Die deutsche Domain-Verwaltung DENIC eG hat am Montag dieser Woche einen neuen Dienst gestartet: mit „Domaincheck“ kann man mehr über den Status von .de- und deutschen ENUM-Domains erfahren. Mittelfristig soll er den Abfragedienst WHOIS ablösen.
Wer wissen will, wer hinter einer .de-Domain steckt, bei welchem Registrar sie angemeldet ist oder welche Nameserver-Einträge verzeichnet sind, dem steht für fast alle Top Level Domains weltweit die so genannte WHOIS-Datenbank zur Verfügung. Meist lassen sich dort binnen Sekunden die gewünschten Informationen finden. Technisch gestaltet sich eine solche Abfrage jedoch mitunter schwierig; so gab es kein einheitliches Format für die Abfragen und Antworten; auch die Ausgabe der gespeicherten Informationen erfolgte zum Teil unstrukturiert. Hinzu kam, dass neue Entwicklungen wie internationalisierte Domain-Namen (IDNs) oder ENUM-Domains nach zusätzlichen Informationen verlangen. Unter Mitwirkung der DENIC eG wurde daher mehrere Jahre an einem solchen einheitlichen Standard gearbeitet und nun mit dem Internet Registry Information Service (IRIS) geschaffen. Damit lassen sich Antwortenschemata wesentlich einfacher entwickeln und zudem universeller einsetzen.
Nach Angaben der DENIC bringt der neue Dienst viele Vorteile mit sich. So erlaubt er die Nutzung von XML (Extensible Markup Language), einer Sprache zur standardisierten und strukturierten Abfrage der Verfügbarkeit einer Domain. Er basiert auf Unicode und unterstützt daher Umlaute und Sonderzeichen in allen Sprachen. Zudem arbeitet er effizienter, da sich in einer einzigen Abfrage der Status mehrerer Domains bestimmen lässt. Auch für die Registrare verspricht IRIS Vorteile, da sich das Abfragen der Domain-Datenbanken unterschiedlicher Top Level Domains vereinfacht.
Um Missverständnisse zu vermeiden: es handelt sich bei „Domaincheck“ nicht um ein Tool zur Analyse etwa der wirtschaftlichen Verwertbarkeit einer Domain. Es handelt sich vielmehr um ein Protokoll, mit dem sich verschiedene Parameter zu einer Domain abfragen lassen. Gerade die Vereinheitlichung solcher Abfragen verspricht für die Zukunft allerdings wesentliche Erleichterungen beim Statuscheck; nicht nur Technikern sei daher ein Blick in das ausführliche Informationsangebot der DENIC eG empfohlen.