Eine der wohl spannendsten Fragen des Domain-Business ist die Frage nach dem Wert eines Domain-Namens.
In allen Verkaufverhandlungen geht es darum, den „angemessen“ bzw. den „fairen“ Wert einer Domain zu ermitteln. In den USA etablieren sich hier immer mehr die sog. Domain-Appraisals.
Beim Domain-Appraising erhält der Kunde für eine Handvoll Dollar ein (standardisiertes) Bewertungsgutachten für seine Domain. Doch die Aussagekraft dieser Appraisals darf mehr als bezweifelt werden.
In einer Untersuchung hat die US-Unternehmensberatung ecommercebase.com verschiedene Appraising-Anbieter genauer unter die Lupe genommen.
Als Domain wurde dabei „liquidtrading.com“ gewählt, da hierfür ein gewisses Maß an Recherche notwendig war, um das Potential und somit den Wert festzulegen. Der Begriff war einem Wired-Artikel entnommen und bezog sich auf eine zukünftige Internethandelsseite.
Die Ergebnisse könnten unterschiedlicher nicht sein: bei insgesamt 15 vorgenommenen Bewertungen reichten die Ergebnisse von bescheidenen US$ 200 bis zu stolzen US$ 160.000. Im Schnitt wurde die Domain dabei mit etwa US$ 33.000 angesetzt. Die für die Schätzung zu bezahlenden Gebühren bewegten sich im Rahmen zwischen US$ 1,99 bis US$ 75.
Die Gründe für diese Unterschiede sind vielfältig: zum einen musste das Potential der Domain richtig eingeschätzt werden. Zum anderen enthielten die Datenbanken der Schätzer oft zu wenige Vergleichsangaben, um einen fairen Preis zu nennen. Als Vergleichssummen dienten oft die bei Domainauktionen gezahlten Summen, die nicht in jedem Fall den wahren Wert widerspiegeln. Weiter ergibt sich der Wert aus der Kombination der beiden Wörter „liquid“ und „trading“. Eine Einzelbetrachtung konnte also nicht zu einem angemessenen Preis führen.
Der Domain-Markt ist noch ein sehr junger Markt, er herrscht kaum Preistransparenz. Letztlich ist eine Domain das Wert, was ein Dritter bereit ist dafür zu bezahlen.