Hat das Blockchain-System das Potential, das Domain Name System (DNS) zu ersetzen?
Dieser Frage ist die .fr-Registry AFNIC in ihrem 14-seitigen Report Could blockchain (really) replace DNS? nachgegangen. Er will Denkanstöße zur Notwendigkeit einer Weiterentwicklung des DNS sowie einen Überblick über die Vorteile der Blockchain im Hinblick auf verschiedenen Aspekte (Benutzerfreundlichkeit, Belastbarkeit, Zentralisierung und Regulierung, Energieverbrauch) bieten. So ganz ohne Fehler ist das DNS demnach nicht; seine Struktur gelte als anfällig für Cyberangriffe, außerdem berge es die Gefahr der Zensur und sei in Bezug auf Vertraulichkeit anfällig. Demgegenüber biete die Blockchain Dezentralisierung, Sicherheit, Schutz vor Zensur und Vertraulichkeit. Allerdings seien Blockchain-basierte Namensräume selbst anfällig für eine gewisse Form der Zentralisierung. Im Fall von ENS (Ethereum Name Service) hoste zum Beispiel Amazon mehr als zwei Drittel der Knoten im Netzwerk. Demgegenüber unterliege die große Mehrzahl der Akteure im DNS transparenten Regelungen, die entweder von ICANN oder durch einen nationalen Rechts- und Regulierungsrahmen gesetzt werden, die auch den Multi-Stakeholder-Ansatz berücksichtigen. Wer sich mit dem Web3 beschäftigt, wird in diesem Report eine ausgewogene Zusammenstellung von Argumenten finden; zu welchem Ergebnis sie führen, wird die Zukunft weisen.