Der Internet-Provider InterNetX GmbH aus Regensburg und die Kölner Domain-Handelsplattform Sedo GmbH haben eine Neuauflage ihres »Global Domain Report« für das Jahr 2025 veröffentlicht. Der Bericht widmet sich sowohl dem Primär- als auch dem Sekundärmarkt und geht auf 80 Seiten wie gewohnt in die Tiefe.
Auch in seiner Neuauflage bietet der Global Domain Report 2025 einen Überblick über das weltweite Domain-Geschehen und eine Fülle von Daten und Informationen, untermauert mit zahlreichen Daten, Statistiken, Graphiken und Expertenmeinungen. Er teilt sich, nach einer kurzen Einleitung, ein in die vier Kapitel »Data snapshot«, »Domain Spotlights«, »Registrar perspective« und »Aftermarket perspective«, wobei die Themenbereiche NIS-2, Domain-Security, Web3-Domains und die bevorstehende Runde zur Einführung neuer generischer Top Level Domains viel Platz einnehmen. Im ersten Kapitel bestätigt der Report, dass die Domain-Branche im vergangenen Jahr einen Rückgang bei den Registrierungen verzeichnete. Am meisten darunter leiden mussten .com und .net aufgrund einer Marktsättigung und der wachsenden Beliebtheit von nTLDs, die Unternehmen und Privatpersonen vermehrt anziehen. Diese Verlagerung hin zu den nTLDs habe zu einer Diversifizierung des Marktes geführt, die den neuen Endungen eine bemerkenswerte Wachstumsrate von knapp 16 Prozent bescherte. Gleichzeitig ist bei den ccTLDs ein leichter Anstieg zu verzeichnen, da sich lokale und regionale Unternehmen auf bestimmte geographische Märkte konzentrieren. Dieser Trend verdeutliche den dynamischen Charakter der Domain Name Industry, in der verschiedene Endungen um Relevanz und Marktanteile kämpfen. Für 2025 wird ein Anstieg der Registrierungszahlen erwartet; das haben fast 40 Prozent der Teilnehmer an einer Umfrage bestätigt.
Ungeachtet der Registrierungszahlen gewinnt Domain-Sicherheit an Bedeutung. Dazu zählt insbesondere der Schutz vor Aktivitäten wie Hacking, Phishing und Spoofing. Sie ist ausweislich des Reports entscheidend für die Aufrechterhaltung der Integrität und Vertrauenswürdigkeit von Webseiten, den Schutz sensibler Nutzerdaten und die Gewährleistung ununterbrochener Online-Dienste. Hier stechen die ccTLDs hervor, die den höchsten Prozentsatz an eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen wie DNSSEC, TLS/SSL und SPF aufweisen, was insbesondere in Europa wahrscheinlich auf die strengeren nationalen Vorschriften zurückzuführen ist. Zum Vergleich: die dänische Länderendung .dk hat bei den ccTLDs einen Anteil von 76,1 Prozent mit DNSSEC gesicherter Domains, unter den gTLDs führt .page mit einem Anteil von 37,5 Prozent. Aber es ist noch viel zu tun, meint Ram Mohan, CSO von Identity Digital:
With 24/7 abuse coordinators and AI accelerating and customizing phishing, the domain industry needs a multi-faceted approach, including training, policy development, industry collaboration and technical solutions like DMARC, SPF and DKIM.
Als weitere wichtige Trends macht der Report die Entwicklung rund um künstliche Intelligenz und .ai aus, aber auch Blockchain-Domains (deren Anzahl liegt inzwischen bei über 10 Mio.) beschäftigen die Branche, neue Domain-Endungen ohnehin. Die beiden letztgenannten Bereiche gegenübergestellt, ist mit intensiven Auseinandersetzungen zu rechnen: der Report zählt 170 Blockchain-Endungen auf, die sich in zwei Namensräumen überschneiden, und weitere 3.743 in drei Namensräumen.
Wie bereits in den Vorjahren ist der Report auch in seiner Neuauflage sehr lesenswert. Und es ist mehr als erfreulich, dass InterNetX und Sedo ihre und Daten aus anderen Quellen zusammentragen, um einen praktisch nützlichen Einblick in die Domain Name Industry zu gewähren. Der Report bietet eine Menge wertvoller Informationen, die bei der Beurteilung von Fragen zur Domain-Strategie herangezogen werden können.