jiujitsu.com

Domains kaufen und später zahlen

Shaun Smith kaufte vor kurzem die Domain jiujitsu.com für US$ 75.000,–. Mit dem Verkäufer einigte er sich auf eine Art Ratenzahlung. Warum er die für ihn sehr teure Investition tätigte, erzählt er im Interview mit Joseph Peterson.

Angesichts der zahlreichen neuen Endungen, die eine gezielte Differenzierung zu den Inhalten einer Domain ermöglichen und die dazu günstig zu haben sind, wählte Shaun Smith für sein Projekt einer Jiu Jitsu Schulungsplattform die Endung .com, und kaufte hierzu im Mai 2015 die Domain jiujitsu.com für US$ 75.000,–. Shaun Smith praktiziert seit 14 Jahren brasilianisches Jiu Jitsu, eine Abwandlung der Kampfsportart Judo, bei der jedoch nicht geschlagen, sondern die Nähe des Gegners gesucht wird, um ihn mit Hebeltechnik zu Boden zu bringen und dort mit Griff- und Klammertechniken zu fixieren. Auf die Frage von Joseph Peterson, warum er die teure juijitsu.com und nicht etwa für US$ 10,– juijitsuplanet.com oder eine günstige Domain unter einer der neuen Endungen kaufte, erklärt Smith, dass juijitsu.com höhere Glaubwürdigkeit mit sich bringt. Sie sticht hervor, jiujitsu.com nehmen die Menschen wahr. Eine andere Domain wäre einfach nur eine unter vielen. Es kommt auf die Glaubwürdigkeit gegenüber dem Endnutzer an. Wenn das Angebot unter jiujitsu.com steht und zu laufen beginnt, entwickeln die Menschen mehr Vertrauen zu jiujitsu.com als zu einer anderen Domain.

Das Besondere beim Kauf von jiujitsu.com ist, dass sich die Vertragsparteien auf eine Art Ratenzahlung (structured payout deal) geeinigt haben. Die Domain wurde vom Vorinhaber bei flippa.com auktioniert. Das Interesse an der Domain war nicht groß, daher wandte sich Smith, nachdem ein Freund ihn auf dieses Angebot gestoßen hatte, direkt an den Domain-Inhaber. Beide traten in Verhandlungen und einigten sich schließlich auf US$ 75.000,–, die Shaun Smith in acht Monaten bis Ende des Jahres zu zahlen hat. Da Smith solche Beträge nicht zuhause bei sich rumliegen hat, kam es darauf an, eine vertragliche Lösung zu finden, mit der er die Domain über einen gewissen Zeitraum bezahlen kann. Andernfalls wäre der Deal nicht zustande gekommen, was für beide Seiten unbefriedigend gewesen wäre. Die Zahlungsvereinbarung gibt ihm Zeit, über die Plattform, die er unter juijitsu.com errichten will, Geld zu verdienen, mit dem er die Domain abbezahlt. Jui Jitsu ist Shaun Smiths Zukunft. Diese baut er nun auf juijitsu.com, für die er auch US$ 750.000,– gezahlt haben würde, auf. Unter jiujit su.com will er die Jiu Jitsu-Gemeinschaft zusammenbringen und Trainingvideos und -kurse – so lange wie möglich – kostenfrei anbieten. Die Monetarisierung der Domain findet über Traffic und Online-Verkäufe statt, wobei das Suchvolumen bei Google für die relevanten Begriffe wie Jiu Jitsu hoch sind, um ordentlich Traffic zu generieren. Wie das mit dem in einer Ansprache unter juijitso.com erklärten Kostenfreiheit einhergehen soll, führt Smith nicht näher aus.

Die Vereinbarung einer späteren Zahlung kommt selten genug im Domain-Handel vor. Bekannter sind da die Beteiligungsvereinbarungen, die Domain-King Rick Schwartz in einigen seiner Verkaufsverträge hat festschreiben können. Bei letzteren konnte sich Schwartz eine mehrjährige prozentuale Beteiligung an den Gewinnen, die mit dem Angebot von beispielsweise candy.com erzielt wurden, sichern. Beides zeigt allerdings, dass beim Domain-Handel auch bei den Zahlungsvereinbarungen Kreativität zu besseren Geschäften auf beiden Seiten führen kann.

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