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Doug Isenbergs Quartals-Report: weniger UDRP-Verfahren im Q2/2025

Domain-Rechtsanwalt Doug Isenberg legt seinen statistischen Bericht zu UDRP-Entscheidung für das zweite Quartal 2025 vor. Die Anzahl der UDRP-Verfahren fällt leicht ab.

Gigalaw’s Domain Dispute Digest Second Quartal, 2025 ist ein 17-seitiger Report über die Entwicklung der UDRP-Verfahren in den zweiten drei Monaten dieses Jahres. Isenberg wertete dafür die entschiedenen UDRP-Verfahren aller fünf von ICANN akkreditierten Streitbeilegungsstellen (WIPO, Forum, CAC, ADNDRC und CIIDRC) aus. In einem Vorwort führt Isenberg diesmal in einen neuen Datensatz ein. Erstmals berücksichtigt er den Anteil von Reverse Domain Name Hijacking (RDNH) Fällen, die allerdings lediglich 1,3 Prozent aller Entscheidungen ausmachen. Im Domain Dispute Digest zeigt er die rückläufige Entwicklung von Domains und Entscheidungen im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 auf und sieht für 2025 insgesamt einen Rückgang der Verfahren.

Gegenüber dem Vorjahresquartal (Q2/2024) mit 4.941 Domains und 2.132 Entscheidungen gehen die Zahlen deutlich zurück: das zweite Quartal 2025 verzeichnet nur 3.015 Domains (-38,98 Prozent) und 2.077 Entscheidungen (-2,58 Prozent). Gegenüber dem ersten Quartal 2025 mit 3.362 Domains und 1.942 Entscheidungen fallen die Zahlen des zweiten Quartals 2025 bei der Anzahl von Domains ab, die Anzahl der Entscheidungen steigt. Hinzu kommt, dass gegenüber dem zweiten Quartal 2024 die Transferentscheidungen hinsichtlich der Domains zurückgingen von 95,99 Prozent (4.743 von 4.941 Domains) auf jetzt 94,2 Prozent (2.840 von 3.013 Domains), während die Abweisungen sich prozentual mehr als verdoppelt haben von 2,47 Prozent (122 von 4.941 Domains) auf 5,07 Prozent (153 von 3.013 Domains). Die Anzahl der abgebrochenen Verfahren fällt deutlich von 1,54 Prozent im Q2/2024 auf 0,73 Prozent im Q2/2025. Die meisten Entscheidungen ergingen wie üblich bei WIPO (1.179), gefolgt von Forum (614). Bei 85,86 Prozent aller Verfahren ging es um lediglich eine Domain, bei 6,9 Prozent um zwei Domains. Der prozentuale Anteil nimmt ab, je mehr Domains beteiligt waren. Das umfangreichste Verfahren war ein Streit von Tesla um 25 Domains. Die meisten, nämlich 52 Verfahren, bestritt das französische Handelsunternehmen Carrefour und führte damit 23 Verfahren mehr als im zweiten Quartal 2024. Die meisten Verfahren unter den gTLDs betrafen .com-Domains (2.005), gefolgt von .shop (148) und .net (121). Unter den Länderendungen lag .co (Kolumbien) mit 46 Verfahren vor .cc (Kokos-Inseln) mit 25 Verfahren, während sich .ai (Anguilla) mit 22 Verfahren auf den 3. Platz beschränken darf.

Isenberg widmet sich diesmal wieder den vorzeitig beendeten Verfahren (»terminated«), die in den anderen Berechnungen keinen Eingang finden. So führten 91,23 Prozent der Verfahren und damit 3.015 betroffene Domains zu einer Entscheidung, während 8,77 Prozent der Verfahren vorzeitig beendet wurden, wovon 290 Domains betroffen waren. Eine Seite seines Domain Dispute Digest widmet Isenberg erstmals dem RDNH, wobei er auf 20 (1,3 Prozent) von 2.077 Entscheidungen kommt. Den höchsten Anteil an RDNH-Entscheidungen weist das CIIDRC (Canadian International Internet Dispute Resolution Centre) mit 9,1 Prozent auf (gegenüber 1,19 Prozent bei WIPO). Allerdings schmilzt das Gewicht des Prozentsatzes zusammen, wenn man berücksichtigt, dass das CIIDRC insgesamt nur 11 Entscheidungen getroffen hat, von denen eine mit einem RDNH ausging. Auch die 25 URS-Entscheidungen finden Eingang in das Domain Dispute Digest, die 44 Domains betrafen und deutlich gegenüber dem Q2/2024 zurückgingen.

Das 17-seitige Gigalaw Domain Dispute Digest, Q2/2025 gibt einen schnellen, übersichtlichen und nachvollziehbaren Überblick über die Entwicklung der UDRP- und URS-Verfahren im zweiten Quartal 2025. Wir empfehlen – wie immer – die Lektüre.

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