Die Domain shoes.com ist Premium. Sie ist ein generisches EinWort-Monstrum, das den Inhabern aber nicht wirklich Glück zu bringen scheint. Innerhalb von sechs Jahren wechselt sie jetzt zum vierten Mal ihren Inhaber.
Ihr letzter Inhaber war der Warenhauskonzern Walmart, der über die Domain Schuhe angeboten hat. Er verkaufte die Domain an die Private-Equity Company CriticalPoint Capital. Die aktuelle Verkaufsgeschichte von shoes.com geht zurück ins Jahr 2014, in dem die Brown Shoe Co. die Domain an den Online-Schuhladen ShoeME verkaufte. ShoeME musste Anfang 2017 schließen. Walmart sprang ein, kaufte im April 2017 die Rechte inklusive der Domain für US$ 9 Mio. und machte shoes.com zum Vorzeigegeschäft der Shoebuy.com Inc., die man erst 2016 von IAC gekauft hatte. Nun also ging die Domain an den Investor CriticalPoint Capital, doch nach wie vor steht als Betreiber die Shoebuy.com Inc. auf der Website, was darauf schließen lässt, dass neben der Domain das gesamte Geschäft weitergereicht wurde. Wie hoch der Kaufpreis war, ist derzeit nicht bekannt. Den Preis, den Walmart seinerzeit zahlte und nicht benannte, fanden die Domain-Investoren Elliot Silver und George Kirikos gemeinsam kurze Zeit später heraus, wobei auch ein paar weitere, wenig werthaltige Domains davon mitumfasst waren. Sicher werden auch jetzt und in Zukunft die Bilanzen der beteiligten Unternehmen geprüft werden, um aus den Daten den Kaufpreis zu eruieren. Nach wie vor zählt der US$ 9 Mio. schwere shoes.com-Deal von Walmart zu den teuersten und wichtigsten bekannt gewordenen Domain-Käufen – seinerzeit war es der viertteuerste. Walmart fokussiert sich zur Zeit auf die eigene Walmart-Marke, weshalb man shoes.com veräußerte.
Welche Klientel die Domain shoes.com hat, zeigte der „State of the Domains“-Report vom Oktober 2014. In dem leider nicht mehr abrufbaren Dokument wurde unter anderem das Vertrauensverhältnis von Nutzern zu Domain-Endungen untersucht und festgestellt, dass beim Online-Kauf von Schuhen in den USA shoes.com mit 83 Prozent am stärksten gefragt ist, während shoes.us mit drei Prozent fast zu vernachlässigen sei; in Australien setzten dagegen nur sieben Prozent auf shoes.com, und immerhin 43 Prozent auf shoes.com.au. Neue Endungen wie etwa shoes.shop oder shoes.buy waren seinerzeit in beiden Ländern noch kaum von Interesse. Ob sich das gewandelt hat, müsste eine neue Untersuchung zeigen.