Während sich ICANN mit der Datenschutzgrundverordnung samt der damit verbundenen Probleme im WHOIS-System herumplagt, hat ein Streit um die Domain libsoftiktok.us nochmals in Erinnerung gebracht, dass die Länderendung der USA keine anonymen WHOIS-Daten kennt.
Wer wissen will, wer Inhaber einer .us-Domain ist, muss also lediglich ins WHOIS schauen – wie vor Mai 2018, in dem die DSGVO in Kraft getreten ist. Auch eine anonyme Registrierung ist unter .us nicht möglich; in den Vergaberegelungen heisst es:
The usTLD Registry employs an algorithm to detect the inadvertent or intentional registration of proxy, anonymous and/or private domain name registrations, and enforces a registrar’s obligation to not offer such services to .US domain name registrants.
In der Praxis spielt das jedoch keine grosse Rolle, da .us in den USA kaum genutzt wird – der Markt wird dominiert von .com und .net. Ginge es nach GoDaddy, wäre eine anonyme Registrierung unter .us übrigens möglich; die US-Regierung sendet jedoch keinerlei Signal, ihre Vergabepraxis ändern zu wollen.