IDNs

Technik-Hürden behindern Umlaut-Domains

Bis zur Registrierung der ersten internationalisierten Domain Namen (IDNs) dauert es zwar noch gut drei Monate, die Internetuser sollten sich jedoch schon jetzt auf einige einschneidende Neuerungen vorbereiten.

Wichtigste Voraussetzung für eine reibungslose Nutzung der neuen Umlaut-Domains ist ein aktueller Browser. Sonderzeichen-Domains nach dem Punycode-Standard werden derzeit von Netscape ab Version 7.1, Mozilla 1.4 sowie Opera 7.2 auch ohne zusätzliches Plug-In unterstützt. Von Microsoft gibt es weder für den Internet Explorer noch das Mail-Programm Outlook Express eine offizielle Stellungnahme. Für eine uneingeschränkte Nutzung wird bei beiden Programmen ein Update erforderlich sein. Schon aus diesem Grund ist zu Beginn mit Schwierigkeiten bei der Anwendung zu rechnen; zudem ist bei Veröffentlichung und Installation aktualisierter Versionen mit einer relativ langsamen Verbreitung zu rechnen, bis auch wirklich alle Internetnutzer problemlos Umlaut-Domains aufrufen und verwenden können. Gleiches gilt für Sender und Empfänger von eMails, die in der Adresse eines der neuen Zeichen enthalten. Bis zur uneingeschränkten Nutzung von eMail-Adressen wie zum Beispiel info@büro.de kommt als Notlösung die verschlüsselte, aber auch ohne Software-Update schon jetzt ohne weiteres lesbare Variante info@xn--bro-hoa.de in Betracht.

Für weitere Verwirrung könnte zu Beginn unter anderem auch die Darstellung der neuen Adressen beispielsweise in den Rechnungen der Domain-Registrare sorgen. Da die Domains nicht in der Sonderzeichen-Variante, sondern als ASCII-kompatible Adressen im Domain Name System (DNS) abgelegt sind, werden Inhaber von Umlaut-Domains in ihren Rechnungen Adressen mit dem zunächst kryptischen Präfix »xn--« statt oder neben der eigentlichen Domain finden. Dennoch besteht kein Grund zur Beunruhigung, da es sich lediglich um die codierte Form der Sonderzeichen-Domain handelt.

Aus der Codierung ergibt sich schließlich noch eine weitere Hürde: Sonderzeichen-Domains unterhalb von .de sind aus technischen Gründen weiterhin auf maximal 63 Zeichen beschränkt. Diese Zeichenzahl bezieht sich aber nicht auf die Sonderzeichenform, sondern auf die codierte Variante. Aus der Domain büro.de mit vier Zeichen wird so ein Punycode-String mit elf Zeichen.

Ein Konvertierungstool für IDNs finden Sie unter josefsson.org.

Weitere Informationen erhalten sie unter umlaut-domains.de

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