Statistik

Die Registrierungsentwicklung der alten neuen gTLDs in Zeiten der Pandemie

Bisher schlägt sich die Domain Name Industry in der Corona-Krise wacker, die Registrierungszahlen sind erfreulich. Doch gilt das auch für die vor 2012 neu eingeführten Endungen? Wir haben uns die ICANN-Zahlen angesehen.

Rund 370 Millionen registrierte Domains meldet der aktuelle Domain Name Industry Brief der .com- und .net-Registry VeriSign Inc. zur Hälfte des Jahres 2020 und damit trotz, eher sogar wegen weltweiter Corona-Pandemie stabiles Wachstum. Hiervon entfallen 210,1 Millionen auf Domain-Namen mit generischer Endung, wobei allein .com und .net auf 162,1 Millionen Domains kommen. Doch auch die restlichen 48 Millionen Domain-Namen verdienen einen genauen Blick. Sie umfassen nicht nur die nach 2012 eingeführten nTLDs, sondern auch solche Endungen, die bereits vor dem Jahr 2010 neu eingeführt wurden und von ICANN mittlerweile zu den »legacy TLDs« gezählt werden. Gerade im Vergleich mit nTLDs lässt sich damit die Entwicklung einer Domain-Endung über die Jahre einschätzen. Im Vergleich mit dem Stand Ende Dezember 2018 und Ende Dezember 2019 haben wir folgende Werte ermittelt:

TLD31.12.201831.12.201930.06.2020
.aero11.31511.86212.152
.asia 286.448304.188230.531
.cat108.111 108.719108.750
.coop8.2418.2298.306
.jobs46.69846.76046.272
.mobi479.780434.862408.551
.museum9741.5581.982
.name135.191126.189122.454
.post414417418
.pro322.027332.337317.225
.tel77.45997.39686.223
.travel18.92821.06221.451
.xxx146.40761.70958.296

Diese Zahlen entstammen den »monthly reports« von ICANN, zu deren Erstellung und Übersendung jede gTLD-Registry verpflichtet ist, die jedoch erst mit einigen Monaten Verzögerung veröffentlicht werden. Den zahlenmäßig größten Verlust muss demnach die Rotlicht-Endung .xxx einstecken, die binnen eines Jahres rund 85.000 Registrierungen verloren hat. Der Grund dürfte aber weniger in nachlassendem Interesse liegen, sondern in der hauseigenen Konkurrenz mit .porn und .sex, die von der gleichen Registry verwaltet werden. Das gilt nicht für .mobi, die beständig an Domains verliert; in 18 Monaten ging es um rund 70.000 Domains nach unten. Auch .asia leidet an schwindendem Interesse; für sie ging es in 18 Monaten um rund 55.000 Domain-Namen nach unten.

Davon abgesehen, bestätigen auch die »alten« neuen gLTLDs jene Entwicklung, die .com und .net vorgeben. Die Registrierungszahlen entwickeln sich stabil, wenn zum Teil auch auf niedriger Flamme. So muss man die Werte bei .post mit etwas über 400 Domains als enttäuschend bezeichnen, was an den strengen Registrierungsvorgaben liegt. Wie positiv sich Lockerungen auswirken, belegt .museum, die ihre Registrierungszahlen binnen der letzten 18 Monate mehr als verdoppeln konnte, auch wenn das Niveau überschaubar bleibt. Zu beobachten bleibt .tel, die in einem Jahr um etwa 20.000 Domains zulegen konnte, in der ersten Hälfte des Jahres davon aber rund 10.000 wieder verlor. Auch hier gilt, was für alle nTLDs gilt: nur in den seltensten Fällen sorgen Marketingaktionen für dauerhaften Erfolg.

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