gTLDs

Spamhaus sieht hohe Missbrauchsrate bei .top-Domains

Das gemeinnützige Spamhaus Project hat die Betreiber der neuen Top Level Domain .top stark kritisiert.

Im jüngsten Domain Reputation Update stellten die Spamhaus-Forscher einen Anstieg des Missbrauchs um 50 Prozent fest; in nur sechs Monaten wurden 211.406 Fälle entdeckt. Und belegt man auch mit Beispielen, nämlich die zwei Domains e-zpass[.]com-txzy[.]top und bayareafastrak[.]com-fzxb[.]top, die auf E-Zpass, ein automatisiertes Mautsystem an der Ostküste der USA, und FasTrak, dessen Pendant an der Westküste, abzielen. Die Betrügereien werden hauptsächlich über SMS-Phishing (oder »Smishing«) verbreitet und nutzen die Domain-Endung TLD .top aus, um den Empfängern vorzutäuschen, dass sie noch nicht bezahlte Mautgebühren schulden. Insgesamt hätten die günstigen Registrierungsgebühren, die geringe Kontrolle .top, eine breite Verfügbarkeit und die Unterstützung für Massenregistrierung zu einem Hotspot für Missbrauch gemacht. Dabei packt Spamhaus .top in ein Paket mit .xin; sowohl .top- als auch .xin-Domains werden hauptsächlich über Dominet (HK) Limited registriert, einen Registrar, der bis zum 27. August 2024 unter dem Namen »Alibaba.com Singapore E-Commerce Private Limited« firmierte. Dem wiederum wirft ICANN vor, keine angemessenen und zeitnahen Schritte zur Untersuchung und angemessenen Reaktion auf Missbrauchsmeldungen unternommen zu haben. Spamhaus fordert deshalb ICANN auf, genauer hinzuschauen und die Bemühungen zur Bekämpfung eines eskalierenden Missbrauchs zu intensivieren. Es sei an der Zeit, .top und seine Unterstützer für ihre Rolle bei der Ermöglichung des Missbrauchs zur Rechenschaft zu ziehen.

(Update am 14.05.2025: weitere »[.]« hinzugefügt.)

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