In einem Blog-Eintrag geht der CENTR-Datenanalyst Patrick Myles auf eine Studie des CENTR (Council of European National Top-Level Domain Registries) ein, die untersucht, wie Renewals durch die Nutzung von Domains und dem Alter von Domains beeinflusst werden.
Leider liegt – bisher – lediglich der Blog-Eintrag von Myles vor. Öffentlichen Zugriff auf die Studie, auf die er sich in seinem Artikel bezieht, gibt es nicht. Doch liefert der Blog-Beitrag bereits weittragende Daten. In der Studie wird die Beziehung zwischen der Klassifizierung von Domain, ihrem Alter und ihrer Lebensdauer untersucht. Der Schwerpunkt liegt bei der Untersuchung darauf, wie sich Webinhalte und die Dauer der Registrierung auf die Wahrscheinlichkeit einer Verlängerung der Registrierung auswirken. Bei der Datensammlung griff CENTR auf 700.000 Domains unter 21 verschiedenen ccTLDs zurück. Die Daten wurden im März 2023 zusammengetragen, kurz bevor die Domains sich verlängerten oder eben deren Registrierung beendet wurde. Unterschieden wurde zwischen entwickelten Domains (high-content), geparkten Domains (low-content) und Domains ohne Webpräsenz (no-content). Nachdem der Zeitpunkt der jeweiligen Registrierungsperiode überschritten war, wurden die Renewal-Rates der drei Kategorien untersucht sowie technische Merkmale wie Weiterleitungen, MX-Einträge, SSL-Zertifikate und das Alter der Domains analysiert.
Die Ergebnisse sind wie zu erwarten war, aber nun zahlenmäßig differenziert belegt. Nur bei 70,5 Prozent der Domains ohne Inhalte wurde die Registrierung verlängert. Bei geparkten Domains lag die Quote bei 78,5 Prozent, und bei Domains mit reichlich Inhalten lag die Quote bei hervorragenden 90,1 Prozent. Dabei spielte das Alter der jeweiligen Domain ihrerseits eine entscheidende Rolle: Am Ende des ersten Registrierungsjahres lag die Renewal-Rate bei 54,5 Prozent, beim Ablauf des dritten Registrierungsjahres lag die Quote bei 79,6 Prozent und bei Domains älter als 18 Jahren liegt die Registrierungsquote bei bis zu 95 Prozent. Domains mit entwickelten Inhalten schneiden durchweg besser ab als geparkte Domains oder Domains ohne Inhalt, selbst wenn letztere älter sind.
Myles resümiert: auch wenn das Ergebnis der Untersuchung nicht überrascht, so sollte man es doch ernst nehmen. Registries sollten die für die Studie bestimmten Merkmale der Domains als Schlüsselindikatoren nutzen für die Qualität der verwalteten Top Level Domain. Anhand der Domain-Merkmale lassen sich nämlich wirtschaftliche Abschätzungen für die Zukunft treffen sowie die langfristige Kundenbindung und der Ruf der eigenen Marke bestimmen. Und diese Daten tragen zur allgemeinen Stabilität des DNS mit bei. Die Auswertung des Zusammenhangs zwischen Nutzung von Domains und der Renewal-Rate kann Registries helfen, fundierte Entscheidungen über Marketingmaßnahmen, Preisstrategien und Initiativen zu treffen.