VeriSign Inc., Verwalterin der Top Level Domains .com und .net, hat den vierteljährlichen »Domain Name Industry Brief« neu aufgelegt: demnach stieg die Gesamtzahl der weltweit registrierten Domains im Jahr 2011 um zehn Prozent an.
Wie VeriSign berichtet, schloss das 4. Quartal 2011 mit weltweit über 225 Millionen registrierten Domains. Davon entfielen 90,6 Millionen Adressen auf die Gruppe der Länderkürzel, die zudem mit 13,2 Prozent im Vorjahresvergleich überdurchschnittlich zulegen konnten. Wieder einmal scheint sich anzudeuten, dass die aktuellen Entwicklungen im Domain Name System keineswegs dazu führen, dass die ccTLDs an Bedeutung verlieren; im Gegenteil rücken sie mit steigender Anzahl der zur Verfügung stehenden Endungen verstärkt in das Licht der Öffentlichkeit. Die beiden Endungen .com und .net kommen demgegenüber im Jahresvergleich nur auf ein Wachstum von vier Prozent; zusammen notieren sie zum Jahresende 2011 mit 113,8 Millionen Domain-Namen, wobei VeriSign leider keine Einzelzahlen bekanntgibt.
Schaut man sich die Entwicklung bei den ccTLDs näher an, ist die Lage an der Spitze unverändert: Deutschlands Endung .de führt vor der britischen Top Level Domain .uk und dem Überraschungsdritten aus dem 3. Quartal 2011, der Inselendung .tk (Tokelau). Dabei bleibt letztere gefragt: zusammen mit Polen, Schweden und der Russischen Föderation konnte auch Tokelau um jeweils über vier Prozent gegenüber dem Vorquartal hinzugewinnen. In der Domain-Weltrangliste weiterhin vertreten bleiben .cn (China), .br (Brasilien), .ar (Argentinien) und .it (Italien).
Mit weiterhin steigender Anzahl der Domain-Registrierungen wächst auch die Sorge um den damit verbundenen Vermögenswert. So beklagen laut VeriSign immer mehr Unternehmen das Risiko des ›domain name hijacking‹, bei dem mit Hilfe gestohlener Passwörter Kontrolle über eine Domain erlangt wird. Um dieses Risiko zu minimieren, empfiehlt VeriSign, auf Registrare zu setzen, die Sicherheit ernst nehmen. Aber auch die Domain-Inhaber sollten ihre Passwörter ausreichend lang und komplex wählen, und sie öfter wechseln; damit machen sie es jedem unbefugten Dritten schwer, kurzfristig eine Domain zu übernehmen, schon weil sich die Kriminellen auf leicht zu entführende Domain-Namen spezialisiert haben. Dass die Praxis anders aussieht und wohl auch in Zukunft kaum jemand bereit ist, die eigenen Passwörter regelmäßig zu erneuern, wird aber auch VeriSign nicht ändern können.