Domain-Handel

Domaining 2017 versus Domaining 2007

Eine der populären Fragen unter Domainern ist, wer die leichtere Zeit hatte beim Domaining. Raymond Hackney fragte im Branchenblog thedomains.com, ob es heutzutage härter ist, Domains zu verkaufen als vor zehn Jahren. Die Meinungen gehen auseinander.

Hackney knüpft an Rick Schwartz an, der vor kurzem auf Twitter mitgeteilt hatte, dass es in den frühen Jahren des Domainings härter gewesen sei als heute: Damals war das Internet noch neu und die Euphorie groß. Aber für Domainer gab es noch keine Regeln und keine Verkaufsbörsen. Für Schwartz war es ein großartiges, unbekanntes Risiko. Vor 20 Jahren war das Internet neu, man wusste noch nicht viel darüber und noch weniger über den Verkauf von Domains. Und wie sah es vor zehn Jahren aus: 2007 war bekannt, wie man Domains kauft und verkauft, es gab Domain-Handelsplätze und es gab lukratives Domain-Parking. Doch heute sieht es nicht mehr so rosig aus. Google ist auf der Suche nach Inhalten beherrschend, Domain-Parking bringt nicht mehr so viel ein, die neuen Top Level Domains bieten Ausweichmöglichkeiten bei der Domain-Wahl, Social-Media ist populär und macht in vielen Fällen Domains überflüssig. Hackney zitiert Domain-Investor Jim Holleran, der versichert, dass es heute viel schwieriger wäre als 2007. Damals konnte man allein vom Domain-Parking leben. Aus seiner Sicht ist Google der wesentliche Grund, warum es heute schwieriger geworden ist. Nachdem Chinesen Ende 2015 eine kurze Blüte getrieben haben, gehe es nur noch bergab. Die neuen Endungen haben die Domain-Industrie vergiftet, meint Holleran weiter. Endkunden zu überzeugen sei heute härter als früher. Viele denken, Facebook oder andere Social-Media Accounts seien alles, was sie bräuchten. Hoffnung gehe aktuell noch vom Spanisch sprechenden .com-Markt und von Indien aus.

Kommentatoren des Artikels von Hackney blicken in das Jahr 2007 zurück, als man noch leicht gute Zwei-Wörter-Domains hat registrieren können und per Drop-Catch für wenig Geld ebenfalls gute Domains erstehen konnte. Man musste auch nicht mit den Chinesen bei Kurzdomains konkurrieren. Mit zu den Faktoren des Niedergangs gehören auch Mobilgeräte, Apps und künstliche Intelligenz (Amazon Echo). Jedoch gibt es auch Gegenstimmen, die sich erinnern, dass schon 2007 gesagt wurde, der Domaining-Zug sei abgefahren. Und doch konnte man noch einsteigen und sehr gute Geschäfte machen – wie heute auch. Zudem war es damals mit den Käufen schwieriger, da Domainer nicht gezwungen waren, ihre Domains an den Mann zu bringen. Mit dem Banken-Crash 2008 wurde viele zum Verkauf sehr guter Domains gezwungen, und man konnte gute Geschäfte machen.

Doch ein Ende des Investierens in Domains ist lange noch nicht abzusehen. Domainer untereinander sorgten früher für den regen Handel, weil sie aufgrund der Parking-Gewinne liquide waren. Jetzt, wo diese Geschäfte zurückgehen, müssen sie sich anstrengen und Domains an Endkunden verkaufen oder selber entwickeln. Das macht das Geschäft sicher härter, sorgt aber gleichzeitig für die Zukunft: denn nichts beflügelt die Nachfrage nach Domains mehr als Domains, die auch wirklich von Endkunden genutzt werden.

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