Rick Schwartz, bekannt als der Domain-King, legt wieder einmal ein Rekordgeschäft über den Verkauf einer Domain vor. Nach einem Einstiegsgebot von US$ 50.000,– handelte er den Käufer auf US$ 1,35 Mio. (ca. EUR 1 Mio.) hoch.
Die Domain ebet.com hatte Rick Schwartz 1996 zum Preis von US$ 100,– registriert. Unter seinem Motto, Domains müssen reifen und werden an den einen Interessenten verkauft, der sie wirklich braucht, hing die Domain über 17 Jahre gut ab. Dann erhielt er am 29. August eine eMail, in der ihm US$ 50.000,– für die Domain angeboten wurden. Die Kaufanfrage war für Schwartz nichts besonderes, solche in dieser Preisregion erhält er alle Tage. In seiner Antwortmail forderte er US$ 1,8 Mio. und wendete sich gelassen wieder seiner Arbeit zu. Interessant wurde es, als am 3. September ein Angebot über US$ 1 Mio. bei Schwartz einging. Er überdachte das Angebot 45 Minuten, dann sendete er das Gegenangebot von US$ 1,6 Mio., wenn der Betrag Cash gezahlt werde. Für Schwartz war es wichtig, den Interessenten über die Schwelle von US$ 1 Mio. zu bringen. Der Käufer brauchte ein wenig länger zum Nachdenken: am 06. September bot er aber US$ 1,1 Mio. Nun war die Überlegung, ob Schwartz auf US$ 1,5 Mio. runtergeht, damit der Käufer auf US$ 1,2 Mio. gehen kann und man sich langsam in der Mitte trifft, oder ob er ihm einfach das Angebot zukommen lässt, zu dem der Käufer »Ja« sagen kann. Also bot er nun mit US$ 1,35 Mio. (ca. EUR 1 Mio.) den Betrag mit dem sowohl er als auch der Käufer leben konnte. Der Käufer akzeptierte den Betrag am 16. September. Der Deal war perfekt.
Nun sollte nicht jeder gleich meinen, das Vierzeichendomains der Schlüssel zum Erfolg sind. Letztlich handelte es sich um eine Dreizeichendomain mit einer Einzeichen-Vorsilbe mit Internetbezug, die auf einen blühenden Mark zielt. Rick Schwartz wiegelt seinen 19. Verkauf in knapp 20 Jahren als Domain-Profi gekonnt ab und bleibt auf seiner Linie: es war die passende Domain mit dem tatsächlichen Wert zur richtigen Zeit für den richtigen Kunden. Für diese Momente registriert Rick Schwartz Domains. Zudem beteuert er, das Geschäft nicht abgeschlossen zu haben, wenn eine Verschwiegensheitsbedingung Vertragsinhalt geworden wäre. Solche Verkäufe müssen öffentlich werden, damit bei allen Beteiligten klar wird, wo der wirkliche Wert von Premiumdomains liegt.
Rick Schwartz erhält von Domainerkollegen reichlich Gratulationen für dieses Geschäft. Aber einige Stimmen sind der Ansicht, die Domain sei zu günstig an den Endkunden gegangen. Bei dem handelt es sich übrigens wohl um die EBET Limited mit Sitz in Australien. Doch Kritik an dem Geschäft zu üben ist müßig, es nach jahrelangem Warten abzuschließen ist die Kunst. Und die beherrscht kaum einer so gut wie der Domain-King Rick Schwartz.