LogicBoxes

6 Prognosen zum Domain-Jahr 2014

Welche Entwicklungen hält die Domain Name Industry im Jahre 2014 für uns bereit? Siddharth Taliyan, Sales-Manager des zur indischen Directi-Group gehörenden Domain-Registrars LogicBoxes, wagt einen Ausblick.

»Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen« – dieses Bonmot wird unter anderem Niels Bohr, Winston Churchill und Karl Valentin zugeschrieben. Taliyan lässt sich hiervon aber nicht beeindrucken, und stellt daher in einem Diskussionsbeitrag bei circleid.com sechs Thesen auf, in welche Richtung das Jahr 2014 führt. An der Spitze steht seine Feststellung, dass wir uns inmitten eines »Jahres der Internet Revolution« befinden. In der Tat: hunderte neuer Endungen brechen auf uns herein und bringen Innovationen in Marketing-Strategien, Geschäftsmodelle, Kooperationen und Technologien mit sich. In der zweiten Prognose wird Taliyan konkreter: die Zahl der Domain-Registrierungen mit generischer Endung ist im Vergleich des dritten Quartals 2013 gegenüber dem gleichen Quartal im Jahr 2012 nur noch um acht Prozent gewachsen; zuvor waren es zwölf Prozent. Bei den ccTLDs sank das Wachstum im gleichen Zeitraum sogar von 20,7 auf 14 Prozent. Für 2014 vermutet Taliyan, dass diese Entwicklung anhält und das Wachstum auf die neuen Domain-Endungen verlagert wird. Allerdings hätten es die Domain-Registrare in der Hand, mit aggressiver Werbung und günstigen Gebühren die Kunden an alteingeführte Endungen wie .com, .net und .info zu binden.

Den dritten Trend beschreibt Taliyan mit dem Schlagwort »decommoditization«. Dahinter steckt die Annahme, dass sich der Markt ausdifferenziert und die Kunden lernen werden, dass es mehr als .com gibt, wenn man eine Domain registrieren möchte. Vor allem bei Kategorie-Domains – gemeint sind offenbar allgemein beschreibende Endungen wie .app, .book, .shop oder .web – sieht er großes Potential. Eine solche Ausdifferenzierung befürchtet Taliyan aber in These vier auch bei den Registraren: zwar werden sie versuchen, möglichst viele Endungen anzubieten; Platz in Marketing-Regalen schaffen sie allerdings nur für einige wenige. Angesichts der schieren Fülle neuer Domain-Endungen könnte aber gerade das Marketing maßgeblich entscheiden, wie erfolgreich eine TLD sein wird. So hat zum Beispiel .ninja mit einer begeisternden Präsentation auf der newdomains.org-Konferenz in München auf sich aufmerksam machen können. Damit wären wir bei Prognose fünf: die Registries als TLD-Betreiber sollten sich Verbündete unter den Registraren, aber auch bei branchenfremden Partnern suchen, um Registrierungszahlen zu steigern. Gerade für Nischen-Endungen mag darin die einzige Chance liegen, mit einer nennenswerten Zahl von Kunden in Kontakt zu kommen.

Verbleibt die sechste und letzte Prognose, über deren Eintreffen sich vor allem die Endkunden freuen dürften: nicht nur Registrare werben um sie, sondern die Registries selbst. Taliyan hält sogar Komplettlösungen aus einer Hand für denkbar, also Domain samt Webspace kostengünstig und direkt vom TLD-Verwalter wie beim Einkaufen auf dem Bauernhof. Ob Taliyan damit allerdings recht behält oder Registries sich nicht doch besser an das Sprichwort »Schuster, bleib bei deinem Leisten« halten sollten – schon Anfang 2015 könnten wir es wissen.

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