DNS

eco startet mit »topDNS« eine große Initiative gegen Missbrauch des Domain Name Systems

Auf Initiative des eco – Verband der Internetwirtschaft eV haben sich unter der Bezeichnung »topDNS« weltweit führende Registries, Registrare und Hosting-Provider zusammengeschlossen, um dem Missbrauch des Domain Name Systems (DNS) den Kampf anzusagen. Für die nahe Zukunft sind mehrere Events angekündigt.

Seit geraumer Zeit ist die Internet-Verwaltung ICANN darum bemüht, das DNS als globale Ressource vor Missbrauch (DNS Abuse) zu schützen. Hierbei erhält sie nun mit der neuen eco-Initiative »topDNS« tatkräftige Unterstützung: Führende Unternehmen der Branche wie die .com- und .net-Registry VeriSign, die .org-Verwalterin Public Interest Registry (PIR), die sowohl als Registry als auch als Registrar tätige CentralNic Group PLC und einige größere Registrare wie IQ Global AS, Leaseweb und Realtime Register haben sich einen stabilen und sicheren Betrieb des DNS zum Ziel gesetzt, einschließlich der Förderung bestehender Aktivitäten zur Bekämpfung von DNS-Missbrauch und Aufklärung darüber, welche Maßnahmen effektiv und angemessen sind. In ihrer Definition von Missbrauch greift die Initiative auf die Empfehlung des »DNS Abuse Framework« zurück, die von ICANN übernommen wurde. Danach zählen als Missbrauch in der Regel fünf verschiedene Kategorien: Malware, Botnets, Phishing, Pharming und Spam, letzterer aber nur, wenn er als Liefermechanismus für die anderen vier Kategorien von Missbrauch dient. Unverlangt zugesandte, massenhaft versendete Werbebotschaften ohne Missbrauchshintergrund fallen damit aus dem Raster, jedenfalls solange sie nicht etwa dem Phishing dienen.

Im Gegensatz zu gegenteiligen politischen Bemühungen soll nach dem Wunsch der Initiative eine Sperrung von Domain-Namen nicht leichtfertig erfolgen und stets als letzte Möglichkeit der Bekämpfung illegaler Inhalte angesehen werden. Wichtiger ist ihr das Löschen solcher Inhalte; es ist nicht nur langfristig effektiver, sondern reduziert auch das Risiko kollateraler Beeinträchtigungen, die beim Sperren auftreten können. Meilensteine auf dem Weg zu diesem Ziel sind innerhalb der topDNS-Initiative neben dem Austausch von Best-Practices die Standardisierung von Abuse-Berichten, die Entwicklung eines Trusted Notifier Frameworks und Aufklärungskampagnen in Richtung Politik, Entscheider und Fachexpertengruppen. Hierzu arbeitet topDNS mit dem Internet & Jurisdiction Policy Network sowie dem DNS Abuse Institute zusammen.

Wir haben mehr als 25 Jahre Erfahrung, Mitglieder zu vernetzen, erfolgreich Fachwissen zu teilen und Best-Practices zu entwickeln. Diese Erfahrung nutzen wir nun, um DNS-Missbrauch durch Malware, Botnetze, Phishing, Pharming und bestimmte Arten von Spam wirksam zu bekämpfen,

sagt Thomas Rickert, Director des Names & Numbers Forum im eco-Verband und Mitglied der Generic Names Supporting Organization (GNSO) von ICANN, die sich um die Entwicklung von Regelwerken kümmert.

Für die nahe Zukunft sind gleich mehrere Veranstaltungen angesetzt, in denen man sich über »topDNS« informieren kann. Dazu zählen das »Online Training: ICANN’s Technical Mission« am 23. Februar 2022, das »Cloud Fest« vom 22. bis 24. März 2022 im Europa-Park Rust, das »Online Training: OSINT – Fighting DNS Abuse (DNS Abuse for LEAs)« am 28. April 2022 und die »Nordic Domain Days 2022« am 09. und 10. Mai 2022 in Stockholm.

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