Branding

Der lange Weg von »Scott's Cheap Flights« zu going.com

Wie aufwändig es ist, einem Unternehmen einen neuen Namen und die dazugehörige Domain zu geben, zeigt das Beispiel der Wandlung von „Scott’s Cheap Flights“ zu „Going“. Der Aufwand ist immens, das Ergebnis – richtig umgesetzt – rechtfertigt jedoch die Investitionen.

2015 startete Scott Keyes, der ein glückliches Händchen bei der Suche nach sehr günstigen Flugangeboten hat, »Scott’s Cheap Flights« als kleines Unternehmen in den USA. Dessen Service besteht alleine darin, günstige Flüge von Flughäfen in den USA herauszusuchen. Kunden dieses Services können als Mitglieder ihren Heimatflughafen angeben und erhalten dann regelmäßig Nachricht, wenn ein besonders günstiger Flug von diesem Flughafen aus zu einem potentiellen Urlaubsziel angeboten wird. Das Geschäft entwickelte sich über die Jahre sehr gut, der Einzelkämpfer und Gründer Scott Keyes stand in kurzer Zeit zwei Millionen Mitgliedern täglich seines Service gegenüber, denen er mit 60 Mitarbeitern zum günstigen Urlaubsflug verhilft. Der Name »Scott’s Cheap Flights« war nicht mehr angemessen und ein neuer Name musste her. Die Geschichte dazu liefert die in »Going« umbenannte »Scott’s Cheap Flights« nunmehr unter going.com.

Gründe für das Rebranding liegen unter anderem in der Expansion des Unternehmens in so kurzer Zeit. »Scott’s Cheap Flights« repräsentierte das Unternehmen und die Marke nicht mehr authentisch. Mit einem neuen, weiterreichenden Branding will man gegenüber den Mitgliedern für Reisen und nicht nur für günstige Flüge stehen. Bei der Entwicklung des neues Brandings, nebst neuer Domain, bezog das Unternehmen seine Mitarbeiter und die Mitglieder mit ein. Auf Grundlage von durch Brainstorming, Befragung, Studien und unter Hinzuziehung einer Design-Agentur generierten Daten entwickelte man eine neue Markenstrategie. Auf diese aufbauend formulierte man ein Manifest und definierte die Ziele, welche man mit dem Unternehmen unter neuer Marke verfolgt. Nachdem dies geklärt war, musste man den richtigen Namen finden, der die Unternehmensziele ideal vermittelt:

»Once we knew how we wanted to express our new brand, we needed a new name.«

Und die Namensfindung erwies sich ihrerseits als Herausforderung. 3.000 Namen wurden erwogen, die besten einer Markenprüfung und einem Sprachtest unterzogen. Dabei wurden die in Betracht kommenden Namen innerhalb des Unternehmens diskutiert. Jeder durfte sich zu den erarbeiteten Kriterien »Speaks to travel«, »Timeless and borderless« und »Memorable« äußern, wobei gerade letzterer Punkt veranschaulicht, wie wichtig ein guter Name ist. Dritte reagierten auf den Namen „Scott’s Cheap Flights“ gerne mit »Scotch what?« und »Sheep fights?« (Schafskämpfe). Das sollte sich nicht wiederholen. So einigte man sich schließlich auf den Namen »Going«. Der nächste Schritt war dann, eine zur Marke passende Typographie und Optik mit angemessener Farbpalette zu erstellen. Gut ein Jahr, nachdem das Projekt für ein neues Branding gestartet war, ging going.com nun online. Der Weg war lang und aufwändig. Ob er sich lohnt, wird Going erleben. Vieles spricht dafür, dass das klappt.

Leider geht Going nicht weiter darauf ein, auf welchen Wegen sie zur Domain going.com kamen. Dass diese Premium-Domain nicht ganz so günstig gewesen ist wie die Flüge, die das Unternehmen ausfindig macht, ist offensichtlich. Das Unternehmen folgt damit jedenfalls dem Trent zu Ein-Wort-Unternehmens-Domains wie schon bei hippo.com (Versicherungen), floor.com (Teppiche und Bodenbelege), place.com (Immobilien) und better.com (Immobilien).

Eine aktuelle Liste mit Ein-Wort-Domains samt deren Kaufpreisen findet man hier.

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