartet Spitzenpreise für Domain-Namen erzielt werden, entlässt das Domaining-Unternehmen Oversee.net aus Los Angeles, Mutter von DomainSponsor, Moniker, Snapnames und DomainFest, weitere Mitarbeiter. Bereits im August 2008 baute Oversee 10 Prozent der Stellen ab, was ca. 25 Mitarbeiter betraf; nun werden weitere 18 Prozent abgebaut, so dass 39 Mitarbeiter und Manager gehen müssen. Das Unternehmen bereitet sich auf schwere Zeiten in 2009 vor und will sich auf die eigene Kernkompetenz der Domain-Registrierung, -monetarisierung und den 2. Domain-Markt konzentrieren. Da trifft es sich gut, dass SnapNames für seine unterschiedlichen Domain-Services gerade ein Patent erhalten hat; ob dadurch andere Anbieter von entsprechenden Systemen nun mit Oversee.net Schwierigkeiten bekommen, bleibt abzuwarten.

Weitere Einflüsse auf den Markt und die Industrie könnten die von Andrew Allemann von domainnamewire.com eingerichteten Bewertungssysteme mit sich bringen. Bereits vor einigen Wochen hatte Allemann registrarjudge.com eingerichtet, worüber man Registrare bewerten kann. Nun führte er nach dem gleichen Prinzip die Seite parkingjudge.com ein, auf der Parkinganbieter bewertet werden können. Welchen Einfluss das auf die Domain-Industrie hat und ob sich das auf Googles Direktvermarktungsangebot auswirkt, wird sich im Laufe des Jahres zeigen.

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