Appraisal-Analyse

was taugen Wertgutachten?

Die Frage bleibt: welchen Wert hat eine Domain? Zahlreiche Domain-Bewertungsanbieter schwören auf ihre Bewertungssysteme. Andere Domain-Kenner verwerfen sämtliche Appraisals (Bewertungen), und erklären sie für dubios und wertlos. Nun legt Alex Tajirian, CEO und Gründer von DomainMart, eine weitere Analyse vor, die wieder einmal Aufschluss über Appraisals gibt.

Domain-Appraisals sind eine Art „Blackbox“ der Domainerszene: man steckt einen Domain-Namen hinein, schüttelt, und heraus kommt ein Preis. Warum es genau dieser Preis ist? Wer weiss. Als Maßstäbe werden gern Kriterien wie Kürze, Erinnerbarkeit, TypIn-Traffic und vergleichbare Domains genannt; doch ob sie wirklich den Wert einer Domain angemessen beschreiben, bleibt unklar. Alex Tajirian will nun – wie bereits in früheren Untersuchungen – ein wenig Licht in die Sache bringen. In seiner Analyse stützt er sich auf statistische Werte. Doch hat er vollstes Verständnis für die Methoden von Domainern:

Domainer, die skeptisch gegenüber Appraisals sind, haben nicht ganz unrecht. Ihre intuitiven Methoden haben etwas für sich. Sie haben Erfahrung und kennen sich aus. Damit sind sie in der Lage, gute Bewertungen vorzunehmen. Darum spricht auch nichts dagegen, dass Forenbefragungen gute Ergebnisse generieren: sie sind im Grunde nichts anderes als professionelle Gutachten, weil sie einen wissenschaftlich belegten Ansatz verkörpern, der auf der Weisheit einer großen Zahl von Teilnehmern basiert. Appraisals hingegen haben oft den gleichen Nachteil: man weiss nicht, wie sie zu einem bestimmten Ergebnis gelangen. Deshalb sollten Appraisals transparenter und ordentliche statistische Methoden genutzt werden, dann werden sie besser und glaubwürdiger. Die Transparenz der Domain-Wertgutachten und der dahinterstehenden Methode sind nach Alex Tajirian der Schlüssel für ihre Brauchbarkeit und Seriösität.

Ob man überhaupt auf ein Appraisal zurückgreifen muss, hängt von der vermuteten Qualität eines Domain-Namens ab. Tajirian empfiehlt, Appraisals für Domains im mittleren bis hohen Preissegment in Anspruch zu nehmen. Dabei sollte man sich einen Anbieter aussuchen, dessen Methode und Quellen transparent sind und der um ein Feedback für sein Appraisal bittet. Das Appraisal selbst muss Auskunft darüber geben, wie die Domain am besten zu nutzen ist. Die Wertfrage soll dabei lediglich ein Bestandteil des Appraisals sein.

So schön das zum Teil klingt, es bleibt die Frage, ob man aufgrund eines von Alex Tajirian angedachten Models auf wirklich herausragende Preise bei prima vista unscheinbaren Domains kommt. Nach wie vor ist der Deal von ireport.com und i-report.com zum Preis von US$ 750.000,– mit einem Appraisal nicht zu begründen.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, oder weitergegeben.
Bitte füllen Sie die gekennzeichneten Felder aus.*

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Episerver GmbH, Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top