Der japanische Elektronikkonzern Sharp Corporation möchte die WHOIS-Regeln für die von ihm betriebene Marken-TLD .sharp umkrempeln.
Im Rahmen einer Anfrage nach der »Registry Services Evaluation Policy« (RSEP) bat Sharp die Internet-Verwaltung ICANN, auf ein »searchable WHOIS« verzichten zu dürfen. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit, im WHOIS nicht nur nach Domains, sondern auch Daten wie Inhaber, Anschrift oder eMail-Adresse zu suchen. Es erleichtert insbesondere die Suche nach Cybersquattern innerhalb einer TLD. Da .sharp allerdings als reine .brand betrieben wird und außenstehenden Dritten eine Registrierung nicht möglich ist, möchte der Konzern auf diese Verpflichtung gemäß Exhibit A des Registry-Vertrages verzichten. Zur Begründung verweist Sharp darauf, dass man den Registry Backend-Provider GMO Internet Inc. gegen die .jp-Registry Japan Registry Service Co. Ltd. (JPRS) austauschen möchte; JPRS bietet kein »searchable WHOIS« an. Sollte sich Sharp mit diesem Wunsch durchsetzen – und ICANN hat signalisiert, keine Bedenken zu haben und stellt seine sogar weitergehende Entscheidung der öffentlichen Diskussion – dürften zahlreiche weitere .brands folgen, um auch die Suche in ihren WHOIS-Datenbanken schwieriger zu machen.
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