Die neuen Umlaut-Domains

eine Bilanz!

Mit der österreichischen Endung .at ist nun auch die letzte bedeutende Top Level Domain im deutschsprachigen Raum ins Umlaut-Zeitalter gestartet. Zeit für uns, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.

Den holprigsten Start aller Umlaut-Domains erwischte zweifellos .de. Neben technischen Pannen, die dem neuen Umlaut-Glück bereits 64 Sekunden nach dem offiziellen Startschuss eine mehrstündige Pause bescherten, sorgte vor allem die Vergabe praktisch aller Top-Domains zu Gunsten der Kunden einer Handvoll kleinerer DENIC-Mitglieder für einigen Unmut in der Domain-Gemeinde. Hier wäre anstelle der so genannten »Live Queue« ein faires und durchschaubares »Landrush-Round-Robin«-Verfahren sicherlich der bessere Weg gewesen.

Die in einigen Foren verbreiteten Verschwörungstheorien entbehren jedoch jeglicher Grundlage. Allein die nackten Zahlen machen klar, dass von allen Vergabestellen die DENIC die mit Abstand grösste Herausforderung zu bewältigen hatte. Während beispielsweise in Österreich wenige Stunden nach dem Start etwa 90.000 Anträge eingingen, prasselten bei DENIC weit über 500.000 Anmeldungen auf das Registrierungssystem ein. Für die DENIC war dies wohl eine historisch einmalige Situation, die alles in allem zumindest aus technischer Sicht gut bewältigt wurde.

Keine grösseren Probleme meldeten .info, .at und .ch. Allerdings bewegt sich die Zahl der Neuanmeldungen dort in ganz anderen Dimensionen: während in der Umlaut-Anfangsphase bei .de geschätzt etwa 200.000 Domains erfolgreich registriert wurden, sind es bei .info etwa 13.000, bei .ch 26.500 und bei .at etwa 9.000 Umlaut-Adressen. All diese Zahlen belegen zudem, dass ein erhebliches Bedürfnis nach Umlauten bestand. Letztlich haben daher alle Vergabestellen wesentlich dazu beigetragen, die Nutzung des Internets für die User noch bequemer und komfortabler zu gestalten.

Das grösste Rätsel bleibt nun Otto Normalsurfer: nach wie vor ist vielen Nutzern unbekannt, dass Domains mit Umlauten nur aufrufen kann, wer einen aktuellen Browser hat. Hierzu zählen Netscape Version 7.1 und höher, Opera 7.11 und höher, Mozilla 1.4 und höher, Mozilla Firefox und Konqueror (ab KDE 3.2 plus GNU IDN Library) sowie Safari 1.2. (Macintosh). Diese Browser unterstützen schon jetzt auch ohne zusätzliches Plug-In die neuen Domains. Wer dagegen mit dem Internet Explorer (IE) von Microsoft ins Netz geht, sei hier nochmals erinnert: erst mit Hilfe des Plug-In »i-Nav«, das kostenlos zum Dowload bereit steht, ist auch der IE umlautfähig.

Bis auch wirklich jeder Nutzer einen IDN-kompatiblen Browser hat und Umlaut-Domains nutzen kann, wird also noch einige Zeit vergehen.

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