DENIC

Die deutsche Domain-Verwaltung veröffentlicht ihren Tätigkeitsbericht 2020

Die .de-Verwalterin DENIC eG hat den Problemen der Corona-Pandemie getrotzt und das offizielle Länderkürzel sicher und stabil durch das Jahr 2020 geführt. Das geht aus dem aktuelle Tätigkeitsbericht hervor, der kürzlich veröffentlich wurde.

Dass zum Jahresende 2020 exakt 16.700.855 Domains unter .de registriert waren, konnten wir dem Domain-Atlas entnehmen, den die DENIC am 27. Mai 2021 vorgestellt hat. Doch das Tätigkeitsfeld einer Registry ist damit natürlich nicht abgedeckt. Darüber erfährt man mehr im Tätigkeitsbericht, den die DENIC seit dem Jahr 1999 veröffentlicht; damals war die Anzahl der registrierten .de-Domains übrigens von 280.000 auf 1,4 Millionen angestiegen, ein Wachstum von 400 Prozent. Derart dramatische Entwicklungen gab es 2020 nicht, dafür stellte die Corona-Pandemie auch .de vor spezielle Herausforderungen. DENICs Kerndienst, der als Basisinfrastruktur für die Funktionsfähigkeit des deutschen Internet essenzielle Nameservice für .de, ist seit Juni 2017 als kritische Infrastruktur nach dem IT-Sicherheitsgesetz eingestuft und damit durch angemessene technische und organisatorische Maßnahmen gegen Risiken und Bedrohungen abzusichern. Aufgrund dieser rechtlichen Auflagen waren zu Beginn des Jahres 2020 die grundlegenden Voraussetzungen für eine Remote-Tätigkeit der 104 DENIC-Mitarbeiter dank der weitgehenden Digitalisierung der Geschäftsprozesse schon seit Längerem im Wesentlichen gegeben und DENIC somit sehr früh in die Lage, schnell und umfassend auf die konkreten Herausforderungen zu reagieren, die sich durch die pandemische Zuspitzung der COVID-19-Situation in Deutschland ab ca. Ende Februar ergaben und das vollständige mobile Arbeiten aller DENIC-Mitarbeiter außerhalb der Geschäftsstelle in Frankfurt gewährleistet. Die kritische Infrastruktur des Nameservice für .de war durchgängig unterbrechungsfrei bereitgestellt.

Aber auch füre Optimierung von Betrieb und Sicherheit des Nameservice war gesorgt. Der für .de sowie DENICs Anycast-Kunden betriebene Dienst wird in mehreren Nameserverlokationen (NSL) bereitgestellt, die zu einer oder mehreren Serviceadressen gruppiert sind. Seit 2020 verfügen sämtliche Nameserver-Wolken für .de über eine IPv4- und IPv6-Adresse. Um bei Attacken auf den .de-Nameservice besser und schneller reagieren zu können, wurde ein Grundkonzept zur Entwicklung eines Big Data AnalyseTools erarbeitet, das über DNS Traffic-, Routing- und ggf. Serverleistungsdaten zunächst den Betriebszustand der Nameserver-Infrastruktur widerspiegeln und analysieren helfen soll. Ergänzend hat DENIC durch die Anbindung eines der marktführenden Anti-DDoS-Anbieter die Möglichkeit erhalten, deutlich über die eigenen Leitungskapazitäten hinaus Angriffsverkehr mit sehr hoher Bandbreite gegen die DNS-Infrastruktur zu mitigieren. Zum Schutz vor Cyberattacken, Domain-Hijacking oder Sicherheitslücken bietet die DENIC Inhabern einer .de-Domain zudem seit Juli 2020 das Sicherheits-Feature »Registry Lock« an, mit dem sie die volle Kontrolle über Änderungen an den Domain-Daten erhalten.

Dank ihres dynamischen Wachstums erzielte die deutsche Länderendung im heimischen Markt 2020 einen Marktanteil von 59,3 Prozent (2019: 60,7 Prozent) und konnte damit ihre seit jeher unangefochtene Marktführerschaft weiterhin klar behaupten. Daran vermochten auch die gut 654.000 nTLDs nichts zu ändern, die Ende 2020 in Deutschland registriert waren. Insgesamt kann die DENIC für das Geschäftsjahr 2020 eine uneingeschränkt positive Bilanz ziehen: Als gegenläufige Entwicklung zum massiven Einbruch eines erheblichen Teils der heimischen und globalen Wirtschaft aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde bei den Domain-Registrierungen unter .de der höchste Zuwachs seit acht Jahren erzielt. Gleichzeitig verzeichneten auch die Aktivitätsfelder DNS-Infrastrukturdienstleistungen und Data Escrow Services, die seit Ende 2018 von der neu gegründeten Tochtergesellschaft DENIC Services GmbH & Co. KG betreut werden, abermals erfreuliche Zuwächse und sichern so das Kerngeschäft der 285 Mitglieder starken Genossenschaft zusätzlich ab. Der insgesamt 50-seitige Tätigkeitsbericht hält zahlreiche Detailinformationen bereit – wir können die Lektüre nur empfehlen.

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