Domain-Management

Der Effekt von Ein-Wort-Domains

Den Wert einer Ein-Wort-Domain, die der eigenen Marke entspricht, sollte man nicht unterschätzen. Domain-Investor Elliot Silver verweist auf die Erfahrung von Carl Hancock, die dieser nach dem Kauf von gravity.com mit dem »single word dotcom effect« macht.

Ein-Wort-Domains sind teuer, wie der letzte GUTA-Report, den wir vor Kurzem besprochen haben, wieder einmal zeigt. Die Verkäufe von »One-word English .com«-Domains steigen nicht nur zahlenmäßig, sondern auch im Preis. Lagen die Verkäufe 2018 noch bei 133 Domains, stiegen sie 2019 auf 252, 2020 auf 309 und 2021 auf 351 Domains. Die Preise reichten 2021 unter den 30 teuersten Ein-Wort-.com-Domains von trainer.com mit US$ 290.000,– bis hinauf zu US$ 3,3 Mio., die hippo.com erzielte. Eine schöne Stange Geld. Aber will, ja sollte man soviel ausgeben für eine Ein-Wort-Domain, die die eigene Marke wiedergibt? Unbedingt sollte man das.

Domain-Investor Elliot Silver machte kürzlich auf einen Tweet von Carl Hancock, CEO von Gravity Forms, aufmerksam. Gravity Forms nutzt die Domain gravityforms.com, kaufte kürzlich aber die Domain gravity.com, die derzeit auf gravityforms.com weiterleitet. Doch wie Hancock in dem besagten Tweet vom 11. März 2022 mitteilt:

One thing i’ve learned from just a few days of owning the gravity.com domain name with a catch all email address is if your company begins contains the word »Gravity« people assume your email address is gravity.com. The single word dotcom effect is real.

Das heißt, Internetnutzer setzen einfach voraus, dass Unternehmen unter der ihrer Geschäftsbezeichnung oder Marke entsprechenden .com-Domain auftreten und sie demgemäß unter der eMail-Adresse »*@’marke‘.com« zu erreichen sind. Ein steter Strom von eMails ist auf die .com-Domain gerichtet, der einem Markeninhaber entgeht, wenn er die Domain nicht hält. Da mag viel Spam dabei sein, aber sicher auch zahlreiche Anfragen von (potentiellen) Kunden oder Geschäftspartnern, die nie ihr eigentliches Ziel erreichen. Das Phänomen greift bei .com-Domains sicher mehr in den USA als in Europa, wo der Bezug zur Landesendung oft näher liegt. Nichtsdestotrotz erscheint es sinnvoll, die .com-Domain, am besten neben der eigenen Landesendung oder gar neben diversen Endungen von Ländern, in denen man geschäftlich aktiv ist, zu erstehen und sie zu nutzen. Das kann sicher eine ordentliche Stange Geld kosten, selbst wenn man die Domain einem Endnutzer abkaufen muss. Doch die Investition zahlt sich über die Jahre allemal aus.

Hancock kommentiert in dem Blogbeitrag von Silver und teilt weiter mit, er werde noch einige Zeit den »Catch-All«-Status von gravity.com aufrecht erhalten, aber abschalten, sobald er mit dieser Domain geschäftlich auftritt:

There is just too much legacy related email going to that email address from previous owners (ex. newsletter subscriptions, etc.) on top of emails being directed at other companies that use Gravity in their name. It would be unmanageable. But it was definitely eye opening.

Bei einer »Catch-All«-Einstellung der Domain gehen alle an die Domain adressierten eMails ein, auch solche, für die kein Postfach eingerichtet ist. Zugleich erhält der eMail-Absender keine Benachrichtigung darüber, dass die eMail nicht „ordentlich“ zugegangen ist, weil das avisierte Postfach nicht existiert.

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