Das Council of European Nation Top-Level Domain Registries legte den „DomainWire Global TLD Stat Report“ für das dritte Quartal 2016 vor. In Europa sind demnach Länderendungen beliebter als die neuen generischen Top Level Domains.
Das in Brüssel ansässige Council of European Nation Top-Level Domain Registries, kurz CENTR, ist eine Partnerschaft der europäischen Länderdomain-Verwaltungen mit 53 Vollmitgliedern und neun außerordentlichen Mitgliedern. CENTR fördert und beschäftigt sich mit der Entwicklung von besseren Standards unter den europäischen ccTLDs. In seinem aktuellen fünfseitigen Report »DomainWire Global TLD Stat Report Q3 2016« liefert CENTR Zahlen zur Entwicklung von Domain-Endungen in Europa und im Vergleich zum Rest der Welt. So stellte sich heraus, dass insgesamt rund 326 Millionen Domains weltweit registriert sind. Im dritten Quartal des Jahres wuchs der Bestand insgesamt um 2,1 Mio. Domains, was 0,7 Prozent entspricht. Das Gross übernahmen da die generischen Endungen und unter diesen die neuen generischen Endungen. Allerdings normalisieren sich die Registrierungszahlen der nTLDs und passen sich den Steigerungsraten der älteren Endungen – gTLDs genauso wie ccTLDs – allmählich an. Länderendungen und internationalisierte Länderendungen verloren dabei zwei Prozent Marktanteile von 45 Prozent auf 43 Prozent. Die neuen Endungen vereinnahmten am Ende des dritten Quartals 2016 zusammen sieben Prozent des Gesamtmarktes.
Die europäischen Länderendungen sind beliebter denn je: etwa 69,2 Mio. sind registriert. Im dritten Quartal 2016 wurden etwa 137.000 Länderdomains registriert, was einem Anstieg von 0,2 Prozent entspricht. Über die vergangenen 12 Monate lag der mittlere Anstieg der europäischen Endungen bei 0,3 Prozent. Federführend ist dabei .am (Armenien), die einen Anstieg von neun Prozent verzeichnet, gefolgt von .cy (Zypern) und .pt (Portugal) mit jeweils 2,6 Prozent. Der europäische Markt ist nicht so begeistert von den neuen Endungen wie andere Märkte: während in Europa der Anteil der neuen Endungen 2,5 Prozent beträgt, liegt der globale Anteil bei 6,8 Prozent. Armenien liegt auch bei der Registrierung von nTLDs in Europa an der Spitze, wobei der CENTR-Report keine näheren Zahlen dazu nennt.
Die generischen Endungen legten im dritten Quartal 2016 um 0,6 Prozent zu und weisen jetzt mehr als 163 Mio. Registrierungen auf. Wie bereits angesprochen, fällt die Kurve der Registrierung von nTLDs deutlich ab. Im dritten Quartal 2016 stiegen die Zahlen um grob geschätzt fünf Prozent an auf 22,5 Mio. nTLDs bei über 1.150 unterschiedlichen Endungen. Weltweit liegt der Anteil der neuen Endungen unter den generischen Endungen bei 12 Prozent.
Es scheint, Europa besinnt sich auf die eigenen Werte: ihre örtlich bestens bekannten Länderendungen. Die Entwicklung ist auch der Konkurrenz der neuen Endungen geschuldet, die zu entspannteren Registrierungsbedingungen bei den Länderendungen führt und so die ccTLDs für eine größere Zielgruppe öffnen.