Sein Ruf als Finanz-Investor ist legendär, jetzt hat er auch die Domain Name Industry für sich entdeckt: der US-amerikanische Unternehmer Warren Edward Buffett hat Anteile an der US-amerikanischen .com- und .net-Registry VeriSign Inc. erworben.
Wie das Finanzportal thestreet.com am 14. Februar 2013 meldet, hat Buffett über das von ihm aufgebaute und geleitete Investmenunternehmen Berkshire Hathaway 3.685.700 Anteile an VeriSign erworben. Als Quelle verweist das Portal auf einen aktuellen Börsenbericht (13F regulatory filing). Legt man den Schlusskurs der VeriSign-Aktie vom gleichen Tag zu Grunde, die bei US$ 45,67 notierte, summiert sich das Investment auf ungefähr US$ 165 Millionen oder umgerechnet etwa EUR 122,6 Millionen. Es spricht viel dafür, dass Buffett einen günstigen Zeitpunkt für den Einstieg gewählt hat: allein in den vergangenen drei Monaten stieg der Aktienkurs von VeriSign um neun Prozent.
Glaubt man Wikipedia, vertraut Buffet bei seinen Investments auf das Konzept der »Sicherheitsmarge«: Der Erwerber eines Wertpapiers soll demnach den inneren Wert des Papiers ermitteln und prüfen, ob der Preis dieses Wertpapiers an der Börse zu seinen Gunsten niedriger ist als der ermittelte Wert. Der innere Wert wird dabei durch viele Faktoren bestimmt, die vor allem nach quantitativen objektiven Kriterien (Liquidationswert des Unternehmens, Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-BuchwertVerhältnis, Verschuldungsgrad, Ertragskraft der Vergangenheit und Dividendenrendite) ermittelt. Für VeriSign dürfte nicht zuletzt die Verlängerung des Registry-Vertrages für .com- und .net-Domains um sechs Jahre bis 30. November 2018 gesprochen haben, da er sichere Einnahmen garantiert. Darüber hinaus ist VeriSign Registry-Betreiber für die generischen Top Level Domains .name und .gov; zudem verwaltet VeriSign die Länderendungen .cc (Kokos-Inseln) und .tv (Tuvalu) und ist in die Verwaltung von .edu und .jobs miteingebunden. Über diesen Bestand hinaus darf sich VeriSign große Hoffnungen machen, von der Einführung neuer globaler Top Level Domains zu profitiren: bei etwa 220 Bewerbern wird VeriSign als »back-end registry service« geführt. Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht ausgeschlossen, dass Buffetts Anlagestrategie aufgeht und er einmal mehr den richtigen Spürsinn bewiesen hat.